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Politische Ikonographie im Medium Bildpostkarte
Traditionen und zeitbedingte Ausprägungen

Unterschiede in den plakatierten Zeichen und Parolen ergeben sich natürlich aus den jeweils aktuellen politischen Zielsetzungen und Argumentationsmustern. Doch auch auf der Ebene von Bildsprache und Sprachbild sind Differenzen auszumachen, die denen entsprechen, die sich ganz allgemein in der unterschiedlichen Entwicklung künstlerischer Ausdrucksformen in West und Ost erkennen lassen.


Während die im westlichen Nachkriegsdeutschland sofort aufgegriffene Tendenz zu Abstraktion und Gegenstandslosigkeit sich auch in der polititischen Werbegraphik immer mehr durchsetzt, hält man im Herrschaftsgebiet des sozialistischen Realismus ausdauernd an naturalistisch ausgemalten Menschen- (und Monster-) Bildern sowie einer erzählenden Bildstruktur fest.

Zwar verzichtet man auch im Westen nicht völlig auf idyllische geschönte oder monströs verzerrte Lock- und Schreckbilder, aber häufiger begegnet man den Gestalten von glücklich lachenden, zukunftsfroh vorausblickenden Menschen oder skelettierten Monstern und antropomorphen Bestien in östlicher Politgraphik.

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