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Die Jagd nach dem Glück | Gründerbiografien-Auswahl

 

 

Die Jagd nach dem Glück

Die Gründer der ersten Generation sahen mit großer Sorge auf den Beginn des Gründerbooms ab etwa 1868: Immer neue „wie Pilze aus dem Boden spießende“ Unternehmen, bisher nicht gekannte Spekulationen mit Aktien und Wertpapieren, Gründungen um der Gewinne nicht der Wertschöpfung willen, ließen auch bei Optimisten allmählich Zweifel aufkommen an der Idee eines guten immerwährenden Fortschritts. Das Glück, das gerade Preußen in Industrie und Handel wie auch auf den Schlachtfeldern in diesen Jahren zur Seite stand, erschien mit einem Male unberechenbar, wie auf einer Kugel tanzend.

 

Festliche Jubiläen und prächtige Jubiläumsgaben sollten dagegen auf die eigenen mühevollen Verdienste verweisen. Die Arbeiterschaft wurde dabei ausdrücklich einbezogen, um auch auf diese Weise die Bindung der Arbeiter  an das Unternehmen und die Familie des Unternehmers zu fördern. Man ließ sich mit Orden bedenken oder zum Kommerzienrat ernennen. Manch einer sah die Krönung seines Lebenswerks in einem Adelstitel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Carl Constantin Heinrich Steffeck:
Der »Eisenbahnkönig« Bethel Henry Strousberg, 1870,
Berlin, Jüdisches Museum