1987 Harald Metzkes: Kulissensprung Uwe Pfeifer: Auf dem Wege Auftraggeber: Kulturbund der DDR
Als eine der größten kulturpolitischen Organisationen der DDR vereinte der Kulturbund Künstler, Wissenschaftler und interessierte Laien, die sich um die Förderung der Kultur bemühten. Zu den Hauptaufgaben zählten das Organisieren von Ausstellungen, die Kunstvermittlung und öffentliche Gespräche über Kunst und Kultur. Nach vielen Graphikfolgen waren die Bilder "Kulissensprung" und "Auf dem Wege" die ersten Gemälde, die im Auftrage des Kulturbundes entstanden. Bereits die Wahl zweier Künstler entsprach dem gewählten Auftragsthema "Dialog": Mit dem Berliner Metzkes und dem Hallenser Pfeifer beauftragte man zwei stilistisch unterschiedlich arbeitende Maler verschiedener Generationen aus bedeutenden Kunstzentren der DDR. Beiden blieb die Interpretation des gestellten Themas völlig freigestellt. Metzkes' Bild zeigt zwei Harlekine, die von der Bühne fliehen und dadurch die Kulisse zum Einsturz bringen. Der Künstler entwickelte eine Komposition zu einem Thema, das ihn ohnehin beschäftigte, während Uwe Pfeifer mit seinem Bild auf die Geschichte des Kulturbundes einging. Er inszenierte den Aufzug einer Menschenmenge, die sich auf dem Weg zu einem nicht bestimmten Ziel befindet. Unter ihnen sind Caspar David Friedrich, Johannes R. Becher, Bertolt Brecht und Hanns Eisler. Die nackte Figur im Hintergrund, ein Opfer des Nationalsozialismus, steht symbolisch für die Vergangenheit, aus deren Überwindung eine neue Gesellschaftsordnung erwachsen konnte. Die Bilder wurden 1988/1989 auf der X. Kunstausstellung der DDR gezeigt und hingen anschließend im Club der Kulturschaffenden "Johannes R. Becher" in Berlin. |