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Die Liga pro Cultura Alemana

Die im Frühjahr 1938 gegründete Liga pro Cultura Alemana (LPC) war die erste deutsche Exilorganisation in Mexiko. Ihre wenigen Mitglieder waren linksorientiert und antifaschistisch, aber nicht explizit kommunistisch; die Überparteilichkeit der Vereinigung war im Gründungstatut festgeschrieben. Die LPC organisierte Vorträge zu deutscher Literatur, Geschichte, Kunst, Musik und Philosophie, die von Vertretern der wissenschaftlichen und literarischen Intelligenz des Exillandes sowie von mexikanischen Politikern und Gewerkschaftern gehalten wurden.

Im Herbst 1938 und Frühjahr 1939 führte die Liga je eine Vortragsreihe zum Nationalismus und zum Faschismus durch. Künstler der Taller de Gráfica Popular (TGP) (Werkstatt für volkstümliche Graphik) - eines Kollektivs, dessen Mitglieder größtenteils der Kommunistischen Partei angehörten -, gestalteten dazu die Werbeplakate.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs fungierte die Liga fast nur noch als Hilfsorganisation für Emigranten. Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion führte zu einer starken Polarisierung innerhalb der Exilierten, bei der sich die LPC gegenüber der sowohl an literarisch-publizistischem Potential als auch an politischer Initiative und an taktischem Geschick überlegenen Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) nicht behaupten konnte. Die Gründung der Zeitschrift "Freies Deutschland", der Bewegung Freies Deutschland in Mexiko sowie des Heinrich-Heine-Klubs schwächte die Position der Liga auch bei Regierung und Gewerkschaft Mexikos. In der Auseinandersetzung um die Führungsposition innerhalb der Gruppe der Exilanten wurde die Liga von der KPD ausgeschaltet.

avh
14. September 2014

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