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Drei Bände über "Die nationalsozialistischen Musterbetriebe" ([2.8], [2.9], [2.18]), die 1938 und 1939 erschienen, kamen im Gauverlag Bayerische Ostmark "in Zusammenarbeit mit dem Raumbildverlag Diessen am Ammersee" bzw. "Raumbild-Verlag K.G. München" heraus. Sie enthielten zwar den Namen von Heinrich Hoffmann, nicht jedoch den von Otto Schönstein. Dies entsprach den weiter oben erwähnten Forderungen Hoffmanns vom Dezember 1937 und vom Juni 1938, die aber offenbar nur in den politisch geprägten Ausgaben verwirklicht wurden, denn in anderen, auch späteren Bänden taucht der Name Schönstein wieder auf, und es wird in diesen auch nicht Hoffmann als Bildautor genannt, sondern der Fotograf, von dem die Aufnahmen tatsächlich stammen.

Mehr oder weniger unpolitische Titel - wie der 1938 erschienene Raumbild-Band "Deutsche Gaue" [2.10], in dem vor allem die Schönheit der deutschen Landschaft im Vordergrund stand, oder der 1939 in zwei Auflagen erschienene "Aus der Lebensgemeinschaft des Waldes" [2.15] - wurden dagegen selten. Schon gar nach Kriegsbeginn, denn da standen Themen wie "Die Soldaten des Führers im Felde" ([2.21] und [2.22]), über die Luftwaffe [2.25] und die Kriegsmarine [2.26] im Vordergrund. Zu der Zeit noch herausgekommene "zivile" Bände, 1941 über Wien [2.23] und 1943 über Prag [2.28], hatten natürlich auch ihren politischen Hintergrund.

Außer den erwähnten drei Bänden über "Die nationalsozialistischen Musterbetriebe" erschien noch eine ganze Reihe von Raumbild-Bänden über einzelne Unternehmen ([3.1]-[3.10]). Sie waren offenbar für den eigenen Gebrauch dieser Firmen bestimmt, von denen die überwiegende Zahl, aber offenbar nicht alle, als Musterbetriebe im nationalsozialistischen Sinn ausgewiesen waren. (So war zum Beispiel [3.1] kein NS-Musterbetrieb.) Neben den tatsächlich herausgekommenen und in den Handel gelangten Raumbild-Bänden gab es eine ganze Reihe weiterer, die geplant waren oder sich in Vorbereitung befanden, zum Teil auch solche, an denen die Arbeiten nicht fortgeführt werden durften, weil dies höheren Orts befohlen worden war. Einige Titel änderten sich auch im Verlauf der Planungen.

So sollte der Band "Fliegen und Siegen" ursprünglich "Der Reichsmarschall und seine Luftwaffe" heißen. /78/ Eine ganze Reihe von Titeln - wie "Das Frontheer im Raumbild", "Die stählerne Front im Westen" /79/ , über das Generalgouvernement in Polen /80/, "Unsere Luftwaffe in Nordafrika" /81/ und "Der Feldzug im Osten" /82/ - war im Gespräch, wurde aber nicht realisiert. Ein Band "Fallschirmspringer auf Kreta" war in Vorbereitung. /83/ Möglicherweise waren manche dieser Titel auch von den Ereignissen überholt worden, ehe sie fertig gestellt werden konnten. Es gab sogar einen Fall, in dem der weitere Verkauf eines bereits vertriebenen Raumbild-Bandes - es handelte sich um einen über "Die Kriegsmarine" - von der Wehrmacht verboten wurde, da er "längst überholt" sei. /84/

   
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