1973
Dieter Goltzsche,
Wolfgang Leber
Berlin-Ansichten
Auftraggeber: Abteilung
Kultur des Magistrats von Berlin
Im
Vorfeld der "X. Weltfestspiele der Jugend und Sportler" im Juli und
August 1973 in Berlin gab der Magistrat der Stadt einer Gruppe von Künstlern
den Auftrag zu der Graphikserie "Berliner Stadtansichten". Die Graphiker
sollten eine Folge mit jeweils vier Motiven zu den acht Stadtbezirken
der Haupstadt der DDR anfertigen, die ursprünglich in einer Mappe
zusammengefaßt werden sollten. Gedacht war das Auftragswerk offenkundig
als Repräsentationsgeschenk.
Die Auftragsvergabe
fiel in die Zeit nach dem VIII. Parteitag der SED 1971 und des 6. ZK-Plenums
1972, die für Kunst und Kultur mit dem Schlagwort "Weite und Vielfalt"
eine neue Kulturpolitik propagierten. So wird es verständlich,
daß der Magistrat Künstler aussuchte, die einerseits keine
Unbekannten mehr waren, von denen andererseits keine typischen Hauptstadtansichten
zu erwarten waren. In den Graphiken spiegelt sich allein das Verhältnis
der Künstler zu ihrer Stadt.
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