Theodore Roosevelt 1858-1919

Politiker

  • 1858
    27. Oktober: Theodore Roosevelt wird in New York als Sohn des wohlhabenden Kaufmanns Theodore Roosevelt Sen. und dessen Frau Martha (geb. Bulloch) geboren.  
  • 1876
    Nachdem er aufgrund von Asthma überwiegend zu Hause von Privatlehrern unterrichtet worden ist, kommt er auf die Harvard-Universität. Er widmet sich dort politischen und historischen Themen.  
  • 1880
    Heirat mit Alice Lee, mit der er eine Tochter hat.  
  • 1880/81
    Nach seinem Harvard-Abschluss besucht Roosevelt die Jura-Fakultät der Columbia-Universität, ohne aber eine juristische Laufbahn einschlagen zu wollen. Nebenbei arbeitet er an historisch-politischen Werken.  
  • 1881
    Als Vertreter der Republikaner wird er in das Parlament des Staats New York gewählt. Er ist das jüngste Mitglied des Parlaments und wird durch seine scharfe Haltung gegenüber der Korruption bekannt.  
  • 1882
    Sein erstes Buch "Der Seekrieg 1812" wird veröffentlicht.  
  • 1884/85
    Der Tod seiner Ehefrau und seiner Mutter veranlassen Roosevelt, sich für eine Zeit aus der Politik zurückzuziehen. Er geht nach Dakota und betreibt dort seine eigene Rinderranch am Missouri. Nebenher schreibt er Betrachtungen über den Westen der USA.  
  • 1886
    Roosevelt kehrt nach New York zurück und kandidiert erfolglos für das Bürgermeisteramt.
    Heirat mit Edith Carow. Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor.  
  • 1889
    Der erste Band seines Hauptwerks "Die Eroberung des Westens" erscheint. Es ist eine sechsbändige Geschichte der territorialen Expansion der USA, die eher aufgrund ihrer starken Ausdruckskraft als wegen ihrer analytischen Schärfe Popularität erreicht.  
  • 1889-1895
    Roosevelt ist Leiter der US-Beamtenkontrollkommission. Er fällt durch seine akribische und effiziente Auslegung der Gesetze auf, entfremdet sich dadurch aber den Mitgliedern der eigenen Partei.  
  • 1895-1897
    Vorsitzender des New Yorker Aufsichtsrats der Polizei. Er treibt deren Modernisierung voran und bekämpft die Korruption.  
  • 1897
    Er wird von Präsident William McKinley (1843-1901) als Staatssekretär in das Marineministerium berufen.  
  • 1898
    Mit Beginn des Kriegs gegen Spanien gibt Roosevelt sein Amt als Staatssekretär auf und organisiert ein Kavallerieregiment mit Freiwilligen. Durch die siegreichen Kämpfe auf Kuba wird er als Symbolfigur des militärischen Erfolgs der USA im ganzen Land bekannt.
    Nach seiner Rückkehr wird er mit knapper Mehrheit zum Gouverneur des Staats New York gewählt.  
  • 1899/1900
    Als Gouverneur leitet Roosevelt grundlegende politische Reformen ein, die ihn in immer stärkere Gegnerschaft zu seiner Partei bringen.  
  • 1900
    Um ihn als Gouverneur abzulösen, wird er von seinen Parteikollegen als Vizepräsident für McKinley vorgeschlagen. Roosevelt akzeptiert und erzielt zusammen mit McKinley einen klaren Sieg.  
  • 1901
    14. September: Nach der Ermordung McKinleys wird Roosevelt mit 42 Jahren jüngster Präsident der USA.  
  • 1901-1904
    Er tritt als Vermittler zwischen verschiedenen wirtschaftlichen Gruppen auf und wendet sich konsequent gegen Großkonzerne. Er baut auf die Rolle einer starken Zentralregierung als Hüterin des Allgemeininteresses.  
  • 1902
    In einem Kohlenarbeiterstreik zwingt er die Arbeitgeber zur Schlichtungslösung. Damit greift erstmals ein US-Präsident auf Seiten der Arbeitnehmer in einen Tarifkonflikt ein.  
  • 1903
    Die USA besetzen die kolumbianische Provinz Panama und proklamieren eine Republik, die jedoch unter US-Herrschaft steht. Damit demonstriert Roosevelt den Anspruch auf Einfluss in Mittelamerika und seine Außenpolitik des "großen Knüppels" gegenüber kleineren Mächten. Er treibt die Planung für den Bau des Panamakanals voran und sichert die Zustimmung des Kongresses für das Projekt.  
  • 1904
    Mit einer überwältigenden Mehrheit wird Roosevelt im Amt des Präsidenten bestätigt. Er betont nach der Wahl, dass er nicht noch einmal kandidieren werde. In seiner zweiten Amtszeit setzt er seine Wirtschafts- und Innenpolitik der starken Zentralgewalt fort. Er widmet sich auch der Begrenzung des privatwirtschaftlichen Raubbaus an der Natur: Er verdoppelt die Anzahl von Nationalparks und schafft 51 Naturreservate.  
  • 1905
    Roosevelt vermittelt den Frieden von Portsmouth zwischen Russland und Japan. Dies bestätigt den wachsenden Einfluss der USA in der Weltpolitik. Roosevelt selbst erhält für die Vermittlung ein Jahr später den Friedensnobelpreis.  
  • 1906
    Mit dem Eingreifen der USA in die Marokko-Krise endet die amerikanische Isolationspolitik gegenüber Europa.  
  • 1908
    Im Pazifikraum sucht Roosevelt den Ausgleich mit Japan, das er als stabilisierenden Faktor in Fernost ansieht, und erleichtert die Einwanderungsbestimmungen für Japaner.
    Roosevelt bleibt bei seiner Ablehnung, noch einmal für das Präsidentenamt zu kandidieren.  
  • 1909
    Nach seiner Amtszeit leitet er eine wissenschaftliche Jagdexpedition in Afrika. Im Anschluss daran geht er auf Rundreise durch Europa.  
  • 1910
    Nach seiner Rückkehr gerät er in den Konflikt zwischen den beiden Flügeln der Republikaner. Er schlägt sich auf die Seite der Progressiven und kommt damit in Gegnerschaft zu Präsident William Howard Taft (1857-1930).
    Roosevelts entfernter Cousin Franklin D. Roosevelt wird für den Staat New York in den Senat gewählt.  
  • 1912
    Roosevelt stellt sich zur Kandidatenwahl der Republikaner für die Präsidentschaft, verliert jedoch gegen Taft.
    Roosevelt gründet eine eigene Partei der Progressiven und tritt mit dieser bei den Wahlen an. Er begünstigt so die Niederlage der Republikaner gegen den Demokraten Woodrow Wilson.  
  • 1914
    Im Ersten Weltkrieg startet er eine Kampagne zur Unterstützung der Alliierten und befürwortet den Kriegseintritt der USA.  
  • 1916
    Roosevelt fordert die Kriegserklärung an Mexiko, das ein Bündnisangebot des Deutschen Reichs erhalten hat.  
  • 1917
    Nach dem Kriegseintritt der USA kritisiert er die schleppende Mobilisierung der Streitkräfte als mangelhaft und zu langsam. Als Wilson ihm die Aufstellung einer eigenen Kampfeinheit untersagt, greift Roosevelt den Präsidenten persönlich an.  
  • 1918
    Er lehnt die Idee des Völkerbunds ab und plädiert für eine starke Allianz zwischen den europäischen Westmächten und den USA.  
  • 1919
    6. Januar: Theodore Roosevelt stirbt in Oyster Bay (Long Island / USA).
Manfred Wichmann
14. September 2014

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