Bernhard Fürst von Bülow 1849-1929

Politiker

  • 1849
    3. Mai: Bernhard von Bülow wird als Sohn des früheren Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Bernhard von Bülow, und seiner Frau Luise Victorine (geb. Rücker) in Klein Flottbek (bei Altona) geboren.
  • 1870/71
    Nach dem Jurastudium in Lausanne, Berlin und Leipzig nimmt Bülow als Freiwilliger am Deutsch-Französischen Krieg teil.
  • 1871-1874
    Vorbereitender Justiz- und Verwaltungsdienst in Metz.
  • 1874-1888
    Nach Eintritt in den Auswärtigen Dienst ist Bülow als Diplomat in Rom, St. Petersburg, Wien, Athen und Paris tätig.
  • 1886
    Heirat mit der geschiedenen Marie Gräfin von Dönhoff, geborene Prinzessin di Camporeale.
  • 1888
    Bülow wird Gesandter in Bukarest.
  • 1893
    Botschafter in Rom.
  • 1897-1900
    Staatssekretär im Auswärtigen Amt.
  • 1897-1899
    Bülows Außenpolitik zielt auf eine starke deutsche Weltmachtstellung. Mit dem Ausbau der deutschen Kolonialbesitzungen (Kiautschou, Samoa und Karolineninseln) unterstützt Bülow die offensive Kolonialpolitik. Die einsetzende Aufrüstung der Flotte belastet das Verhältnis zu Großbritannien.
  • 1899
    Ernennung zum Grafen.
  • 1900
    16. Oktober: Als Nachfolger von Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst wird Bülow Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Unter dem Einfluss des Staatssekretärs des Inneren, Arthur Graf von Posadowsky-Wehner, wird die Sozialgesetzgebung ausgebaut. Bülows Politik wird von den Konservativen und der Zentrumspartei getragen. Sie begünstigt besonders agrarische und industrielle Interessen.
  • 1905
    Erhebung zum Fürsten.
  • 1906
    In der ersten Marokko-Krise tritt Bülow für eine Drohpolitik gegenüber Frankreich ein. Auf der folgenden Konferenz von Algeciras zeigt sich aber, dass Deutschland sich mit dieser Politik isoliert hat.
  • 1907
    Wegen Differenzen mit der Zentrumspartei hinsichtlich der Kolonialpolitik löst Bülow den Reichstag auf. Er stützt fortan seine Politik auf Konservative, Nationalliberale und Linksliberale (Bülow-Block).
  • 1908
    Infolge der Daily-Telegraph-Affäre verliert Bülow das Vertrauen Kaiser Wilhelms II., weil er ihn nicht gegen die Angriffe aus der Öffentlichkeit gedeckt hat.
  • 1909
    Nachdem Bülow im Zusammenhang mit dem Ende des Bülow-Blocks und Schwierigkeiten mit einer Finanzreform im Juni um seine Entlassung bittet, entscheidet sich der Kaiser am 7. Juli für Theobald von Bethmann Hollweg als neuen Reichskanzler. Dieser nimmt am 14. Juli das Amt an.
  • 1914/15
    Als Sonderbotschafter in Rom versucht Bülow vergeblich, den Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente zu verhindern.
  • 1916
    Veröffentlichung der Schrift die "Deutsche Politik", in welcher Bülow seine Außenpolitik als Weltmachtpolitik würdigt.
  • 1917
    Nach dem Rücktritt Bethmann Hollwegs scheitert der Versuch der 3. Obersten Heeresleitung (OHL), Bülow wieder als Reichskanzler einzusetzen, am Widerspruch des Kaisers.
    Bülow zieht sich aus dem politischen Leben zurück.
  • 1929
    28. Oktober: Fürst Bernhard von Bülow stirbt in Rom.
  • 1930/31
    Postum erscheinen die "Denkwürdigkeiten", Bülows Memoiren (4 Bände).
Kai-Britt Albrecht, Gabriel Eikenberg
14. September 2014

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