Wilhelm II. 1859-1941

Deutscher Kaiser und König von Preußen

  • 1859
    27. Januar: Friedrich Wilhelm wird als erstes Kind des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, später Kaiser Friedrich III., und seiner Frau Viktoria, Princess Royal of England, im Kronprinzenpalais in Berlin geboren.
    Die Erziehung Wilhelms wird dem Kalvinisten Georg Hinzpeter übergeben.
  • 1874-1877
    Besuch des Gymnasiums in Kassel-Wilhelmshöhe.
  • 1877
    Aufnahme des Studiums der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn.
  • 1881
    Heirat mit Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Der Ehe entstammen sieben Kinder.
  • 1888
    9. März: Tod des Großvaters Kaiser Wilhelms I.
    15. Juni: Durch den Tod des Vaters, Kaiser Friedrichs III., wird der Kronprinz als Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen.
  • 1890
    18. März: Aufgrund von innenpolitischen Differenzen und eigenen machtpolitischen Ambitionen verlangt Wilhelm II. den Rücktritt des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck, den dieser am folgenden Tag einreicht.
  • 1896
    3. Januar: Wilhelm II. gratuliert dem Präsidenten der Burenrepublik Paulus Krüger (1825-1904) zum erfolgreichen Widerstand gegen englische Angriffe ("Krügerdepesche"). In England provoziert dieser Vorfall breite öffentliche Kritik am deutschen Kaiser.
  • 1898
    Beginn des Schlachtflottenbaus unter dem Staatssekretär im Reichsmarineamt Alfred von Tirpitz. Die Flottenaufrüstung, als Instrument deutscher Kolonialpolitik konzipiert, wird von
    Wilhelm II. gefördert. Sie belastet das Verhältnis zu Großbritannien.
  • 1900
    Zur Niederschlagung des Boxeraufstands in China hält Wilhelm II. die "Hunnenrede", in welcher er die deutschen Truppen zu massiven Vergeltungsmaßnahmen auffordert.
  • 1905/06
    Erste Marokkokrise: Wilhelm II. protestiert gegen die französische Interessenpolitik in Marokko. Auf der internationalen Schiedskonferenz von Algeciras (1906) findet die deutsche Politik keine Verbündeten.
  • 1907
    Eine Artikelserie Maximilian Hardens diskreditiert das persönliche Umfeld des Kaisers, vor allem seinen Berater Philipp Fürst zu Eulenburg, als moralisch verwerflich ("Eulenburg-Affäre").
  • 1908
    "Daily-Telegraph-Affäre": Ein in der englischen Zeitung "Daily Telegraph" veröffentlichtes Interview mit Wilhelm II. über die Ziele deutscher Außenpolitik erregt im In- und Ausland Kritik. Die deutsche Öffentlichkeit fordert eine präzise verfassungsrechtliche Einschränkung der monarchischen Kompetenzen.
  • 1911
    Zweite Marokkokrise: Als Reaktion auf die französische Besetzung der Städte Rabat und Fez schickt Wilhelm II. ein Kanonenboot nach Marokko, um Deutschlands weltpolitische Geltung gegenüber konkurrierenden Kolonialmächten notfalls militärisch zu demonstrieren.
  • 1914
    6./7. Juli: Wilhelm II. versichert Österreich-Ungarn nach der Ermordung des habsburgischen Thronfolgers Franz Ferdinand durch serbische Nationalisten uneingeschränkte Bündnisstreue für den Fall kriegerischer Auseinandersetzung.
    4. August: Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ruft Wilhelm II. im Reichstag zu nationaler Solidarität und Geschlossenheit auf.
  • 1916
    Infolge der Berufung Paul von Hindenburgs und Erich Ludendorffs in die 3. Oberste Heeresleitung (OHL) verliert der Kaiser zunehmend Einfluss auf die militärische Kriegführung.
  • 1918
    9. November: Reichskanzler Prinz Max von Baden verkündet eigenmächtig die Abdankung des Kaisers.
    10. November: Wilhelm II. flieht aus dem Hauptquartier in Spa in die Niederlande.
    Die niederländische Regierung gestattet ihm den Aufenthalt unter der Bedingung, dass er auf politische Betätigung verzichtet. Er bleibt allerdings mit zahlreichen politischen und militärischen Persönlichkeiten in Kontakt.
    28. November: Unterzeichnung der Abdankungsurkunde.
  • 1919
    Kauf von Haus Doorn in der Provinz Utrecht.
  • 1920
    Die Niederlande lehnen Auslieferungsforderungen der Entente ab.
  • 1921

    11. April: Tod seiner Frau Auguste Viktoria. Ihr Leichnam wird nach Potsdam überführt.

  • 1922

    5. November: Heirat mit Hermine von Reuß ältere Linie, verwitwete Prinzessin Schönaich-Carolath in Haus Doorn.

  • 1931/32
    Wilhelm II. empfängt Hermann Göring in Haus Doorn. Er erhofft sich von einer nationalsozialistischen Regierung die Wiedereinführung der Monarchie in Deutschland.
  • 1940
    Wilhelm II. gratuliert Adolf Hitler telegrafisch zur Einnahme von Paris.
  • 1941
    4. Juni: Tod Wilhelms II. in Doorn. Auf Geheiß Hitlers wird er bei seinem Wohnsitz im Mausoleum Doorn mit militärischen Ehren beigesetzt.
Gabriel Eikenberg, Rupert Platz
11. November 2021

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