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1. 1.Gründungskonferenz der "Gruppe Internationale", einer Oppositionsgruppe innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), unter Karl Liebknecht.
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7. 1.In Berlin wird die "Deutsche Kriegs-Ausstellung" eröffnet, in der Beutestücke von allen Fronten gezeigt werden.
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13. 1.Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg kündigt bei der Eröffnung des Preußischen Landtages eine Reform des Dreiklassenwahlrechts für die Zeit nach dem Krieg an.
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Liebknecht und Otto Rühle (1874-1943) geben ihren Austritt aus der Reichstagsfraktion der SPD bekannt.
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15. 1.Erster "Balkanexpress" fährt von Berlin nach Konstantinopel (heute: Istanbul).
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24. 1.In Großbritannien wird die Wehrpflicht für alle ledigen Männer zwischen 18 und 41 Jahren eingeführt.
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25. 1.Das Königreich Montenegro kapituliert nach einer dreiwöchigen Offensive der österreich-ungarischen Armee.
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27. 1.Gründung des Spartakusbunds unter Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin.
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2. 2.Zar Nikolaus II. ernennt Boris Stürmer (1848-1917) zum neuen Ministerpräsidenten, nachdem dessen Vorgänger Iwan Goremykin (1839-1917) sich mit den bürgerlichen Parteien überworfen hatte.
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5. 2.Hugo Ball (1886-1927) eröffnet in Zürich das "Cabaret Voltaire". Beginn des Dadaismus.
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21. 2. - 21. 7.Mit massivem Materialeinsatz geführte Schlacht bei Verdun soll Frankreich "ausbluten" lassen. Erstmaliger Einsatz von deutschen Flugzeugen in geschlossenen Kampfgeschwadern.
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25. 2.General Henri Philippe Pétain übernimmt den Oberbefehl über die französischen Truppen bei Verdun.
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28. 2.Tod des amerikanischen Schriftstellers Henry James (1848-1916) in Chelsea (London).
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29. 2.Beginn des verschärften U-Boot-Kriegs: Mit Geschützen bestückte Handelsschiffe werden wie feindliche Kriegsschiffe behandelt.
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2. 3.
Ein geheimer Erlass des Kriegsministeriums sieht für preußische Schulen Wehrerziehung im Unterricht vor.
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4. 3.
Tod des Malers Franz Marc (gefallen bei Verdun).
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6. 3.
Großadmiral Alfred von Tirpitz und der Chef des Generalstabs, Erich von Falkenhayn, fordern den "uneingeschränkten U-Boot-Krieg": Kaiser Wilhelm II. entscheidet sich wegen des möglichen Kriegseintritts der USA dagegen.
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9. 3.
Deutsche Kriegserklärung an Portugal aus Anlass der Beschlagnahme deutscher Schiffe.
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12. 3.
Einführung von Butterkarten in Groß-Berlin: Erwachsene erhalten 125 g pro Woche, Kinder bis zu 14 Jahren 62,5 g.
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Tod der Schriftstellerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach in Wien.
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15. 3.
Rücktritt von Tirpitz als Staatssekretär des Reichsmarineamtes. Sein Nachfolger wird Admiral Eduard von Capelle (1855-1931).
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16. 3.
Im Preußischen Abgeordnetenhaus fordert der SPD-Abgeordnete Liebknecht die Verbrüderung von deutschen mit englischen und französischen Soldaten im Kampf gegen den Kapitalismus. Ihm wird das Wort entzogen.
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24. 3.
Hugo Haase und weitere 18 oppositionelle Abgeordnete der SPD stimmen gegen den "Not-Etat" der Reichsregierung für die Monate April bis Juni.
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Haase tritt aus der SPD-Reichstagsfraktion aus und gründet die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (SAG).
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25. 3.
Haase tritt vom Parteivorsitz der SPD zurück. Alleiniger Parteiführer wird der 1913 mit Haase gemeinsam zum Vorsitzenden gewählte Friedrich Ebert.
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28. 3.
An der Ententekonferenz in Paris zur Koordination der Kriegführung nehmen Vertreter aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Portugal, Russland und Serbien teil.
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10. 4.Auf einem Kongress der französischen Sozialisten lehnt die Mehrheit eine Wiederaufnahme der Beziehungen zu den deutschen Sozialdemokraten ab.
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20. 4.Die USA drohen mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, falls Deutschland den U-Boot-Einsatz gegen Handelsschiffe fortsetzt.
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24. 4."Osteraufstand" der irischen Unabhängigkeitsbewegung in Dublin und Ausrufung der irischen Republik. Die britische Armee schlägt den Aufstand nieder.
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29. 4.Das seit über drei Monaten eingeschlossene britische Expeditionskorps kapituliert bei Kut-el-Amara (Irak) vor den osmanischen Truppen.
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Als Anerkennung der Kriegsleistungen der Firma Krupp verleiht Wilhelm II. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach das Eiserne Kreuz I. Klasse.
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1. 5.Verhaftung Liebknechts auf einer von ihm organisierten Anti-Kriegs-Kundgebung auf dem Potsdamer Platz in Berlin.
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4. 5.Die Reichsregierung sichert den USA zu, zu den völkerrechtlichen Regeln des Seekriegs zurückzukehren, falls auch Großbritannien sich zur Einhaltung des Völkerrechts verpflichte ("Hungerblockade").
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11. 5.Rücktritt von Reichsinnenminister Clemens von Delbrück (1856-1921).
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Tod des Komponisten Max Reger (1873-1916) in Leipzig.
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15. 5.US-Truppen besetzen die Dominikanische Republik wegen anhaltender Unruhen um das Präsidentenamt.
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17. 5.Großbritannien weitet die allgemeine Wehrpflicht auch auf die verheirateten Männer zwischen 18 und 41 Jahren aus und baut damit die größte Armee seiner Geschichte auf.
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19. 5.Im "Sykes-Picot-Abkommen" verständigen sich Großbritannien und Frankreich über die Aufteilung des Osmanischen Reichs.
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22. 5.Gründung des Kriegsernährungsamts zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung.
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27. 5.In einer Rede erklärt der amerikanische Präsident Woodrow Wilson seine Vorstellung von einer künftigen Weltfriedensordnung mit Selbstbestimmungsrecht für alle Völker.
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30. 5.In Preußen werden für 1916 die Einkommenssteuern erhöht.
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31. 5. - 1. 6.Die Seeschlacht vor dem Skagerrak zwischen der englischen und der deutschen Hochseeflotte gilt als deutscher Erfolg, erbringt aber keine Veränderung der strategischen Lage.
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Tod des Schriftstellers Gorch Fock (gefallen in der Seeschlacht vor dem Skagerrak).
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1. 6.In Galizien starten russische Truppen unter General Alexej A. Brussilow (1853-1926) zur Entlastung der Alliierten in den Schlachten bei Verdun und an der Somme eine Großoffensive gegen Österreich. Sie erzielen tiefe Einbrüche.
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3. 6.Die USA beschließen eine Aufstockung ihrer Armee auf zunächst 175.000 und innerhalb von fünf Jahren auf 223.000 Mann.
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5. 6.Auf einer diplomatischen Reise nach Russland kommt Kriegsminister Lord Horatio H. Kitchener beim Untergang des Panzerkreuzers "Hampshire", der westlich der Orkney-Inseln auf eine deutsche Mine läuft, ums Leben.
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6. 6.Beginn des arabischen Aufstandes gegen die türkische Herrschaft.
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12. 6.Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Antonio Salandra (1853-1931) nach einer erfolgreichen Offensive Österreich-Ungarns. Nachfolger wird der 78jährige Paolo Boselli (1838-1932), der eine breite Mehrparteienregierung bildet.
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18. 6.Tod des ehemaligen Chefs des Generalstabs Helmuth von Moltke in Berlin.
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Das "Fliegeras" Max Immelmann kommt bei einem Luftgefecht über Nordfrankreich ums Leben.
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20. 6.Tod des Schriftstellers Reinhard Johannes Sorge (1892-1916), der bei Ablaincourt an der Somme fällt.
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24. 6. - 26. 11.Schlacht an der Somme.
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28. 6.Unter Verlust seines Reichstagsmandats wird Liebknecht wegen Hochverrats zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Berufungsinstanz wird die Strafe auf vier Jahre und einen Monat erhöht.
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Massenstreiks in Berlin, Braunschweig und Bremen.
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1. 7.Im Deutschen Reich wird die Tabaksteuer angehoben. Zigaretten verteuern sich um 100 Prozent.
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3. 7.Russisch-japanisches Geheimbündnis mit Spitze gegen USA und Großbritannien als spätere Gegner.
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7. 7.Der bisherige Munitionsminister David Lloyd George wird neuer britischer Kriegsminister.
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10. 7.Einrichtung der Großküche einer Berliner Markthalle, die 30.000 Menschen täglich mit warmem Essen versorgen kann.
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11. 7.Wegen pazifistischer Aufrufe zur Kriegsdienstverweigerung wird der britische Mathematiker und Philosoph Sir Bertrand Russell (1872-1970) von seinem Lehrstuhl an der Universität Cambridge verwiesen.
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14. 7.Der französische Präsident Raymond Poincaré fordert die Rückgabe von Elsass-Lothringen als Vorbedingung für einen Waffenstillstand.
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23. 7.Der russische Außenminister Sergej Sasonow (1860-1927) erklärt seine Demission, weil er Rumänien nicht zum Kriegseintritt auf Russlands Seite bewegen kann. Sein Amt übernimmt Ministerpräsident Stürmer.
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1. 8.Die Post- und Telegraphengebühren werden im Deutschen Reich um bis zu 50 Prozent angehoben.
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8. 8.Im Verlauf der sechsten Isonzoschlacht erobern italienische Truppen die Stadt Görz und erzielen damit ihren ersten größeren Erfolg an dieser Front.
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Tod der Frauenrechtlerin Lily Braun in Berlin.
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12. 8.Bethmann Hollweg und der österreich-ungarische Außenminister Stephan Freiherr Burián von Rajezc (1851-1922) beschließen die Gründung eines polnischen Staates, der als "Puffer" zwischen dem Deutschen Reich sowie Österreich-Ungarn und Russland dienen soll.
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17. 8.Die Alliierten sagen Rumänien den Erwerb von Siebenbürgen, der Bukowina und von Teilen des Banats zu.
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27. 8.Rumänische Kriegserklärung an Österreich-Ungarn. Danach Kriegserklärung der Mittelmächte an Rumänien.
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28. 8.Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich.
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29. 8.Wegen der Lage an der Westfront und des Kriegseintritts Rumäniens wird Falkenhayn als Generalstabschef abgelöst. Die neue, 3. Oberste Heeresleitung (OHL) wird von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff gebildet.
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14. 9.Die Münchener Secession eröffnet zu Ehren des am 4. März 1916 gefallenen Malers Franz Marc eine Sonderausstellung.
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15.9.Erster Einsatz britischer Tanks (Panzer) an der Somme-Front.
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16. 9.Beginn der zweiten Brussilow-Offensive zwischen Karpaten und Wolhynien. Sie dauert bis Oktober und wird abgewehrt.
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19. 9.Der französische Ministerpräsident Aristide Briand erklärt im Abgeordnetenhaus unter begeisterter Zustimmung seiner Zuhörer, dass jegliche Verhandlung mit Deutschland "entwürdigend und ehrlos" sei.
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20. 9.Die erste Ausgabe der "Spartacus-Briefe" mit Artikeln gegen den Krieg erscheint illegal in Berlin.
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26. - 29. 9.Die Rumänen werden in der Schlacht bei Hermannstadt entscheidend geschlagen.
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28. 9.Der britische Kriegsminister Lloyd George betont in einem Interview den Willen Großbritanniens zur Fortsetzung des Krieges bis zur deutschen Niederlage ("knock-out").
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2. 10.Einführung der Reichsfleischkarte (250 g pro Woche) im Deutschen Reich.
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4. 10.Uraufführung der Oper "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss in Wien.
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11. 10.Das preußische Kriegsministerium ordnet an, alle im Heer dienenden und sämtliche ausgemusterten Juden zu erfassen ("Judenzählung"). Vorausgegangen waren Vorwürfe der rechten völkischen Verbände gegen die Kriegsdienstbereitschaft von Juden.
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14. 10.Eine neue Verordnung für die Kartoffelversorgung tritt in Kraft (750 g pro Tag).
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21. 10.Der Ministerpräsident von Österreich-Ungarn, Karl Reichsgraf von Stürgkh (1859-1916), wird in einem Wiener Hotel erschossen. Der Täter ist Friedrich Adler, Führer der linken Sozialdemokraten im Reichsrat, der mit dem Mord die Wiedereinberufung des Parlaments erzwingen will.
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24. 10. - 16. 12.Französische Angriffe führen zur Rückeroberung der verlorenen Festungswerke bei Verdun.
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25. 10.Der Zentralverband deutscher Industrieller (ZdI), der Bund der Industriellen (BdI) und der Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie bilden den "Deutschen Industrierat".
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26. 10.Angesichts der Engpässe in der Kartoffelversorgung legt das Kriegsernährungsamt Erzeuger-Höchstpreise für Rüben und Möhren fest.
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28. 10.Tod des "Fliegerasses" Oswald Boelcke (1891-1916) bei einem Luftgefecht über Nordfrankreich.
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30. 10.In Petrograd (heute: St. Petersburg) finden die ersten politischen Streiks während des Kriegs statt.
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5. 11.
Deutschland und Österreich proklamieren ein selbständiges Königreich Polen.
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7. 11.
Wilson wird mit knapper Mehrheit erneut zum Präsidenten der USA gewählt.
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15. 11.
Protestnote der russischen Regierung an die verbündeten und neutralen Staaten gegen die Proklamation des Königreichs Polen durch die Mittelmächte.
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21. 11.
Tod des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. in Wien. Sein Nachfolger Karl I. strebt einen Sonderfrieden für Österreich-Ungarn an.
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22. 11.
Tod des amerikanischen Schriftstellers Jack London Kalifornien.
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23. 11.
Der russische Ministerpräsident Stürmer wird durch Alexander F. Trepow (1862-1928) ersetzt. Doch auch diese Maßnahme kann die innenpolitische Lage nicht entspannen.
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28. 11.
Einstellung der Kämpfe an der Somme ohne strategisch bedeutsame Durchbrüche.
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1. - 5. 12.Im Feldzug gegen Rumänien wird in der Schlacht am Argesfluss der letzte Widerstand gebrochen.
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2. 12.Gegen die Stimmen der vereinigten SPD-Opposition (SAG) beschließt der Reichstag das " Vaterländische Hilfsdienstgesetz": Jeder männliche Deutsche zwischen 17 und 60 Jahren kann zum Hilfsdienst in der Kriegswirtschaft und an anderen kriegswichtigen Stellen eingezogen werden.
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3. 12.Nach dem Scheitern der Somme-Offensive wird General Joseph Joffre durch General Georges Robert Nivelle (1858-1924) als Generalissimus ersetzt.
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4. 12.Alle im Deutschen Reich vorhandenen Kohlrüben werden zur Sicherung der Volksernährung beschlagnahmt (" Kohlrübenwinter").
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5. 12.Rücktritt des britischen Ministerpräsidenten Herbert H. Asquith nach Auseinandersetzungen über die weitere Kriegführung. Sein Nachfolger wird der bisherige Kriegsminister Lloyd George.
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6. 12.Einzug der Truppen der Mittelmächte in Bukarest.
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12. 12.Angebot der Mittelmächte, Verhandlungen über die Beendigung des Kriegs einzuleiten.
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18. 12.Friedensnote von US-Präsident Wilson, in der er die kriegführenden Staaten zur konkreten Benennung von Bedingungen für Friedensverhandlungen aufruft.
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19. 12.Tod des Industriellen Fürst Guido Henckel von Donnersmarck in Berlin.
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26. 12.Als Antwort auf Wilsons Friedensnote regt die deutsche Regierung ein Treffen von Delegationen der kriegführenden Staaten an.
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30. 12.Die Alliierten lehnen das Friedensangebot der Mittelmächte ab.
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Ermordung des "Wunderheilers" Grigori J. Rasputin (1872-1916) in Petrograd.
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Martin Buber: Vom Geist des Judentums (Religionsphilosophische Abhandlung)
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D. W. Griffith (1875-1948): Intoleranz (Film)
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Georg Kaiser (1878-1945): Von Morgen bis Mitternachts (Schauspiel)