1986
Junge Kunst
im Auftrag - Jugendhochschule ´Wilhelm Pieck´
Auftraggeber: Zentralrat
der FDJ
1986
feierte die Jugendhochschule der FDJ in Bogensee ihr vierzigjähriges
Bestehen. Aus diesem Anlaß beschloß der Zentralvorstand der
FDJ eine grundlegende Sanierung der Gebäude aus den fünfziger
Jahren sowie die "bildkünstlerisch Ausgestaltung" der Schule.
Nach vorbereitenden
Arbeiten wandte sich der Zentralrat der FDJ an die "FDJ-Grundorganisationen"
der sieben Hoch- und Fachschulen der DDR. Für den Wettbewerb wurden
insgesamt sieben Bereiche ausgeschrieben - u.a. der Innenhof, die Wohnheime,
die Gaststätten, vor allem aber die "Wilhelm-Pieck-Ehrung". An
dem Wettbewerb beteiligten sich mehr als hundert Studenten. Unter ihnen
waren nicht nur Maler oder Bildhauer, sondern auch Keramiker, Textilgestalter
und Gebrauchsgraphiker.
Die Verwirklichung
des Auftrags vollzog sich - zumindest bei den bildenden Künstlern
- in mehreren Etappen. Zunächst stellte die FDJ das Projekt an
den Hochschulen vor, dann wurde es innerhalb der Jugendhochschule diskutiert.
Im April 1984 zeigten die Studenten ihre mit den Lehrern erarbeiteten
Konzeptideen dem "politisch-künstlerischem Rat", dem Walter Womacka
und Bernhard Heisig angehörten. Die von der FDJ bestätigten
"Ideenprojekte" sollten in der dritten und letzten Phase "im individuellen
künstlerischen Schaffensprozeß in anspruchsvolle Kunstwerke"
umgesetzt werden.
Im
Februar/März 1986 wurden die fertigen Arbeiten dem "politisch-künstlerischen
Rat" zur Stellungnahme überreicht, und am 22. und 23. Mai konnte
die Fertigstellung der Jugendhochschule festlich begangen werden.
Die Bilder, die
in Bogensee eingereicht wurden, sind entgegen den offiziellen Verlautbarungen
der FDJ ganz unterschiedlich in Qualität, künstlerischer und
politischer Aussage. So fanden sich dort sowohl ideologische motivierte
Bilder - wie die "Mot-Schützen" von Adam Kurtz, aber auch schon
beinahe abstrakte Kompositionen, die nur noch entfernt an den vorgegebenen
Gegenstand erinnern.
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