Karl Radek 1885-1939

Politiker

  • 1885
    31. Oktober: Karl Radek (eigentlich Karl Sobelsohn) wird als Sohn eines jüdischen Postbeamten im galizischen Lemberg (heute: Ukraine) geboren.
  • 1902/03
    Studium der Rechte in Krakau.
  • 1904
    Als Mitglied der polnischen sozialdemokratischen Partei arbeitet er für sozialistische Zeitungen.
  • 1905
    Er unterstützt die sozialistische Opposition bei der Märzrevolution in Russland und wird wegen seiner Aktivitäten von den zaristischen Behörden für ein Jahr inhaftiert.
  • 1907
    Übersiedlung nach Deutschland. Radek wird Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Mitarbeiter bei der "Leipziger Volkszeitung" sowie der "Bremer Volkszeitung".
  • 1912
    Wegen linksradikaler Propaganda wird Radek aus der SPD ausgeschlossen.
  • 1914
    Nach Beginn des Ersten Weltkriegs übersiedelt er in die Schweiz, wo er Kontakt zu Wladimir I. Lenin aufnimmt und an Konferenzen der Sozialisten teilnimmt.
  • 1917
    Nach Ausbruch der Februarrevolution in Russland fährt Radek mit Lenin im plombierten Zug durch Deutschland nach Schweden. In Stockholm wird er Mitarbeiter im Auslandsbüro der russischen Bolschewiki.
  • 1917/18
    Mitglied der bolschewistischen Delegation bei den Friedensverhandlungen zwischen Deutschland und Russland in Brest-Litowsk.
  • 1918
    November: Nach Kriegsende geht Radek als Mitarbeiter einer Petersburger Telegrafenagentur nach Berlin und beteiligt sich später mit Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am Aufbau der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
  • 1919
    Februar: Verhaftung und anschließend Ausweisung aus Deutschland.
    Seine Studie "Die Entwicklung der deutschen Revolution und die Aufgaben der kommunistischen Partei" erscheint.
  • 1920
    Nach Moskau zurückgekehrt, wird Radek Mitglied des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI).
  • 1923
    Im Auftrag der Kommunistischen Internationale (Komintern) kommt Radek illegal nach Deutschland, um im Ruhrgebiet einen kommunistischen Aufstand zu organisieren.
  • 1924
    Er veröffentlicht eine Monografie über Lenin.
    Als Anhänger Leo Trotzkis muss Radek seine politischen Ämter im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei und im Präsidium des EKKI aufgeben.
  • 1927
    Ausschluss aus der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und Verbannung nach Wologda (Ural).
  • 1929
    Radek unterwirft sich den politischen Positionen Josef W. Stalins und wird begnadigt.
  • 1931
    Wiederaufnahme in die Partei.
    Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur des Parteiorgans "Iswestija".
  • 1937
    Februar: Im Zuge von Stalins Säuberungen wird Radek im 2. Moskauer Schauprozess zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
  • 1939
    Wahrscheinliches Todesjahr von Karl Radek.
Gabriel Eikenberg, Kai-Britt Albrecht
14. September 2014

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