Im Mai 1933 veröffentlichte der auto- und technikbegeisterte Adolf Hitler ein Programm zum Bau von Autobahnen, gemäß dem sich ein dichtes Netz von vierspurigen Autostraßen über Deutschland spannen sollte. Verschwiegen wurde, dass die detaillierten Pläne zum Autobahnbau aufgrund der Motorisierung in der Weimarer Republik im wesentlichen aus den zwanziger Jahren stammten. Das erste Autobahnteilstück Deutschlands war im August 1932 zwischen Köln und Bonn freigegeben worden. Im Herbst 1934 befanden sich rund 1.500 Autobahnkilometer im Bau. Seit 1935 war der Reichsarbeitsdienst (RAD) für männliche Jugendliche obligatorisch. Unter dem Motto "Mit Spaten und Ähre" zogen diese Arbeitskolonnen durch Deutschland, die - meist tatsächlich nur mit Spaten ausgerüstet - Moore trockenlegten, neues Ackerland kultivierten oder beim Bau der Autobahnen halfen.
Der Autobahnbau, größtenteils finanziert durch die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und unter der Verantwortung des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen Fritz Todt stehend, wurde als Beitrag zur Verringerung der Arbeitslosigkeit propagiert, doch dieses Ziel wurde nur bedingt erreicht. Die höchste Beschäftigungszahl gab es im Jahr 1936, als rund 120.000 Arbeiter an den Trassen eingesetzt waren. Auch die beteiligten Zulieferbetriebe brachten nicht den arbeitspolitischen Effekt, den die NS-Propaganda versprochen hatte. Ab 1935 wurden kleinere Autobahnteilstücke fertiggestellt, das erste im Mai von Frankfurt nach Darmstadt. Von den geplanten 6.900 km waren bis 1945 rund 3.800 km gebaut.
In zahlreichen Bildbänden, Büchern und Filmen sowie auf Plakaten wie diesem pries die NS-Propaganda den Autobahnbau als technischen Fortschritt und die neuen "Straßen des Führers" als Symbol für das aufstrebende nationalsozialistische Deutschland. Mit den Baumaßnahmen sollten politische Tatkraft, die Reduzierung der Arbeitslosigkeit und im Hinblick auf die auch in Deutschland rasch zunehmende Motorisierung zukunftsorientierte Weitsicht verbunden werden. Die meisten Darstellungen der Autobahnen konzentrierten sich auf Ästhetisierung und Monumentalisierung der neuen Straßen, auf ihre fließend und harmonisch erscheinende Einbettung in die Landschaft und auf Hervorhebung technischer Innovationen wie Brückenbauten. Die Reichsautobahnen sollten den Gegensatz von Natur und Technik aufheben und den Anschein von Unvergänglichkeit vermitteln.