19631965


1964

Fritz Skade

Mutti kommt heim

Auftraggeber: FDGB

 

Bild vergrößernMit dem Bild "Mutti kommt heim" schuf Fritz Skade ein harmonisierendes Gegenbild zu den alltäglichen Problemen, die den Alltag berufstätiger Mütter in der DDR in den sechziger Jahren bestimmten. Sein Werk, das im Auftrag des FDGB-Bezirksvorstandes Dresden für die große Ausstellung "Unser Zeitgenosse" in Berlin entstand, stellt ein frühes Beispiel für die Behandlung familiärer Themen in der bildenden Kunst der DDR dar.

Skade überläßt den Grund von Muttis Abwesenheit der Spekulation des Betrachters. Kein Detail deutet auf die Berufstätigkeit der Mutter hin. Allerdings geht Skades Bild über die damals übliche, getrennte Darstellung der neuen und der traditionellen Frauenrolle hinaus. Während in der bildenden Kunst und Publizistik der Zeit Frauen entweder am Arbeitsplatz als Kranführer, Traktorist oder Ingenieur abgebildet wurden, war ihre Rolle als Mutter der heilen Welt der Familie zugeordnet. Skade bricht nicht mit diesen Bildtraditionen. Er ergänzt lediglich das intakte Familienleben um den Aspekt der Abwesenheit. Ein Blick in DDR-Zeitschriften jener Jahre legt den Schluß nahe, daß damals "Muttis" Abwesenheit mit Berufstätigkeit identifiziert werden konnte. Probleme berufstätiger Mütter, wie die Organisation einer "Leihmutti", die Öffnungszeiten von Geschäften und nicht zuletzt der Trend zu kleineren Familien wurden in zahlreichen Leserbriefen und Artikeln angesprochen.

 

 

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