Inhalt | Einleitung | Freiheit | Glaube und Krieg | Woher wir kommen... | Impressum

 

NIEDERLANDE

Woher wir kommen...

Der Aufstand der Bataver in den Jahren 69 und 70 n. Chr.

Um etwa 50 v. Chr. siedelten sich die germanischen Bataver im Rheindelta der r�mischen Provinz Belgica an. Unter ihrem Anf�hrer Claudius Civilis, einem Befehlshaber in r�mischen Diensten, revoltierten sie im Jahre 69 n. Chr. gegen die r�mische Oberherrschaft.

Der Aufstand, dem sich mehrere rechtsrheinische St�mme anschlossen und von dem schlie�lich der gesamte Nordosten Galliens erfa�t wurde, konnte ein Jahr sp�ter niedergeschlagen werden; doch erreichte Claudius Civilis f�r die Bataver einen g�nstigen Friedensschlu�.

Nachdem zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Humanist Cornelis Aurelius die Bataver zu den direkten Vorfahren der Niederl�nder erkl�rt hatte, diente der batavische Mythos bereits wenige Jahrzehnte sp�ter der jungen niederl�ndischen Republik zur Legitimation des Aufstandes gegen den spanischen K�nig Philipp II. Zugleich zog man Parallelen zwischen dem �Freiheitsk�mpfer� Claudius Civilis und Wilhelm von Oranien. Auch das 19. Jahrhundert griff auf den Anf�hrer der Bataver zur�ck. Mit ihm wollte man beweisen, da� die Niederl�nder von jeher ein freiheitsliebendes und f�r die Freiheit k�mpfendes Volk gewesen seien, das von Claudius Civilis �ber den Aufstand gegen Spanien bis zum Nationalstaat des 19. Jahrhunderts eine folgerichtige Entwicklung genommen habe.

Barend Wijnvelds Gem�lde von 1854 zeigt die Wahl Claudius Civilis zum Anf�hrer der Bataver: Aufrecht und mit herrischer Geste steht Claudius im Mittelpunkt des Geschehens, von einer unsichtbaren Lichtquelle dramatisch beleuchtet. Wijnvelds Gem�lde war Teil der Sammlung von Jacob de Vos, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts 263 Kunstwerke zur Geschichte der Niederlande hatte anfertigen lassen.

 

Freiheit

Der Entsatz von Leiden 1574

Die Ermordung des Statthalters Wilhelm von Oranien 1584

Kaiser Karl V. �bertrug 1555 seinem Sohn und Thronfolger in Spanien, Philipp II., die Herrschaft �ber die Niederlande. Zum offenen Konflikt zwischen ihm und den Generalstaaten kam es, als sich der spanische K�nig auf der einen Seite verst�rkt um die Erweiterung seiner Macht bem�hte und auf der anderen Seite die um ihre Selbst�ndigkeit und ihre Glaubensfreiheit f�rchtenden niederl�ndischen Provinzen sich erhoben.

16.jpg (22009 Byte)Der vom K�nig 1567 entsandte Herzog Alba ging mit unerbittlicher H�rte gegen die Aufst�ndischen vor. Stadt um Stadt wurde belagert und eingenommen. Das s�dholl�ndische Leiden konnte der Eroberung durch die Spanier nur entgehen, weil es B�rgermeister Pieter Adriaansz van der Werff in der zweij�hrigen Belagerung der Stadt gelang, den ausgehungerten und verzweifelten B�rgern best�ndig Mut zu machen und ihren Durchhaltewillen zu st�rken. F�r Gustaf Wappers ist van der Werff daher auch kein strahlender Held, sondern der von der Belagerung gezeichnete, aber f�r die Freiheit seiner Heimatstadt zu allen Opfern bereite B�rgermeister. Die Rettung kam 1574, als Wilhelm von Oranien entschied, das Land zu �berfluten, um so die spanischen Belagerer zu vertreiben.

Prinz Wilhelm von Oranien stand seit 1567 bis zu seiner Ermordung 1584 an der Spitze der Aufst�ndischen. In seiner Person ist der Aufstand gegen die spanische Herrschaft personifiziert. Vor allem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er zur Symbolfigur f�r die nationale Einheit der Niederlande. Dabei ist es der sterbende �Vater der Vaterlandes�, der - wie ihn etwa Wouter Mol auf seinem Gem�lde darstellt - in das nationale Ged�chtnis einging. Auf Mols Bild ist auch der als Nationalheld gefeierte Leidener B�rgermeister van der Werff zu sehen, der mit gro�er Geste auf den Sterbenden weist, wiewohl fraglich ist, ob er �berhaupt zugegen war.

 

Glaube und Krieg

Das Heldenopfer des Jan van Speyk 1831

Der niederl�ndische Marineleutnant Jan van Speyk geh�rt zu den �vergeblichen� Helden. Am 5. Februar 1831 hatte er sich mit einem Kanonenboot in die Luft gesprengt, um zu verhindern, da� die Fahne der Niederlande in belgische H�nde fiel. Sein Opfertod w�hrend der Revolution von 1830/31 konnte die als Schmach empfundene Abspaltung Belgiens von den Niederlanden nicht verhindern. Doch wurde er fortan als Nationalheld gefeiert, der die Ehre seines Landes zu retten versucht hatte. �hnlich dem Schweizer Winkelried oder dem Briten Lord Nelson versinnbildlicht van Speyk den ehrenvollen Tod f�r das Vaterland.

Ein Bild Jacobus Schoemaker-Doijres zeigt van Speyk in jenem Moment, in dem er das Schie�pulver entz�ndet und einige seiner Feinde mit sich in den Tod rei�t. Die geradezu sakrale Verehrung des Marineleutnants kommt in der Verarbeitung der Reste seiner Uniform und seines Schiffes zu unterschiedlichen vaterl�ndischen Devotionalien zum Ausdruck.

 

Inhalt | Einleitung | Freiheit | Glaube und Krieg | Woher wir kommen... | Impressum


HomePage Mail Impressum Guestbook