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  S WIE SONDERPROGRAMM

 

S WIE SONDERPROGRAMM
Anlässlich der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg

Berliner Flughäfen

Kurzfilmprogramm, ca. 80'

Die Geschichte der Berliner Flughäfen spiegelt die Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert: Ob in Aufnahmen des Flughafens Tempelhof aus den 1930er Jahren, die den Umbau als Meilenstein der Modernisierungsmaßnahmen des Nationalsozialismus feiern; in Aufnahmen aus der Zeit der Luftbrücke oder in solchen aus Schönefeld – die Eröffnung und der Ausbau von Flughäfen weisen stets über das bloße Ereignis hinaus und sind Ausdruck des Selbstbildes der Stadt oder zumindest Ausdruck des Wunschdenkens ihrer Lenker. Immer wieder stehen Abläufe rund um das Flughafengeschehen im Mittelpunkt der Filme, die das Verladen von Fracht und Gepäck und die Koordinierung von Flügen als besondere organisatorische Leistungen darstellen. Anlässlich der Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg „Willy Brandt“, der die Berliner Flughäfen endgültig aus dem Kalten Krieg herausführen wird, wirft das Filmprogramm einen Blick auf die Darstellung der Berliner Flughäfen im Film. Filmhistorische Ephemera und Zeitdokumente zum Selbstverständnis Berlins im 20. Jahrhundert bieten seltene stadthistorische und städtebauliche Einsichten. (ft)

Einführung: Fabian Tietke
am 3.6.2012 um 19.00 Uhr




S WIE SONDERPROGRAMM
Tage der deutschen Geschichte – 17. Juni 1953

Wehe den Besiegten – Der 17. Juni 1953

D 1990, R/B: Andrea Ritterbusch, K: Andreas Bergmann, Alexander Laschet, Niko Pawloff, Toralf Teschner, 78' DigiBeta

Dokumentarfilm über den Aufstand am 17. Juni 1953. Auf der Grundlage unveröffentlichter Archivmaterialien und bewegender Interviews mit Beteiligten, vom Streikführer bis zum ehemaligen SED-Spitzenfunktionär, erzählt Wehe den Besiegten von der Vorgeschichte, dem Verlauf und den Folgen des Aufstands im Juni 1953. Ende der 1980er Jahre konnte das DEFA-Studio für Dokumentarfilme mit dieser Dokumentation erstmals ohne Zensur und politische Rücksichtnahme ein in der DDR tabuisiertes Ereignis rekonstruieren.

Eintritt frei
am 17.6.2012 um 14.00 Uhr




S WIE SONDERPROGRAMM
Die Unsichtbaren und ihre Geschichte

Die geteilte Klasse

D/PL 2011, R/B: Andrzej Klamt, K: Tomasz Michalowski, 80' Blu-ray, OmU

Der Regisseur und Autor Andrzej Klamt begibt sich auf die Suche nach einer ehemaligen Schulklasse im polnischen Bytom (früher Beuthen) und begegnet seinen einstigen Klassenkameradinnen und  –kameraden. Die ehemaligen Schüler, heute um die 45 Jahre alt, sind zur Hälfte nach Deutschland ausgewandert, nach und nach in den Westen „verschwunden“. Die andere Hälfte der Klasse blieb in Polen.
Die geteilte Klasse behandelt ein in der öffentlichen Wahrnehmung sowohl der deutschen als auch der polnischen Öffentlichkeit bisher kaum beachtetes Thema: die Integration der sogenannten Spätaussiedler, also Deutschstämmige aus Polen in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist die Geschichte von unzähligen Neubürgern der Bundesrepublik, die nicht so berühmt geworden sind wie Miroslav Klose oder Lukas Podolski, gleichwohl sie eine ähnliche Vorgeschichte haben. Diese bis heute „schweigende“ Minderheit kommt in Die geteilte Klasse ausführlich zu Wort und erzählt die Geschichte ihrer Kindheit im damals kommunistischen Polen, der Ausreise in den „goldenen Westen“ und der schweren ersten Jahre in Westdeutschland. Heute sind die meisten von ihnen in der deutschen Gesellschaft angekommen. Doch wie ticken diese Einwanderer und wie hat das Leben sie geformt? Und was ist aus den in Polen Gebliebenen geworden? Sind sie neidisch auf die, die nach Deutschland gezogen sind? Empfinden sie ihre „deutschen“ Klassenkameraden als Verräter oder als Glückskinder, die das bessere Los im Leben gezogen haben? Thomas Urban schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „Ein leises Stück Zeitgeschichte über das Zurechtfinden zwischen zwei Kulturen und Nationen, die sich lange als Erbfeinde ansahen, erzählt durchaus unterhaltsam, gelegentlich mit einem Anflug von leichter Ironie.“

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit Andrzej Klamt statt. Anmeldungen und Kartenreservierungen sind möglich per E-Mail (veranstaltungen@sfvv.de) und telefonisch unter der Nummer +49 (0)30 – 206 29 98 11. Der Eintritt ist frei.

Eine Veranstaltung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und des Zeughauskinos in Zusammenarbeit mit der 7. Berlin Biennale und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin

am 19.6.2012 um 20.00 Uhr
am 20.6.2012 um 18.00 Uhr (ohne Gespräch)




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Tage der deutschen Geschichte – 20. Juli 1942

Geheime Reichssache

BRD 1979, R: Jochen Bauer, Kommentar: Karl-Heinz Janßen, 104' 35 mm

An neun Tagen zwischen dem 7. August und dem 20. Oktober 1944 wird der Prozess gegen die Männer des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof unter Roland Freisler mit versteckten Kameras gefilmt. Die Attentäter sollen in der Wochenschau und in zwei langen Dokumentarfilmen mit dem Titel Verräter vor dem Volksgerichtshof öffentlich gedemütigt werden. Aber die Farce der Prozessführung ist zu offensichtlich und die Angeklagten verhalten sich so standhaft, dass man im Propagandaministerium die Aufnahmen zur „Geheimen Reichssache“ erklärt. 1979 nutzt die West-Berliner Chronos-Film die damals im Staatlichen Filmarchiv der DDR aufbewahrten Filme für eine historische Dokumentation über den Aufstieg des Nationalsozialismus, den militärischen Widerstand und den Prozess gegen die Beteiligten des 20. Juli. Der Kommentar stammt von dem Historiker und Zeit-Autor Karl-Heinz Janßen. Die durch Freislers hysterisches Brüllen übersteuerten Passagen werden durch elektronische Bearbeitung wieder hörbar gemacht: „Dies ist mehr als eine technische Verbesserung. Der gesamte Prozess wird neu gewichtet. Freisler bleibt nur noch die größere Lautstärke, die Antworten Goerdelers, von Trott zu Solz’, Hoepners oder Helldorfs zeugen von einem unerhörten Mut, einer standhaften Moralität und einer politischen Weitsicht, die dem Scheitern des Aufstandes die Züge des Tragischen gibt.“ (Michael Schwarze, F.A.Z., 18.5.1979).

Eintritt frei
am 20.7.2012 um 17.00 Uhr

 

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