19821984


1983

Brigida Böttcher

Kinderspiele in der Großstadt

Auftraggeber: FDGB-Bundesvorstand

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Brigida Böttcher setzte sich Anfang der achtziger Jahre intensiv mit dem Thema Kinder und Großstadt auseinander. Die Malerin beobachtete häufig Kinder, die sich ihre eigenen Spiel- und Freiräume suchten und diese den oftmals phantasielos angelegten Spielplätzen vorzogen. Daraus entwickelte sie verschiedene Arbeiten. Einige davon sahen Vertreter des FDGB während eines Atelierbesuches, woraufhin sie ihr den Vorschlag machten, zu diesem Themenbereich eine Auftragsarbeit zu gestalten.

Die spielenden Kinder der Leipziger Malerin entziehen sich dem genormten und verplanten Tagesablauf, den das Erziehungswesen der DDR für sie vorsah. Im Jugendgesetz von 1974 heißt es: "Aufgabe jedes jungen Bürgers ist es, auf sozialistische Art zu arbeiten, zu lernen und zu leben, selbstlos und beharrlich zum Wohle seines sozialistischen Vaterlandes - der Deutschen Demokratischen Republik - zu handeln". Die Jugendorganisationen gestalteten dementsprechend das Leben der Kinder, die von klein auf zu "nützlichen" Mitgliedern der sozialistischen Gesellschaft erzogen werden sollten.

Der Zyklus fand seinen Platz im Haus des Lehrers in Leipzig. Dort kam es zwar zu Diskussionen über die Darstellung, aber das allgemein offenere Klima in den achtziger Jahren ermöglichte durchaus solch eine ins Bild gesetzte Kritik.

 

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