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Die Jagd nach dem Glück | Gründerbiografien-Auswahl

 

 

Lebensträume - Gesellschaft und Kultur der Gründerzeit

Die Auflösung der alten ständischen Ordnung stellte neue Anforderungen an die Menschen: Eigenverantwortung, Selbsthilfe, Kultur und Bildung sollten den modernen mündigen Bürger auszeichnen. Sozialliberale und sozialdemokratische Kreise wiesen daraufhin, dass wenig bemittelte und bisher bildungsferne Kreise  benachteiligt waren und mehr Bildungsmöglichkeiten brauchten. Doch Bürgertum und Arbeiterschaft entfernten sich voneinander. Man bildete eigene Vereine und gesellschaftliche Netzwerke, wobei im wirtschaftlich aufstrebenden Bürgertum zunehmend Distinguiertheit, strenge Konventionen, kulturelle Ansprüche und luxuriöse Lebensstile gepflegt wurden. Sichtbare Zeichen sozialen Aufstiegs und Kultiviertheit waren aufwändige Villen, Kuraufenthalte und Reisen. Das Verwirklichen individueller Lebensträume war schwierig: In den Gründerfamilien bestand die Erwartungshaltung an Söhne und Töchter, sich mit Berufs- und Heiratsplänen den Interessen von Familie und Unternehmen zu unterwerfen, in den Unterschichten herrschte Not und Existenzkampf.

 

 

 

Benjamin Vautier (der Ältere):
Der Hauslehrer, um 1865,
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum