Einer dieser Menschen ist Robert H.
Lochner, US-Direktor des RIAS BERLIN von 1961 bis 1963,
der auf der Autofahrt Kennedys, Adenauers und Brandts
durch das freudetaumelnde Berlin im Fond des Wagens
saß. Er fungierte für Kennedy auf seiner
Deutschlandreise als ständiger Übersetzer
und erinnert sich in seiner Biografie "Berliner
unter dem Sternenbanner", dass Kennedy ihn vor
seiner Rede auf der Treppe zum Rathaus zu sich gerufen
habe und ihn bat, die Worte "I am a Berliner"
auf Deutsch aufzuschreiben. Er hatte jedoch keinen Zettel
bei sich. Als sie gemeinsam in Willy Brandts Büro
ankamen, fand er einen Bogen weißen Papiers in
dessen Schreibtisch und übte mit dem Präsidenten
in einer ruhigen Ecke des Zimmers die Aussprache. Er
erzählt, dass McGeorge Bundy, Kennedys politischem
Berater während der Rede sofort klar gewesen sei,
dass die Bedeutung des Ausrufes - in Deutsch gesprochen
- ansteigen würde. Da Lochner den Auftrag hatte,
sich immer in der Nähe des Präsidenten aufzuhalten,
falls dieser mit Deutschen ins Gespräch käme,
kam er nicht umhin bei dem kurzem Aufenthalt im Büro
nach der Rede zu hören, wie McGeorge Bundy zu Kennedy
bemerkte, dass seine Rede "a little to far"
gegangen sei. Woraufhin Kennedy seine zweite größere
Rede an der Freien Universität bezüglich des
scharfen Tons gegenüber der Sowjets überarbeitet
habe. Lochner arbeitete diese Änderungen in seine
Kopie der Rede ein. Im Nachhinein sieht er in der Tatsache,
dass Kennedy während seines Berlin-Besuches nur
ausgewählte Sätze auf Deutsch sagte, einen
Beleg dafür, welch starken Eindruck der überwältigende
Empfang der Berliner auf ihn gemacht haben musste, welcher
ihn dazu veranlasste, diese gewollte Steigerung in seinem
Ausspruch zu wählen. Lochner bedauert, in diesem
historischen Moment nicht selbst Übersetzer gewesen
zu sein, da Heinz Weber, Chef-Übersetzer des Auswärtigen
Amtes unter Kanzler Adenauer, innerhalb einer fairen
Arbeitsteilung mit Lochner, und nicht zuletzt als kollegiale
Geste, für diesen Programmpunkt durch Bundy eingesetzt
wurde.
Der ehemalige amerikanische Diplomat
Lucian Heichler schrieb später über den Berlin-Besuch
Kennedys: "He took the city by storm." Als
Mitglied von Kennedys Entourage stand er auf dem Podest
vor dem Schöneberger Rathaus unmittelbar hinter
Kennedy und hatte Gelegenheit, sich von der, seiner
Schätzung nach einer Million umfassenden Bürgerschar
beeindrucken zu lassen. Den Moment des Höhepunkts
von Kennedys Rede schildert er so: "German Chancellor
Adenauer had made available to Kennedy his best English-German
interpreter, a Herr Weber, who stood next to the president
at the railing of the balcony and interpreted his speech
consecutively, one sentence at a time. When Kennedy
reached the climax of his speech - the dramatic pronouncement
'Ich bin ein Berliner' - Weber unthinkingly repeated
the German phrase in German. While the crowd went wild,
filling the air with cheers and chants and applause
for several minutes, Kennedy, with his pixyish sense
of humor, quickly leaned over and commented to the interpreter,
"Thank you for correcting my pronounciation.""
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