John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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Ausstellungsrundgang


II. Die Präsidentschaft

2.08" Der große Prüfstein für den Mut und Willen des Westens"

"Die Weihnachtslichter des freien Berlin werfen einen Schein, der tief eindringt in die Dunkelheit, die sie umgibt. Keine Mauer kann dieses Licht abhalten."
John F. Kennedys Weihnachtsbotschaft an die West-Berliner im Dezember 1961

Im Sommer 1961 richtete sich das Augenmerk auf die geteilte Stadt Berlin. Kennedy bekräftigte die Bereitschaft seines Landes, die Freiheit der West-Berliner notfalls militärisch zu verteidigen. Doch der Mauerbau war kein Kriegsgrund für die USA. Die schwache Reaktion auf den Mauerbau im August 1961 gefährdete kurzzeitig die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Regierung. Um das Vertrauen der West-Berliner wieder herzustellen, schickte Kennedy seinen Vizepräsident Johnson und den Luftbrückenhelden Lucius Clay nach Berlin.

Stacheldraht, August 1961

Die "Sicherungsmaßnahmen an der Staatsgrenze" wurden zunächst mit Stacheldraht ausgeführt.

 

Die Bekanntmachung der DDR-Regierung wies die Berliner Bevölkerung auf den Bau der Mauer hin. Mit Zustimmung der Mitglieder des Warschauer Paktes wurde am 13. August 1961 die Sektorengrenze zu Westberlin abgeriegelt. Der Bau der Berliner Mauer war Teil einer umfassenden militärisch gesicherten Absperrung der DDR zum Westen hin. Ihr Ziel war, den Flüchtlingsstrom aus der DDR zu stoppen.
Für Kennedy stand mit der Freiheit Westberlins die Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Spiel. Wie er in seiner Rede zur Berlinkrise am 25. Juli 1961 sagte: "Westberlin (....) ist in vieler Hinsicht von Bedeutung. Es ist mehr als nur ein "Schaufenster der Freiheit", mehr als nur ein Symbol und eine Insel der Freiheit in der kommunistischen Flut. Es ist sogar mehr als nur ein Bindeglied zur freien Welt, mehr als nur ein Leuchtfeuer der Hoffnung hinter dem Eisernen Vorhang oder ein Durchschlupf für Flüchtlinge". Trotzdem war der Bau der Mauer kein Kriegsgrund für Amerika.

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Link: Kennedys Ansprache an die amerikanische Bevölkerung zur Berlinkrise, 25. Juli 1961
John F. Kennedy Library

 

Kennedys Ansprache an die amerikanische Bevölkerung zur Berlinkrise, 25. Juli 1961

Um nicht den Eindruck zu erwecken, er habe sich von dem sowjetischen Staatschef einschüchtern lassen, teilte Kennedy der amerikanischen Bevölkerung in einer Fernsehansprache zur Lage in Berlin mit, dass es in drei Punkten keinen Kompromiss mit den Russen geben werde: 1. bei den Besatzungsrechten der Alliierten in West-Berlin, 2. dem freien Zugang nach West-Berlin sowie 3. der Freiheit der West-Berliner. Eine Verletzung dieser drei sogenannten "Essentials" würde Krieg bedeuten. Später veröffentlichte geheime militärische Planungen zeigen, dass Kennedy sogar zum Einsatz von Atomwaffen bereit gewesen wäre. Meinungsumfragen in den USA ergaben, dass der Großteil der Amerikaner hinter der Entscheidung ihres Präsidenten stand.



 

Brief von Willy Brandt an John F. Kennedy, 15. August 1961

In einem Telegramm vom 16. August 1961 an John F. Kennedy äußerte der Westberliner Bürgermeister Willy Brandt Kritik an der gemäßigten Reaktion der Amerikaner hinsichtlich der Abriegelung Ostberlins und dem folgenden Mauerbau am 13. August 1961. Er sehe die Verantwortlichkeit der vier Siegermächte für Gesamtdeutschland durch diese Schritte der DDR-Regierung in Gefahr. Des Weiteren befürchte er einen Vertrauensverlust der Berliner Bevölkerung gegenüber den Westmächten sowie eine daraus folgende Fluchtbewegung aus Berlin. Zwar sehe er ein, dass die Garantien der Engländer, Franzosen und Amerikaner der Freiheit der Westberliner Bevölkerung, die Anwesenheit der Truppen und der freie Zugang nach Westberlin gesichert seien. Jedoch solle man die Viermächteverantwortung zurückverlangen und vorsichtshalber einen Drei-Mächte-Status proklamieren.

Am 18. August erhielt Brandt Kennedys Antwort. Der amerikanische Präsident lehnte Brandts Vorschläge als unangemessen ab. Trotzdem sah er die Gefahr eines Vertrauensverlusts als real an. Deshalb schickte er General Lucius D. Clay, den Helden der Berliner Luftbrücke von 1948/49 und den zunächst unwilligen Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson nach Berlin.

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BZ "Berlins Dank an Amerika!", 21. August 1961


Als Kennedy immer mehr Briefe erreichten, die vom Misstrauen der Westdeutschen in die amerikanische Führungsmacht berichteten, schickte der Präsident am 19. August 1961 Lyndon B. Johnson und den Luftbrücken-Helden Lucius D. Clay nach Westberlin. Die Westberliner sollten sich durch diesen symbolischen Besuch der Solidarität Amerikas sicher sein. Die Bevölkerung bedankte sich mit einem begeisterten Empfang. Als Höhepunkt ihres Aufenthaltes begrüßten Johnson und Clay an der Sektorengrenze 1500 aus dem westdeutschen Helmstedt beorderte amerikanische Soldaten. Ihre Ankunft war der Beweis, dass die ungehinderte Durchfahrt auf der Transitstrecke nach Westberlin für die Alliierten weiterhin möglich sei. Der Kommandeur fühle sich an die Begeisterung bei der Befreiung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg erinnert, schrieb die Berliner US-Mission nach Washington.
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