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    Prinz-Albrecht-Straße 8, späterer Hauptsitz des RSHA

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Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA)

Am 27. September 1939 wurde das in sieben Ämter gegliederte Reichssicherheitshauptamt (RSHA) als Verbindung von Sicherheitsdienst (SD) und Sicherheitspolizei (Sipo) ins Leben gerufen. In der Gründung des RSHA gipfelte die von Heinrich Himmler seit 1933 forcierte Verselbstständigung des Gewaltapparats. Die Kompetenzen von staatlichen Organen und Gliederungen der NSDAP wurden dabei immer stärker verquickt. An der Spitze des RSHA, das seinerseits ein Hauptamt der Schutzstaffel (SS) bildete, stand Reinhard Heydrich. Nachdem dieser im Juni 1942 seinen durch ein Attentat verursachten Verletzungen erlag, übernahm Himmler für ein halbes Jahr persönlich die Leitung des RSHA.

Im Januar 1943 wurde Ernst Kaltenbrunner mit der Leitung jener Behörde betraut, die im Zweiten Weltkrieg die vom Deutschen Reich besetzten Gebiete mit Terror und Vernichtung überzog. So verübten die vom RSHA aufgestellten "Einsatzgruppen" in Polen und später in der Sowjetunion planmäßige Massaker an der Elite der betroffenen Länder, so an katholischen Priestern und kommunistischen Funktionären, ferner an Sinti und Roma und vor allem an Juden. Über eine halbe Million Menschen fielen dieser "völkischen Flurbereinigung" zum Opfer. Im Referat IV B 4 des RSHA betrieb Adolf Eichmann die "Endlösung der Judenfrage". Auch im Innern verfügte das RSHA über umfassende Vollmachten und nutzte das Instrumentarium der gerichtlich nicht kontrollierbaren "Schutzhaft" zur Bekämpfung politischer wie "rassischer" Gegner. Die "Meldungen aus dem Reich" lieferten detaillierte Berichte über die Stimmung der intensiv bespitzelten Bevölkerung.

Rivalitäten zwischen den einzelnen Ämtern, namentlich zwischen SD und Sipo, trugen zu einer Radikalisierung gerade der antijüdischen Politik bei. Es mangelte häufig an Abstimmung zwischen den einzelnen Stellen, so dass selbstverursachte Sachzwänge, wie die zunehmend unhaltbare Situation in den zunächst ohne genauere Zweckbestimmung eingerichteten Ghettos, zu immer radikaleren Maßnahmen führten.

Gerhard Altmann
22. September 2015

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