Ludwig Hohlwein 1874-1949

Architekt, Maler, Grafiker

Ludwig Hohlwein ist zunächst auch als Maler und Architekt tätig, wendet sich dann zunehmend und einflussreich der Werbekunst zu. Er arbeitet in den nächsten Jahren als bekannter, erfolgreicher Werbegrafiker für Firmen, Museen, Opern und politische Organisationen. 1933 tritt er in die NSDAP ein und gestaltet zahlreiche Propagandamittel für das NS-Regime. Seine Aquarelle vor allem mit Tierdarstellungen sind ab 1937 in der jährlichen Großen Deutschen Kunstausstellung vertreten. Zu den Käufern zählen Adolf Hitler und Joseph Goebbels. 1944 wird Hohlwein in die „Gottbegnadeten-Liste“ aufgenommen, 1949 stirbt er bei Berchtesgaden.

  • 1874

    26. Juli: Ludwig Fritz Karl Emil Heinrich Hohlwein wird als Sohn des Schlossermeisters Karl Hohlwein und dessen Frau Hermine (geb. Plank) in Wiesbaden geboren.

  • 1895
    Während seines Architekturstudiums an der Technischen Hochschule in München fertigt er erste Illustrationen für die Zeitungen des Akademischen Architektenvereins.
    Seit dieser Zeit entwirft er neben Programmheften und Einladungskarten auch Buchschmuck.
  • um 1900
    Nach dem Studium in München sowie an der Dresdner Akademie und Studienreisen nach London und Paris lässt sich Hohlwein in München nieder.
    Neben Inneneinrichtungen von Privathäusern übernimmt er Aufträge zur Ausstattung des Hotels Continental und für Ozeandampfer.
  • 1901
    Heirat mit Léonie Dörr. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor.
  • ab 1904
    Regelmäßige Ausstellung von Grafik, Aquarellen und Temperagemälden im Münchner Glaspalast.
  • 1905
    Hohlwein nimmt mit Tierbildern an der Berliner Großen Kunstausstellung teil.
  • 1906

    Erste Plakate für Jagdausstellungen.
    In den kommenden Jahren entwickelt sich parallel zu dem sogenannten Sachplakat der "Hohlweinstil". Seine in Form- und Farbgebung originellen, werbewirksamen Plakate zeigen zumeist Sport- und Tiermotive. Zu den bekanntesten zählen "Tierpark Hellabrunn", "Deutsches Museum" und "Paulaner Brauerei".

  • 1909
    Herausgabe des Mappenwerks "Turf".
  • 1910
    Hohlwein entwirft das Plakat zur Weltausstellung in Brüssel.
  • 1913
    Entwurf eines Plakats für die Große Berliner Kunstausstellung.
  • 1914-1918

    Während des Ersten Weltkrieges entwirft Hohlwein erste propagandistische Plakate.

  • 1918

    Als im Sommer der "Reichsausschuss" zur "Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigte" aufruft, erhält Hohlwein den Auftrag, ein Motiv für die Aktion zu entwerfen.

  • um 1925
    Hohlwein, der zu den bekanntesten Grafikern seiner Zeit zählt, beteiligt sich mit dem Werbeblatt "Sonne nach Wunsch" an der Reklame für die "künstliche Sonne", die das Schönheitsideal der "vornehmen Blässe" des 19. Jahrhunderts ablöst.
    Sein Werk umfasst zu dieser Zeit bereits über 3.000 Blatt.
  • 1929

    Hohlwein entwirft Plakate für den "Stahlhelm".

  • ab 1930
    Entwurf von Fremdenverkehrsplakaten, darunter "Winter in Bayern" sowie "Mittelmeerfahrten".
  • 1931

    Ein Angebot, in die USA auszuwandern, lehnt Hohlwein ab. 

  • 1933

    Hohlwein tritt in die NSDAP ein, für die er bereits vor 1933 erste Arbeiten durchführt und übernimmt zahlreiche Aufträge für die politische Propaganda der Nationalsozialisten. Er entwirft in dennächsten Jahren Plakate und Grafiken unter anderem für die NSDAP, die NS-Volkswohlfahrt, das Winterhilfswerk, den Luftschutz sowie für die Olympischen Spiele 1936.

  • 1937-1944

    Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München.

  • 1944

    Aufnahme in die „Gottbegnadeten-Liste“.

  • 1945
    Als politisch Belasteter erhält Hohlwein nach Kriegsende ein mehrmonatiges Berufsverbot.
  • 1946

    Februar: Er beginnt als Grafiker in Berchtesgaden zu arbeiten, wo er seit 1944 lebt.

  • 1949

    14. September: Ludwig Hohlwein stirbt in Anzenbach (Berchtesgaden).

Janca Imwolde, Oliver Schweinoch
14. Februar 2025

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