19761978


1977

Paul Michaelis

Lebensfreude

Auftraggeber: FDGB Bezirksvorstand Dresden

 

"Lebensfreude" war eine beliebte, ziemlich unverbindliche Themenumschreibung für Aufträge in den 70er Jahren. Der Leipziger Maler Paul Michaelis machte daraus im Auftrag des FDGB Bezirksvorstandes Dresden ein ebenso unverbindliches Propagandabild, hinter dem die Persönlichkeit des Künstlers weitgehend zurücktritt.

Bild vergrößernAufbau und Komposition des Werkes korrespondieren mit dem offiziellen kulturpolitischen Sprachgebrauch der Zeit. Willkürlich ordnet Michaelis einige Schlagwörter sozialistischer Lebensweise in Synchrontechnik an. Anders als in den damals aufkommenden "Problem- und Diskussionsbildern", die einem konstruktiven Realismuskonzept verpflichtet blieben, zeigt Michaelis Bild "Lebensfreude" die Auflösung eigenständiger künstlerischer Gestaltung im politischen Auftrag. Das Bild wirkt letztlich wie ein politisches Plakat.

Die früher verpönte Synchrontechnik hilft dem Maler unterschiedliche Zeitebenen ins Bild zu setzen und so Lenin mit der Zeitgeschichte zu verbinden. Nach diesem Bild hat sich die Geschichte nicht bewegt.

 

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