Wilhelm Dittmann 1874-1954

Politiker

  • 1874
    13. November: Wilhelm Dittmann wird als Sohn des Stellmachermeisters Josef Dittmann und dessen Ehefrau Auguste (geb. Wendt) in Eutin geboren.
  • 1881-1890
    Besuch der Volksschule in Eutin.
  • 1890-1894
    Tischlerlehre.
  • 1894
    Eintritt in den Deutschen Metallarbeiterverband und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).
  • 1894-1899
    Arbeit als Tischlergeselle in verschiedenen Orten im Norden Deutschlands und in Berlin. Gewerkschaftliche Tätigkeit als Vertrauensmann.
  • 1899-1902
    Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung "Norddeutsche Stimme" in Bremerhaven.
  • 1900
    Vorsitzender der SPD in Bremerhaven. An den theoretischen Auseinandersetzungen innerhalb der Sozialdemokratie kaum interessiert, engagiert sich Dittmann vor allem in der organisatorischen Parteiarbeit.
  • 1902
    Redakteur der "Bergischen Arbeiterstimme" in Solingen.
  • 1903
    Dittmann heiratet Anna Havemeyer, die Tochter eines Tischlers aus Bremerhaven.
  • 1904-1909
    Tätigkeit als hauptamtlicher Parteisekretär und Bezirksvorsitzender der SPD in Frankfurt/Main.
  • 1906-1909
    Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt/Main.
  • 1907-1910
    Teilnahme an internationalen Sozialistenkongressen.
  • 1909-1917
    Chefredakteur der "Bergischen Arbeiterstimme".
  • 1912-1918
    Reichstagsabgeordneter.
  • 1915
    Dittmann stimmt erstmals gegen die Bewilligung neuer Kriegskredite und wird aus der Reichstagsfraktion der SPD ausgeschlossen.
    Einberufung zum Landsturm.
  • 1916
    Als Mitglied verschiedener Reichstagskommissionen wird Dittmann vom Kriegsdienst dauerhaft beurlaubt. Gemeinsam mit Hugo Haase und Georg Ledebour gründet er die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft und wird deren Vorstandsmitglied.
  • 1917
    Aus der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft geht die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) hervor. Dittmann wird Mitglied des Zentralkomitees.
  • 1918
    3. Februar: Aufgrund seiner Beteiligung am Streik der Berliner Rüstungsarbeiter wird Dittmann von einem außerordentlichen Kriegsgericht wegen "versuchten Landesverrats" zu fünf Jahren Festungshaft und zwei Monaten Gefängnis verurteilt.
    15. Oktober: Im Zuge einer Amnestie wird er aus dem Gefängnis entlassen.
    10. November: Nach der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. wird Dittmann in den Rat der Volksbeauftragten berufen, tritt aber gemeinsam mit den beiden anderen USPD-Mitgliedern noch vor Jahresende wegen politischer Differenzen mit den Mehrheitssozialisten zurück.
  • 1919
    Dittmann zieht als Abgeordneter der USPD in die Nationalversammlung ein.
  • 1920
    Teilnahme am II. Weltkongress der Kommunistischen Internationale (Komintern) in Moskau. Kontroverse mit Wladimir I. Lenin und den linken USPD-Führern. Dittmann lehnt - entgegen dem Mehrheitsbeschluss auf dem Hallenser Parteitag - den Anschluss der USPD an die KI und die Vereinigung mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) ab. Er wird Vorsitzender des verbleibenden selbständigen Flügels der USPD.
  • 1922
    Dittmann betreibt die Wiedervereinigung der USPD mit der SPD und wird in den Vorstand der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (VSPD) gewählt. Gleichzeitig übernimmt er das Amt des geschäftsführenden Vorsitzenden der Reichstagsfraktion, das er bis zu seiner Emigration im Februar 1933 bekleidet.
  • 1923-1931
    Teilnahme an allen Kongressen der Sozialistischen Arbeiter-Internationale (SAI, II. Internationale).
  • 1933
    Februar: Emigration in die Schweiz auf Beschluss des Parteivorstands der SPD, nachdem bekannt wurde, dass er in einem Schauprozess der Nationalsozialisten gegen "Novemberverbrecher" angeklagt werden soll.
  • 1933-1954
    Arbeit an seinen Lebenserinnerungen.
  • 1951
    Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland, ehrenamtliche Tätigkeit im SPD-Archiv.
  • 1954
    7. August: Wilhelm Dittmann stirbt in Bonn.
Andreas Michaelis
14. September 2014

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