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Vormärz und Morgenröte

Die sozialen und politischen Spannungen des Vormärz führten schon im Vormärz zu zahlreichen Protestkundgebungen. Seit Mitte der 1830er Jahre wies die kritische Opposition immer wieder auf die Unfähigkeit der Regierungen hin, die drängenden Probleme der Zeit zu lösen: ökonomische Krisen, soziales Elend, politische Unfreiheit und nationale Zersplitterung. Der Ruf nach einer nationalen Verfassung und Rechtssicherheit für alle Bürger eines noch kaum definierten deutschen Reichs wurde in Presse und Öffentlichkeit immer drängender. Im Februar 1848 brach die Revolution in Paris aus, im März erreichte sie Berlin und weitere deutsche Zentren. Liberale Ministerien in einigen deutschen Ländern und die Einberufung der verfassunggebenden nationalen Versammlung in der alten Krönungsstadt Frankfurt waren die ersten Erfolge. Die Ablehnung der Kaiserkrone durch den preußischen König führte in Baden und Sachsen zu einer verzweifelten Radikalisierung, die von reaktionären Bundesstaaten unter Führung Preußens mit militärischer Übermacht blutig niedergeschlagen wurde. Nationale und demokratische Hoffnungen fanden vorerst ein Ende.

 

 

 

 

 

Moritz Daniel Oppenheim:
Szene im Fenster beim Einzuge des Reichsverwesers in Frankfurt am Main 1848, 1852,
Leipzig, Museum der Bildenden Künste Leipzig