19621964


1963

Axel Schulz

Junger Bauarbeiter

Auftraggeber: VEB Bau- und Montagekombinat Ost

 

Zwischen 1960 und 1964 wurde in Schwedt/Oder ein Chemiewerk errichtet, das sowjetisches Erdöl zu Grundstoffen für die massenhafte Produktion von "Plasten und Elasten" in der DDR weiterverarbeiten sollte. Eines der ersten fertiggestellten Bauwerke in der Barackensiedlung für die 9 000 Bauarbeiter war das Klubhaus "Artur Becker". Der Berliner Bildhauer Axel Schulz erhielt 1963 vom VEB Bau- und Montagekombinat Ost einen Werkvertrag für eine Bronzeplastik, die vor dieser Kultureinrichtung aufgestellt wurde.

Bild vergrößern Die Skulptur war als Denkmal für die vielen jungen Arbeiter gedacht, die einem Aufruf der FDJ gefolgt waren und sich freiwillig an der Errichtung des Chemiebetriebs beteiligt hatten. Die Statue wurde 1992 nach der Privatisierung des Kulturhauses entfernt.

Axel Schulz ließ sich 1963 Schwedt nieder. In den sechziger und siebziger Jahren folgten ihm weitere Künstler, denen das Erdölverarbeitungswerk - in Zusammenarbeit mit den kommunalen Gremien - durch Ankäufe, Aufträge und Honorare für die Betreuung von Volkskunstzirkeln die materielle Existenz sicherte. Im Gegenzug sollten die Künstler den Arbeitern in Schwedt die Beschäftigung mit bildender Kunst ermöglichen. Kulturpolitiker und Betriebsdirektoren in der DDR erhoben die Kunst in den Rang einer Produktivkraft. Sie hielten Kunstwerke für geeignet, um bei den Arbeitern Optimismus, Phantasie und Arbeitsfreude zu fördern. Kunstförderung gehörte daher zu den wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben großer Betriebe.

 

 

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