Ernst Sagebiel 1892-1970

Architekt

  • 1892
    2. Oktober: Ernst Sagebiel wird in Braunschweig als Sohn eines Bildhauers geboren.
  • 1912
    Beginn des Architekturstudiums in Braunschweig.
  • 1914-1918
    Teilnahme am Ersten Weltkrieg.
  • 1922
    Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft Abschluss des Studiums.
  • 1924-1928
    Sagebiel arbeitet in Köln für das Architekturbüro Jakob Körfer, welches 1924 durch den Bau des damals höchsten Bürohauses Europas, das 18geschossige Saturn-Hochhaus in Köln, bekannt wurde.
  • 1926
    Promotion.
  • 1929
    Sagebiel übersiedelt nach Berlin und arbeitet als Geschäftsführer des bekannten Architekten Erich Mendelsohn.
  • 1932
    Wegen der schlechten wirtschaftlichen Situation während der Weltwirtschaftskrise verlässt er das Architekturbüro Mendelsohns und wird Bauleiter.
  • 1933
    Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bewirbt sich Sagebiel um Mitgliedschaft in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und wird Mitglied der Sturmabteilung (SA). Auf Anregung seines Bruders Georg, der ebenfalls Architekt ist, bewirbt er sich erfolgreich bei der Tarnorganisation der im Aufbau befindlichen Luftwaffe, "Deutsche Verkehrsfliegerschule" (DVS) in Braunschweig.
  • 1934
    Juli: Sagebiel wird Abteilungsleiter des Referats für Sonderaufgaben der DVS. Er ist verantwortlich für die geheime Planung und Bauleitung zahlreicher Luftwaffenkasernen, u.a. in Döberitz, Berlin-Gatow und Kladow.
  • 1934/35
    Mit dem Neubau des Reichsluftfahrtministeriums in der Berliner Wilhelmstraße baut Sagebiel den ersten vom NS-Regime geplanten Großbau.
  • 1935-1941
    Sagebiel entwickelt einen Baustil, der in der Architektur als "Luftwaffenmoderne" bezeichnet wird. Er baut die Anlage des Flughafens Berlin-Tempelhof, welches zeitweilig das größte Gebäude der Welt ist, die Flughäfen Stuttgart und München, die Anlage der Bücker-Flugzeugwerke in Berlin-Rangsdorf, die Luftkreiskommandos Kiel, Königsberg und Münster, die Luftnachrichtenschule in Halle sowie die Luftkriegsschulen in Dresden und Potsdam-Wildpark.
  • 1937
    März: Anstelle des ursprünglich vorgesehenen Ludwig Mies van der Rohe übernimmt Sagebiel die Leitung der "Großen Textilausstellung".
  • 1938
    Nur noch Hermann Göring unterstellt, ist Sagebiel neben Albert Speer einer der bedeutendsten Architekten der Zeit.
    20. April: Sagebiel wird Professor der Technischen Hochschule Berlin.
  • 1939-1941
    Trotz Kriegsbeginn werden zahlreiche Bauprojekte fortgeführt und erst mit dem Beginn des Kriegs gegen die Sowjetunion eingestellt.
  • 1945
    Bei Kriegsende siedelt er nach München über, wo er vorübergehend von der amerikanischen Besatzungsmacht inhaftiert wird.
  • 1948
    Gegen Zahlung einer Geldbuße wird Sagebiel als Mitläufer entnazifiziert.
  • 1951-1953
    Als freier Architekt Mitarbeit im Finanzbauamt München.
  • 1957/58
    Am Maximiliansplatz in München errichtet Sagebiel mit dem Bankhaus Merck Finck & Co. seinen einzigen Neubau in der Nachkriegszeit.
  • 1970
    5. März: Ernst Sagebiel stirbt in Starnberg.
Robert Thoms
14. September 2014

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