Theologe, Politiker
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188123. Mai: Ludwig Kaas wird als Sohn des Kaufmanns Peter Kaas und dessen Frau Susanna (geb. Blum) in Trier geboren.
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1906Nach dem Studium der Theologie in Trier und Rom sowie seiner Promotion empfängt er die Priesterweihe.
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1906-1909Zusätzliche Promotion zum Dr. phil. in Rom.
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1909Rückkehr nach Trier.
Er wird Leiter einer Unterrichts- und Erziehungsanstalt in Koblenz. Daneben studiert er Kirchenrecht in Bonn. -
1915/16Seine Habilitationsschrift "Die geistliche Gerichtsbarkeit der katholischen Kirche in Preußen in Vergangenheit und Gegenwart mit besonderer Berücksichtigung der Monarchie" (2 Bände) erscheint.
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1918Er erhält eine Professur für Kirchenrecht am Priesterseminar in Trier.
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1919Er veröffentlicht die Studie "Kriegsverschollenheit und Wiederverheiratung nach staatlichem und kirchlichem Recht".
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1919/20Als Abgeordneter der Zentrumspartei in der Weimarer Nationalversammlung beginnt Kaas seine politische Laufbahn. Er ist zunächst Mitglied im Verfassungsausschuss und setzt sich dort für die Sicherung der Rechte der katholischen Kirche ein.
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1920-1933Mitglied des Reichstags.
Als Vertreter der klerikal-konservativen Richtung im Zentrum engagiert er sich weiterhin in religionspolitischen Fragen. Zudem vertritt er seine Partei im Auswärtigen Ausschuss des Parlaments. -
1924Aufgrund seiner politischen Tätigkeit gibt er seine Professur auf.
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1926-1930Delegierter beim Völkerbund.
Obwohl er Reichsaußenminister Gustav Stresemann kritisch gegenübersteht, stimmt er dessen Ausgleichspolitik mit Frankreich zu. -
1928Nach der Niederlage des Zentrums bei der Reichstagswahl vom 20. Mai 1928 wird Kaas als Kompromisskandidat des gemäßigten rechten Parteiflügels zum Parteivorsitzenden gewählt.
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1931Obwohl er zunächst die Koalition des Zentrumspolitikers Heinrich Brüning unterstützt hat, drängt er auf eine Öffnung seiner Partei nach rechts. Er verfolgt die Strategie, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) durch die Einbindung in eine Koalitionsregierung parlamentarischer Kontrolle zu unterwerfen.
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1932Nach dem Sturz Brünings bekämpft Kaas das parlamentarisch nicht legitimierte Kabinett Papen.
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1933Februar: Seine Bemühungen, nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler zu einer koalitionsähnlichen Absprache mit der NSDAP zu gelangen, scheitern.
März: Nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 bietet er ohne Absprache mit seiner Partei Vizekanzler Franz von Papen erfolglos die Mitarbeit des Zentrums an der "nationalen Regierung" an.
23. März: Gegen eine schwache Opposition überzeugt Kaas die Reichstagsfraktion des Zentrums, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen.
April: Auf Wunsch Papens geht Kaas als Vertreter des Reichs nach Rom und beteiligt sich an den Konkordatsverhandlungen, an deren schnellem Abschluss er maßgeblich beteiligt ist. Das Reichskonkordat sichert die materielle und institutionelle Stellung der Katholischen Kirche im Deutschen Reich, schließt aber für alle katholischen Geistlichen und Ordensleute die Mitgliedschaft in politischen Parteien oder die Tätigkeit für Parteien aus. -
1934Er wird Sekretär des Kardinalkollegiums am Vatikan und Domherr der Kirche St. Peter.
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1936Kaas wird zusätzlich mit der Leitung der archäologischen Forschungen und Ausgrabungen unter der Peterskirche betraut.
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195215. April: Ludwig Kaas stirbt in Rom.
Gabriel Eikenberg
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014