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FRIEDRICH DER GROSSE


 

FRIEDRICH DER GROSSE

Friedrich II. von Preu�en � genannt "der Gro�e" � geh�rt in der ersten H�lfte des 20. Jahrhunderts zu den popul�rsten Figuren des deutschen Kinos und der "Preu�enfilm" zu den besonders erfolgreichen Genres. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs sollen �ber 40 Preu�enfilme entstanden sein, darunter allein 15 Produktionen, in denen der Schauspieler Otto Geb�hr Friedrich den Gro�en verk�rperte. Wie kein zweiter Darsteller pr�gte Geb�hr das Bild des Preu�enk�nigs in der �ffentlichkeit. Begleitend zur Ausstellung FRIEDRICH DER GROSSE � VEREHRT, VERKL�RT, VERDAMMT... versammelt die Reihe FRIEDRICH DER GROSSE vor allem Filme aus der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Die ausgew�hlten Produktionen sind Beispiele einer politisch und ideologisch motivierten Instrumentalisierung Preu�ens. Sie vermitteln Vorstellungen von Milit�r und Staatsmacht, Nation und Volk, Herrschaft und Demokratie und legen dabei ein lebendiges Zeugnis von den Debatten ihrer Produktionszeit und dem Nachleben von Friedrich II. in der ersten H�lfte des 20. Jahrhunderts ab. Die Reihe UNTER VORBEHALT, die weitere Preu�enfilme vorstellt, kn�pft im April und Mai an das Thema der Filmreihe an.



FRIEDRICH DER GROSSE
Die T�nzerin von Sanssouci
D 1932, R: Friedrich Zelnik, B: Fanny Carlsen, Hans Behrendt, M: Marc Roland, D: Lil Dagover, Otto Geb�hr, Rosa Valetti, Hans St�we, 93' 35 mm

Einmal dreht sich alles um eine sch�ne Frau und nicht um den K�nig. Und schon wird alles zur Operette, werden laszive Blicke abgefeuert und nicht Kanonen, wird gel�stert und intrigiert. Lose ist der Film angelehnt an die Geschichte der ber�hmten italienischen Ballett-T�nzerin Barbara Campanini (1721-1799), die Friedrich II. nach Berlin entf�hren l�sst, als Star an der K�niglichen Hofoper f�r Aufsehen sorgt und ger�chteweise ein Techtelmechtel mit dem Monarchen hat. In Zelniks Film Die T�nzerin von Sanssouci wird Barberina von Lil Dagover gespielt, die den Pulsschlag bei M�nnern und Frauen zum Rasen bringt. �sterreichische und franz�sische Agenten scharwenzeln um sie herum, damit sie die preu�ischen Aufmarschpl�ne verr�t. Auch Friedrich umgarnt sie, wird aber beim Kuss von seinen Gener�len gest�rt, und Barberina landet schlie�lich in den Armen des feschen Barons Cocceji. Die Geschichte war so popul�r, dass dies nach den heute verschollenen Stummfilmen Die T�nzerin Barberina (1920) und Die M�hle von Sanssouci (1926) bereits das dritte Mal war, dass sich Friedrich (in allen F�llen gespielt von Otto Geb�hr) und die T�nzerin auf der Leinwand ein Stelldichein gaben. Das Aufjauchzen der Barberina, als sie ihrer Mutter von ihren j�ngsten Eskapaden berichtet, h�ren wir freilich nur im Tonfilm: "Mamina, die Probe war wundervoll! Ich habe wieder alles verr�ckt gemacht!" (ps)

am 5.4.2012 um 20.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Heiteres und Ernstes um den Gro�en K�nig
D 1936, R: Phil Jutzi, K: Georg Krause, D: Otto Geb�hr, Hans Mierendorff, Franz Fiedler, 20' 35 mm

Dokumente zur Kulturgeschichte des deutschen Filmschaffens
D 1942, P: Ufa Lehrschau, 68' 35 mm

Auch nach 1933 riss die Popularit�t Friedrich der Gro�en im Kino nicht ab. Im Gegenteil: Fast w�re 1933 Hitlers Ernennung zum Reichskanzler mit der Premiere des Friedrich-Films Der Choral von Leuthen zusammen gefallen. Hier wie auch in den "staatspolitisch wertvollen" Propagandafilmen Fridericus (1937) und Der gro�e K�nig (1942) wird Friedrich verk�rpert von Otto Geb�hr, der seine Paraderolle zwischendurch auch in Heiteres und Ernstes um den Gro�en K�nig (1936) spielt. Treue und Pflichterf�llung sind das Thema des Kurzfilms: Einmal geht es um einen alten Veteranen, der beim K�nig um eine h�here Rente bittet, das andere Mal um die Ahnung eines einfachen Kuriers, die Friedrich im Schlesischen Krieg das Leben rettet. In beiden F�llen tritt Geb�hr als "Der alte Fritz" auf: kauzig und unkonventionell, geliebt und geachtet. Oskar Kalbus schrieb damals: "Otto Geb�hr hat durch eine geradezu geniale Inkarnation dem deutschen Volk seinen herrlichen K�nig Friedrich II. von neuem lebendig gemacht und sich mit dieser Leistung (...) ein schauspielerisches Verdienst erworben, das in der Geschichte der Film- und Schauspielkunst kaum Beispiele finden wird." (Vom Werden deutscher Filmkunst, Bd. 1, 1935). Wie der Nationalsozialismus die deutsche Filmgeschichte und speziell auch die �lteren Friedrich-Filme f�r sich vereinnahmte, zeigt der Ufa-Kulturfilm Dokumente zur Kulturgeschichte des deutschen Filmschaffens: Er bietet eine Kompilation von Filmausschnitten aus v�lkisch-nationaler Sicht, die von Die Nibelungen (1924) und Faust (1926) bis zu den Propagandafilmen Hitlerjunge Quex (1933) und Heimkehr (1941) reicht. Ein Ausschnitt aus Fridericus Rex (1922/23) mit Otto Geb�hr durfte da nicht fehlen. (ps)

am 7.4.2012 um 19.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Fridericus
D 1936, R: Johannes Meyer, K: Bruno Mondi, M: Marc Roland, D: Otto Geb�hr, Hilde K�rber, Lil Dagover, K�the Haack, Bernhard Minetti, 83' 35 mm

Zu den Charakteristika der Friedrich-Filme geh�rt, dass sie bestimmte Ereignisse und Situationen immer wieder neu interpretieren, im Stummfilm wie im Tonfilm, in der Weimarer Republik wie im "Dritten Reich". Fridericus ist nach Schicksalswende, dem vierten Teil von Fridericus Rex (1922/23), und Der Choral von Leuthen (1933) bereits die dritte Adaption des von Walter von Molos w�hrend des Ersten Weltkriegs geschriebenen Romans Fridericus (1918). Wie unter einem Brennglas b�ndelt er, was den Friedrich-Mythos ausmacht: die Askese und H�rte zu sich selbst, der unbedingte Wille wie auch die F�higkeit zur Reflexion, das Talent, Gener�le wie Soldaten gleicherma�en mitzurei�en, das Geschick und das Gl�ck als Feldherr. Friedrich (Otto Geb�hr) steht im Siebenj�hrigen Krieg mit dem R�cken an der Wand, Niederlage reiht sich an Niederlage, eine Hiobsbotschaft jagt die andere, man schmiedet Komplotte gegen ihn. Am Schluss aber steht er als Sieger da. Eine Parabel auf das F�hrertum, die sich passgenau in die nationalsozialistische Ideologie und militaristische Propaganda f�gte: "Dieser K�nig ist ein Mensch vor allem, der durch die Stationen menschlicher Leiden, Sorgen und N�te in die Einsamkeit seines F�hrertums tritt. �ber Zweifel, Hoffnungslosigkeit, Gez�nk und Intrige schl�gt er sich gegen eine Welt von Feinden � um des Friedens willen." (Hans H. Henne, Der Angriff, 10.2.1937) (ps)

am 7.4.2012 um 21.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Der alte Fritz
D 1927/1928, R: Gerhard Lamprecht, K: Karl Hasselmann, D: Otto Geb�hr, Julie Serda, Berthold Rei�ig, Elsa Wagner,
Teil 1: Friede: 123', Teil 2: Ausklang: 116' 16 mm

�ber die gesamte Dauer der Weimarer Republik spiegelten sich im �ffentlichen Diskurs �ber Friedrich II., in Ansprachen, wissenschaftlichen Aufs�tzen, Romanen und Filmen auch immer die politischen Streitigkeiten der Gegenwart: die Haltung zu Milit�r und Staatsmacht, zu Nation und Volk, zu autorit�rer Herrschaft und Demokratie. Es geh�rte zu den Grundproblemen der neu gegr�ndeten Republik, dass es ihren Anh�ngern nicht gelang, den antidemokratischen Kr�ften die Deutungshoheit �ber die volkst�mliche Gestalt des gro�en K�nigs zu nehmen und ihr einen staatstragenden Mythos entgegenzusetzen. Wie sehr Friedrich die Massen polarisierte, zeigte sich besonders 1922/23, als die heute nur noch fragmentarisch �berlieferte Filmbiographie Fridericus Rex zu hitzigen Debatten, Demonstrationen und Boykottaufrufen f�hrte. W�hrend dieser monumentale Vierteiler von Friedrichs Jugend und den Auseinandersetzungen mit seinem Vater, von seinem Aufstieg zum Herrscher und seinen Kriegen erz�hlt, so setzt Der alte Fritz im Jahr 1762 an und schildert in vielen Episoden den Friedensschluss mit �sterreich, den Wiederaufbau des vom Kriege verw�steten Landes, die Sanierung des Staatshaushalts und Friedrichs Privatleben. Bei Hofe und gegen�ber seiner eigenen Familie erweist sich der alternde, gichtkranke Monarch (Otto Geb�hr) als zunehmend menschenverachtend, als zugleich herrisch und an sich selbst leidend. Er entdeckt an sich Charakterz�ge, die er einst an seinem Vater gehasst hat. In einer der st�rksten Szenen des Films trauert der einsame, gebrochene Mann um seinen geliebten Hund und sehnt seinen eigenen Tod herbei. Ein d�steres, von Ambivalenzen bestimmtes Portr�t von Friedrich II., das sich bewusst der politischen Instrumentalisierung zu entziehen versuchte, nicht immer mit Erfolg. "Der Film ist wirklich ohne jede verhetzende Geste gemacht, mit aller �historischen Treue', die einer etwa nationalliberalen Geschichtsauffassung m�glich ist. Fridericus Rex wird nicht einmal immer mit der Heroengloriole gezeigt, im zweiten Teil, er kann kaum kriechen, hat man Mitleid mit ihm. (...) Es ist wirklich nicht viel vom �nationalen Gedanken' herauszulesen, aber es handelt sich um �unsern Fridericus', zu sehen ist Otto Geb�hr, und was nicht herauszulesen ist, liest man hinein. Das Publikum, das die Ufa-Theater bev�lkert, scheint manchmal einen halben Film zu �bersehen, blo� um beim Parademarsch klatschen zu d�rfen." (Berliner Tageblatt, 1.2.1928). (ps)

Klavierbegleitung: Peter Gotthardt
am 8.4.2012 um 18.00 Uhr (Teil 1: Friede)
am 8.4.2012 um 20.30 Uhr (Teil 2: Ausklang)




FRIEDRICH DER GROSSE
Der alte und der junge K�nig
D 1935, R: Hans Steinhoff, B: Thea von Harbou, Rolf Lauckner, M: Wolfgang Zeller, D: Emil Jannings, Werner Hinz, Leopoldine Konstantin, Carola H�hn, 118' 35 mm

Es ist die Sturm-und-Drang-Phase des jungen Kronprinzen Friedrich, der sich seinem Vater, dem Soldatenk�nig Friedrich Wilhelm I., entgegenstemmt und ganz andere Vorstellungen vom Leben und von gerechter Machtaus�bung hegt. Friedrich (Werner Hinz), der dem Spiel und den K�nsten zugetan ist, widersetzt sich dem unbedingten Gehorsam und will sich nicht l�nger vom �berm�chtigen Vater dem�tigen lassen, den Emil Jannings mal als gem�tlichen Familienmenschen und jovialen Landesherrn, dann als r�cksichtlosen und unbarmherzigen Autokraten gibt, dem nichts �ber die Staatsr�son geht. Mit seinem Freund Katte plant Friedrich die Flucht ins Ausland, wird verhaftet und muss mit ansehen, wie sein Vater Katte gegen den Beschluss des Gerichts enthaupten l�sst. Trotzdem endet der im "Dritten Reich" mit dem Pr�dikat "staatspolitisch wertvoll" ausgezeichnete Film mit der Vers�hnung von Friedrich und seinem todkranken Vater, der ihm die Macht �bergibt. Vor allem dank des bravour�sen Spiels von Emil Jannings ist Der alte und der junge K�nig ein packendes Vater-Sohn-Drama, in dem das Ethos des heroischen Verzichts seine Apotheose feiert. An die Stelle des individuellen Strebens nach Gl�ck und Freiheit treten die Unterordnung und Selbstverleugnung zugunsten von F�hrungsamt, Staat und Nation, worin man wohl eine Rechtfertigung f�r Hitlers blutige Niederschlagung revolution�rer Str�mungen innerhalb seiner Partei im Zuge des sogenannten R�hm-Putsches vom Juli 1934 sehen kann. "Hier verk�rpert der alte K�nig das harte Gesetz letzter Pflichterf�llung einem Sohn gegen�ber, der noch nicht gelernt hat, dieses aufdringliche, verdammte �Ich' beiseitezustellen." (W. Fiedler, Deutsche Allgemeine Zeitung, 6.2.1935). (ps)

Einf�hrung: Frank Noack
am 11.4.2012 um 20.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Das Fl�tenkonzert von Sanssouci
D 1930, R: Gustav Ucicky, B: Walter Reisch, K: Carl Hoffmann, A: Robert Herlth, Walter R�hrig, D: Otto Geb�hr, Hans Rehmann, Renate M�ller, Theo Lingen, 88' 35 mm

Im Jahr 1930 erreicht die aufgeheizte �ffentliche Meinung in der Weimarer Republik ihren Siedepunkt. Gerade haben die Nationalsozialisten bei den Reichstagswahlen im September einen Durchbruch erzielt, und gerade erst ist auf deren Betreiben hin der amerikanische Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues beh�rdlich verboten worden, da feiert ein Werk seine rauschende Premiere, das vielen wie die Antwort der Republikfeinde auf den Remarque-Film vorkommt, wie ein erinnerungspolitisches Fanal: Das Fl�tenkonzert von Sanssouci. In einer spannenden, ja rasanten Mischung aus historischer Spionagegeschichte und Ehedrama erz�hlt der Film von einem Komplott gegen Preu�en am Vorabend des Siebenj�hrigen Krieges, auf das Friedrich (Otto Geb�hr) seinerseits mit einem Pr�ventivschlag reagiert. Zum Schluss h�ren wir schmetternde Milit�rmusik, sehen flatternde Fahnen und marschierende Bataillone. Einerseits handelt es sich um einen Kost�mfilm, der Friedrich als ebenso galant wie musikalisch, so scharfsinnig wie entschlossen darstellt. Andererseits schmeichelt er vor allem nationalistischen Wunschtr�umen nach neuer alter St�rke, wie Kritiker aus dem liberalen Lager einwenden. Ihnen scheint es, als w�rde der aktuelle Kampf gegen die Republik und den Versailler Vertrag lediglich in die Vergangenheit zur�ckgespiegelt. W�hrend Das Fl�tenkonzert von Sanssouci von links als Kriegshetze verdammt wird, jubeln die Militaristen: "Wieder triumphiert lebendig gewordene Gr��e der Vergangenheit �ber den grauen Alltag und den Niedergang unserer Tage." (Neue Preu�ische Kreuz-Zeitung, 21.12.1930). (ps)

am 20.4.2012 um 19.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Der gro�e K�nig
D 1942, R: Veit Harlan, K: Bruno Mondi, M: Hans-Otto Borgmann, D: Otto Geb�hr, Kristina S�derbaum, Gustav Fr�hlich, Paul Wegener, 118' 35 mm

Mitten im Zweiten Weltkrieg, als sich angesichts der Verluste auf deutscher Seite Ern�chterung breit macht, kommt im Fr�hjahr 1942 nach fast zweij�hriger Produktionszeit Der gro�e K�nig in die Kinos: Nach Friedrichs Niederlage bei Kunersdorf im Siebenj�hrigen Krieg ist die H�lfte der preu�ischen Armee vernichtet, die �berlebenden sind m�de und ohne Hoffnung. Doch der gebeugte, oft m�rrische, manchmal wie ein Wesen der Nacht, wie ein Zombie agierende K�nig (Otto Geb�hr) kapituliert nicht. Stattdessen fordert er von seinen Truppen eiserne Disziplin und Todesverachtung, verlangt von der Zivilbev�lkerung h�chste Opferbereitschaft und l�sst gegen Deserteure drakonische Strafen verh�ngen. Eingeflochten ist die Liebesgeschichte eines Soldaten (Gustav Fr�hlich) und einer M�llerstochter (Kristina S�derbaum), welche die Ideologie des unbedingten Gehorsams, des Verzichts und des Durchhaltens am individuellen Schicksal nachvollzieht. Nicht nur erreicht der auf Hitler gem�nzte F�hrerkult mit Der gro�e K�nig seinen H�hepunkt; auch wird hier die Forderung nach dem "totalen Krieg" vorweggenommen, weshalb der im "Dritten Reich" hoch ausgezeichnete Film nach 1945 vom Alliierten Kontrollrat sofort verboten wurde. An die Gauleiter schreibt Goebbels am 2. M�rz 1942 anl�sslich der Premiere: "Dieser Film bedeutet in seinem Wert eines der st�rksten Propagandamittel f�r eine einheitliche Ausrichtung des deutschen Volkes im Sinne einer harten, unbeugsamen Propaganda. Er wird dadurch noch wertvoller, dass alle darin enthaltenen �u�erungen des gro�en K�nigs, die genauso heute h�tten gesagt werden k�nnen, authentisch sind." (ps)

Einf�hrung: Guido Altendorf
am 25.4.2012 um 20.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Die gestohlene Schlacht
DDR/CSSR 1972, R: Erwin Stranka, D: Manfred Krug, Herwart Grosse, Marie Malkov�, Jaroslav Satornask�, Rolf Hoppe, 96' 35 mm

Eine R�uberpistole voller Witz und Humor, die gar nicht so erlogen ist, wie man annehmen w�rde: Es beginnt mit einer Parallelmontage von der Geburt des Kronprinzen Friedrich und des sp�teren Meisterdiebes Christian Andreas K�sebier. Viele Jahre sp�ter kreuzen sich die Wege der beiden, als Friedrich im Siebenj�hrigen Krieg die Stadt Prag belagert und K�sebier aus der Haft holen l�sst, um als Spion die Eroberung Prags in die Wege zu leiten. Freilich hat der K�nig gar nicht die Absicht, K�sebier nach Erf�llung des Auftrags die Freiheit zu schenken. Im Gegenteil, ihm bl�ht der Strang. Als K�sebier das erf�hrt, wechselt er die Seite und ersinnt einen wunderbaren Plan, der Prag rettet. Ohnehin kommt die V�lkerverst�ndigung nicht zu kurz, denn K�sebier (eine gro�e Schelmenrolle f�r Manfred Krug) hat sich l�ngst in eine kleine Tschechin verliebt. Anders als die Friedrich-Filme aus der Zeit vor 1945 erlaubt sich diese Koproduktion der DEFA und des Prager Barrandov-Filmstudios, die Epoche aus der Sicht der kleinen Leute zu schildern, den Monarchen zu veralbern und an die Stelle des Heldenepos eine kleine anarchistische Fantasie zu setzen. (ps)

am 28.4.2012 um 19.00 Uhr




FRIEDRICH DER GROSSE
Mein Name ist Bach
D/CH 2003, R: Dominique de Rivaz, D: Vadim Glowna, J�rgen Vogel, Anatole Taubman, Paul Herwig, Karoline Herfurth, Detlev Buck, 99' 35 mm

Am 7. Mai 1747 kommt es in Potsdam zu einem denkw�rdigen Treffen von Johann Sebastian Bach und dem K�nig von Preu�en, der den ber�hmten Komponisten in einem Wettstreit herausfordert. Bach soll �ber eine kleine, aber schwierige Melodie improvisieren, eine Aufgabe, die ihn nicht losl�sst und zu seinem vorletzten Werk, Das musikalische Opfer, inspiriert. Doch dreht sich der Film nicht allein um die Musik, sondern auch um die komplizierten Macht- und Abh�ngigkeitsverh�ltnisse zwischen V�tern und S�hnen: Auf der einen Seite stehen Friedrich und sein tyrannischer Vater, der ihn auch nach seinem Tod nicht in Ruhe l�sst und dessen Herrschsucht er geerbt hat. Auf der anderen Seite stehen Bach und seine beiden ebenfalls als Komponisten t�tigen S�hne Wilhelm Friedmann und Carl Philipp Emanuel, die sich nicht aus dem Schatten des Vaters zu l�sen verm�gen. �ber die Musik kommen Bach und Friedrich einander n�her, und beinahe scheint es, als k�nne der K�nig im verehrten Komponisten einen Vater finden, wie er ihn selbst nie hatte. In epd Film schreibt Wilhelm Roth am 2. April 2004: "Die Szenen, in denen musiziert oder komponiert wird, sind spannend inszeniert, die Musik ist aber vor allem das Medium, das Friedrich und Bach zueinander f�hrt. Ihre Begegnung ist ein richtiger Kampf, beide sind starrk�pfig, aber beide suchen auch Zuneigung. Vadim Glowna als schon altersm�der Bach, von Blindheit bedroht, und der fast proletarische Friedrich II. J�rgen Vogels sind ebenb�rtige Gegner und Partner. Aus dem Thema Musik wird allm�hlich das Thema Vater und Sohn, und da haben beide ihre schwierigen oder sogar katastrophalen Erfahrungen." (ps)

am 29.4.2012 um 19.00 Uhr




 

 
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