Theologe, Politiker
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186025. März: Friedrich Naumann wird als Sohn des Pfarrers Friedrich Naumann und seiner Frau Agathe Marie (geb. Ahlfeld) in Störmthal bei Leipzig geboren.
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1879-1883Theologiestudium in Leipzig.
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1881Naumann gehört zu den Mitbegründern des nationalgesinnten "Vereins deutscher Studenten".
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1883Tätigkeit in Johann Hinrich Wicherns (1808-1881) Erziehungsstätte "Rauhes Haus" bei Hamburg, dessen Idee der Inneren Mission ihn stark beeinflusst.
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1886Übernahme einer Pfarrstelle in Langenberg (Erzgebirge).
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1889Heirat mit Maria Magdalena Zimmermann in Blasewitz.
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1890Naumann wird Vereinsgeistlicher der Inneren Mission. Er tritt für eine grundlegende Erneuerung des Protestantismus ein. Auf dem neu gegründeten Evangelisch-Sozialen Kongress wird er Wortführer einer liberal gesinnten christlich-sozialen Gruppierung, die sich gegen den politischen Konservatismus des Theologen und Politikers Adolf Stoecker stellt.
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1896Naumann gründet den "Nationalsozialen Verein" und als dessen publizistisches Organ die Zeitschrift "Die Hilfe". Unter dem Einfluss von Max Weber tritt der "Nationalsoziale Verein" für Demokratisierung, Sozialpolitik und eine expansive deutsche Außenpolitik ein.
Naumann gibt sein Pfarramt auf und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. -
1900Veröffentlichung seines Programmbuchs "Demokratie und Kaisertum".
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1902In der Studie "Neudeutsche Wirtschaftspolitik" entwirft Naumann das Konzept eines "Industrieparlamentarismus" und plädiert für eine freie Entfaltung der Gewerkschaftsbewegung.
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1903Auflösung des "Nationalsozialen Vereins" und Mitgliedschaft in der linksliberalen Freisinnigen Vereinigung. Er setzt sich für eine Parlamentarisierung der Verfassung und die Abschaffung des preußischen Dreiklassenwahlrechts ein.
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1907Mitbegründer des Deutschen Werkbunds, einer Vereinigung von Künstlern und Industriellen.
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1907-1918Mitglied des Reichstags.
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1910Naumann betreibt die Vereinigung der zersplitterten linksliberalen Gruppierungen zur Fortschrittlichen Volkspartei (FVP). Er plädiert für eine parlamentarische Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).
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1914Zu Beginn des Ersten Weltkriegs unterstützt er die Politik der deutschen Regierung, distanziert sich jedoch von aggressiver Annexionspropaganda.
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1915Veröffentlichung des aufsehenerregenden Buches "Mitteleuropa", in dem er eine Abmilderung der Kriegsziele und eine enge wirtschaftliche Föderation mit Ost- und Südosteuropa fordert.
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1917Er unterstützt die Resolution der Mitte-Links-Parteien im Reichstag für einen Verständigungsfrieden und setzt sich innenpolitisch für Verfassungsreformen ein.
Naumann gründet die Staatsbürgerschule in Berlin (ab 1920: Hochschule für Politik). -
1918Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei (DDP).
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1919Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Als ihr Parteivorsitzender vertritt er die DDP im Verfassungsausschuss.
In seiner Partei und in der Öffentlichkeit kämpft er gegen die Unterzeichnung des Versailler Vertrags.
24. August: Friedrich Naumann stirbt - vermutlich an einem Schlaganfall - in Travemünde.
Kai-Britt Albrecht, Markus Rehnert, Gabriel Eikenberg
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014