Maler
-
187625. März: Ernst Vollbehr wird in Kiel geboren.
-
ab 1892Lehre beim Hoftheatermaler in Schwerin, danach selbständige Tätigkeit als Maler und Restaurator in Wismar. Vollbehr restauriert in dieser Zeit zahlreiche Fresken in mecklenburgischen Kirchen. Es folgen Studienjahre an den Akademien in Berlin bei Max Seliger (1865-1920), in Dresden bei Carl Bantzer (1857-1941) und in Paris bei René Ménard (1862-1930).
-
1900Vollbehr wird künstlerischer Leiter der Webschule in Laibach (heute Ljubljana/Slowenien).
-
1904Malreise nach Albanien.
-
1905Arbeit als Autor und Illustrator, u. a. für die Münchener Zeitschrift "Jugend".
-
1906-1908Malreise nach Brasilien.
-
1909/10Malreise durch die deutschen Kolonien Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun und Togo.
-
1913/14Erneute Fahrt in die Kolonien in Afrika, diesmal in das Hinterland von Kamerun und Togo.
-
1914-18Während des Ersten Weltkriegs arbeitet Vollbehr als Kriegsmaler an der Westfront. Neben Erd- und Luftpanoramen vom Schlachtfeld entstehen insgesamt Hunderte von Gemälden und Zeichnungen.
-
ab 1920Zahlreiche Landschaftsgemälde entstehen, u. a. von den Alpen, die er mit Flugzeug und Zeppelin bereist. Insgesamt ist sein malerisches Werk von Landschaftsdarstellungen geprägt. Es gelingt ihm, in seinen detaillierten geografischen Ansichten starke Stimmungen einzufangen.
-
1927/28Malreise nach Asien (u.a. Sumatra, Java, Borneo, Molukken). Es entstehen über 400 Gemälde.
-
1930-1933Fahrten nach Ceylon (heute: Sri Lanka), Indien, Burma, China, Hawaii, Algerien und in die USA nach Kalifornien.
-
1933-1935Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme malt Vollbehr im Staatsauftrag Bilder von den Reichsparteitagen sowie den Olympiaanlagen in Berlin. Im Auftrag von Fritz Todt entstehen zahlreiche Gemälde vom Bau der Autobahnen. Etliche Bilderzyklen Vollbehrs werden in farbigen Bildbänden publiziert.
Sein Stil, den er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht ändert, trifft den Geschmack der NS-Kunstpolitik. Vollbehr avanciert zu einem der populärsten Künstler Deutschlands. Adolf Hitlers Hochachtung für die Arbeit Vollbehrs äußert sich im Ankauf seiner Kriegsbilder durch die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). -
1935-1939Erneut bricht Vollbehr zu einer Weltreise auf. Er besucht Afrika, Mittel- und Südamerika und Australien. Zahlreiche Gemälde und Zeichnungen entstehen auf dieser Fahrt.
-
1939Wieder in Deutschland, malt er Bilder vom Bau des Westwalls.
-
1939-1942In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs ist Vollbehr erneut Kriegsmaler. Zahlreiche Malerfahrten führen ihn an die Fronten in Polen, Norwegen, Frankreich, Rumänien, Griechenland und der Sowjetunion. Zahlreiche dieser dort entstandenen Bilder werden in Büchern und Zeitschriften publiziert.
-
1940Teilnahme an der Berliner Ausstellung "Künstler im Kriegseinsatz".
In Frankreich malt er den Bau des Atlantikwalls. 120 dieser Gemälde werden in einer Wanderausstellung gezeigt, die Todt im Berliner Zeughaus eröffnet. -
1941Zum 65. Geburtstag Vollbehrs findet in Rostock eine Sonderausstellung zu seinen Ehren statt.
24. März: Auf Vorschlag von Todt und Joseph Goebbels erhält Vollbehr die Goethe-Medaille. Für seine Tätigkeit als Frontmaler erhält er das Kriegsverdienstkreuz. -
1942Krankheitsbedingt beendet er seine Frontfahrten und kehrt nach Berlin zurück.
-
1944-1950Zahlreiche Bilder mit Motiven Schleswig-Holsteins entstehen.
-
1957Vollbehr verkauft den Großteil seiner Bilder an das Geografische Museum Leipzig.
-
196013. Mai: Ernst Vollbehr stirbt in Krumpendorf am Wörthersee (Österreich).
Robert Thoms
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014