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Als Fernwaffen kamen f�r die Jagd neben dem Bogen nur die Armbrust und die Feuerwaffen in Frage. Von der aus dem Bogen hervorgegangenen Armbrust wurde in Europa erstmalig im 10. Jahrhundert berichtet. Im 13. Jahrhundert gelang mit der Entwicklung des Hornschichtbogens, der den Holzbogen abl�ste, eine wesentliche Steigerung der Schu�leistung. Zur Armbrust geh�rten im wesentlichen der Bogen und die S�ule mit einem entsprechenden Abschu�mechanismus. Die Armbrusts�ule bestand vorwiegend aus Holz, aber die Bolzenauflage mu�te besonders glatt sein und wurde deshalb oft mit einer polierten Hornplatte ausgelegt. Im Gegensatz zu den schweren Waffen der Renaissance haben die gotischen Armbr�ste eine schlanke S�ule, die im Bereich des Bogens und am Schlo� nur wenig verdickt ist. In Anlehnung an die Schaftentwicklung der Feuerwaffen treten auch bei den Armbrustwaffen deutliche Ver�nderungen auf. Wie an Gewehrkolben wurden ab dem 16. Jahrhundert an verschiedenen Exemplaren eine Backe ausgearbeitet, die das Anlegen der Waffe erleichterte. Im 18. Jahrhundert wurde die �bernahme der Kolbenformen der Gewehre noch deutlicher. Besonders wichtig war auch die reibungslose Funktion des Schlosses. Seit dem 16. Jahrhundert r�stete man die kostbaren Jagdarmbr�ste mit einem dreiachsigen Stecherschlo� aus. Vergleichbar mit dem Prinzip der Feuerwaffen l�ste der Stecher nach einem leichten Fingerdruck den Bolzenschu�. (Kat.-Nr.34)

Als Spannhilfe benutzten die Sch�tzen im mitteleurop�ischen Raum vielfach eine Zahnstangenwinde, die aus einer gezahnten Stange mit einer zweifingrigen Krappe f�r die Armbrustsehne und einem gro�en Zahnrad bestand, die in einem Kasten fest montiert waren. (Kat.-Nr.31, 32, 33)

Zur Ausr�stung des Sch�tzen geh�rte au�erdem ein K�cher zur Aufbewahrung von etwa zw�lf Armbrustbolzen. Sie hatten entsprechend ihrem Verwendungszweck verschiedene Eisenspitzen in stumpfer oder geschliffener Form. Ganz spitze Eisen konnten tief in den Tierk�rper eindringen, die stumpfen Prellbolzen wurden zur Jagd auf kleinere Tiere benutzt, vor allem, wenn man sie nur bet�uben wollte. Die flugstabilisierenden Eigenschaften des Dralls wurden durch eine unterschiedliche Befiederung des Schaftes erreicht. (Kat. Nr.28, 29)

Die Armbrust war eine ideale Jagdwaffe, denn sie scho� nahezu ger�uschlos und vertrieb dadurch nicht das Wild in der N�he des Sch�tzen. Die Waffe hatte eine gro�e Zielgenauigkeit und die Bolzen erreichten durch die Bogenspannung eine hohe Durchschlagskraft. Bis auf eine Entfernung von 200 Schritt erzielten die Armbr�ste noch eine effektive Schu�leistung und Treffergenauigkeit. Ein ge�bter Sch�tze konnte in der Minute zwei Schu� abgeben und die Waffe praktisch aus jeder Lage abschie�en. Au�erdem konnte ein J�ger mit der gespannten Armbrust das Wild sehr lange verfolgen, ohne da� die Bogenspannung und damit die Schu�weite nachlie�. Diese Eigenschaften machten sie den Feuerwaffen f�r lange Zeit �berlegen.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kamen die Stahlbogen auf und verdr�ngten den klasssischen Hornbogen. F�r den Stahlbogen verwendete man besonders geh�rtete und qualitativ hochwertige Stahlsorten. Die entsprechenden Abmessungen, die Kr�mmung und die gleichm��ige Aush�rtung des Bogens waren grundlegend f�r die Qualit�t der Waffe. Zur Verst�rkung der Schu�leistung war der ruhende Bogen bereits vorgespannt, wobei das Vorspannen hohe Materialkenntnis voraussetzte. Man vermutete anfangs, da� der Stahlbogen bei gr��erer K�lte springen w�rde, im "Geheimen Jagdbuch" Kaiser Maximilans I. wird deshalb auch angewiesen: "Als erstes sollst Du stets bei Dir haben etliche Truhen, darin Dein Jagdschwert, Rock, Gesch�tz, Hornarmbrust und Stahlbogen. N�mlich im Winter die Hornarmbrust wegen des Frostes; aber sonst Stahlbogen im Sommer. So es nicht friert, im Winter auch den st�hlernen Bogen."16
Zit. nach: Katalog Deutsches Jagdmuseum, S. 58.
(Kat.-Nr.38) Als herausragende Jagdwaffen wurden die Armbr�ste besonders aufwendig verziert, an ihrer Herstellung beteiligten sich mehrere Gewerke und Beinschneider; Graveure oder �tzmaler �bernahmen die dekorative Ausstattung. Der Bogen wurde oft mit Bl�ten und Rankenwerk ge�tzt. Auf der S�ule belegten die Kunsthandwerker die freien Fl�chen mit gravierten, bemalten oder im Relief geschnittenen Hornplatten. Auf diese Weise entstanden Szenenfolgen mit damals beliebten antiken oder biblischen Motiven. Die biblischen Themen waren im 16. Jahrhundert so sehr verbreitet, da� die Gestalter an ihre urspr�ngliche religi�se oder symbolische Bedeutung kaum noch dachten. Die Stiche der Kleinmeister waren nicht selten gro�en Arbeiten entlehnt und fanden in zahlreichen Kopien Verbreitung. Diese Musterbl�tter und Kompositionen dienten als Vorlagen f�r ganz verschiedene Gegenst�nde, und sie wanderten von Werkstatt zu Werkstatt. Bei der Wahl der Vorlage entschieden die Art der Komposition und die Gr��e, weniger der Inhalt. So ist es verst�ndlich, da� nicht nur auf Armbr�sten, sondern auch auf anderen Waffen, sofern sie eine gr��ere Fl�che boten, unterschiedliche Themen unmittelbar nebeneinander standen. Entsprechend ihrem Verwendungszweck dominierten Jagdszenen als h�ufigstes Motiv. Ranken und Bl�tenornamente stellten auf geschickte Weise die Verbindung der einzelnen Darstellungen her. (Kat.-Nr.30)

Am Ende des 16. Jahrhunderts setzten sich, vorwiegend f�r die Jagd auf V�gel und Kleintierwild, besonders leichte Armbr�ste, die italienischen Balester und deutschen Schnepper, durch, mit denen man Kugeln verschie�en konnte17
Katalog Deutsches Jagdmuseum, S. 59.
. Ita- lienische Balester sind zwischen dem Bogen und der Nu� weit nach unten gezogen und konnten so mit der linken Hand besser umfa�t werden18
Baer, S. 18.
. Im Gegensatz dazu hatten die deutschen Schnepper eine eiserne, gerade S�ule, auf der zur besseren Handhabung ein Kolben aufgesetzt wurde. (Kat.-Nr.35) Die Kugel wurde in einem eingeflochtenen Kugelsack oder Netz in der Mitte der Sehne eingelegt. Man spannte die Schnepper mit einem auf der S�ule fest montierten Spannhebel, der von einem Hebelverschlu� mit Feder gehalten wurde. Kugelschnepper hielten sich bis in das 19. Jahrhundert und erfreuten sich vor allem in England und Belgien gro�er Beliebtheit.

Der Einsatz von Feuerwaffen f�r die Jagd konnte erst nach der Erfindung eines brauchbaren Schlo�mechanismus erfolgen. W�hrend im Milit�rwesen die Handb�chsen sehr schnell die Armbrust verdr�ngten, war die Verwendung der "feuerspeienden" Handrohre f�r die Jagd nicht �blich, und noch bis in das 17. Jahrhundert behauptete die Armbrust als Fernwaffe ihren Platz neben den Feuerwaffen. Der laute B�chsenknall und der Pulverdampf geh�rten zu den negativen Begleiterscheinungen der neuen Ger�te, denn damit wurde das Wild eher vertrieben als getroffen. Es nahm einige Zeit in Anspruch, bis geeignete Waffen eingesetzt werden konnten, denn auf dem Gebiet der Jagd begann das Zeitalter der Feuerwaffen erst mit der Erfindung des Radschlosses. Die Anfang des 16. Jahrhunderts erfundenen Radschl�sser waren in Europa bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in Gebrauch und wurden dann durch das Steinschlo� abgel�st. Aus Gr�nden der Tradition verwendeten die Sch�tzen und J�ger in Deutschland und einigen angrenzenden L�ndern das Radschlo� noch bis weit in das 18. Jahrhundert hinein.

Auch als sich die Feuerwaffen f�r die Jagd l�ngst bew�hrt hatten, gab es in der adligen J�gerschaft immer noch Vorbehalte, denn den Feuerwaffen haftete das Odium des Unritterlichen an. Offensichtlich �bernahm die J�gerschaft die neuen Waffen sehr z�gerlich, und neben den Blankwaffen galt f�r lange Zeit nur die Armbrust als weidm�nnische Ausr�stung. Noch in dem 1719 erschienenen Jagdbuch "Der Vollkommene Teutsche J�ger" von Hans Friedrich Flemming wird ausgef�hrt, da� "das sch�dliche Schie�pulver allen lebenden, vern�nftigen und unvern�nftigen Kreaturen zu merklichem Untergang, vermittels des Teufel Eingabe erdacht worden sei. So ist denn derjenige, so mit der B�chse schie�t, kein J�ger, sondern ein Sch�tze zu nennen."19
Zit. nach Spengler, S. 22.


Beim Radschlo� handelte es sich um einen relativ komplizierten Mechanismus, der aus viel mehr Einzelteilen bestand als das Luntenschlo�. Das Radschlo� hatte einige Nachteile, denn auf dem Stahlrad setzten sich sehr schnell Pulverr�ckst�nde fest, so da� es sehr oft gewartet werden mu�te. Bei der entsprechenden Pflege arbeitete das Radschlo� nahezu st�rungsfrei. (Kat.-Nr.44) Besonders beliebt waren Radschl�sser mit innenliegendem Rad, denn der hinter einer Schlo�platte montierte Mechanismus verschmutzte nicht so leicht, so da� solche Waffen gewisserma�en bei jedem Wetter benutzt werden konnten. An der glatten Schlo�fl�che blieben keine �ste h�ngen, und die breiten Bleche eigneten sich zur besonderen Gestaltung durch �tzmaler und Graveure. Die Herstellung einer Radschlo�waffe war aufwendig, die Kosten waren entsprechend hoch, aber f�r die Jagd eignete sich das Radschlo� besser als das Luntenschlo�, denn die glimmende Lunte warnte das Wild vor dem herannahenden J�ger, und bei der Pirsch durch dichtes Unterholz, vor allem bei langer Trockenheit, bestand immer die Gefahr eines Waldbrandes. So blieben die meisten J�ger aus praktischen Gr�nden bei dem viel sichereren Radschlo�. (Kat.-Nr.45) In Mittel- und Westeuropa waren Jagdwaffen mit Luntenschlo� eine Seltenheit, w�hrend sie in Osteuropa besondere Verbreitung fanden. Besonders die Pirschjagd erforderte den gezielten Schu� aus gro�er Distanz und mit hoher Durchschlagskraft. Die in gro�er St�ckzahl hergestellten Radschlo�b�chsen entsprachen den gestellten Anforderungen und waren deshalb f�r den t�glichen Jagdgebrauch gut geeignet20
Schaal, S. 55.
.

In seiner langen Geschichte erlebte das Radschlo� und sp�ter das Steinschlo� zahlreiche Entwicklungsstufen, denn bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gingen alle technischen Neuerungen und konstruktiven Verbesserungen vom zivilen Sektor aus. (Kat.-Nr.46) An den in gro�er St�ckzahl gefertigten Milit�rgewehren wurde gespart, und neue Techniken setzten sich dort sehr langsam durch. Die qualitativ hochwertigen Jagdgewehre fanden immer ihre Abnehmer, und Sonderkonstruktionen waren f�r die Serienfertigung ohnehin ungeeignet. Trotz der Versuche mit verschiedenen Hinterladesystemen und anderen Konstruktionen behielten auch auf dem Gebiet der Jagd die klassischen Vorderlader eine Vormachtstellung. Allerdings war bei dem zeitaufwendigen Ladevorgang das schnellf��ige Wild oft schon verschwunden, ehe der J�ger zum Schu� kam. Auf der herrschaftlichen Jagd hatten deshalb Bedienstete die Aufgabe, dem Jagdherrn immer ein neu geladenes Gewehr zu reichen. Dennoch hatten die J�ger den verst�ndlichen Wunsch, eine Jagdwaffe zu besitzen, mit der man unmittelbar hintereinander mehrere Sch�sse abgeben konnte21
M�ller 1985, S. 88; Baer, S. 32 ff.
. Eine naheliegende L�sung waren mehrl�ufige Waffen, die bis zum 18. Jahrhundert eher als schwerf�llige Sonderkonstruktionen existierten. Die eigentliche Bl�te dieser Waffen begann im 19. Jahrhundert, als man L�ufe aus d�nnwandigem Stahl herstellen konnte. Zu den mehrsch�ssigen Waffen geh�rten auch die Wender, die im 18. Jahrhundert gro�e Verbreitung fanden. Bei diesem System waren die L�ufe drehbar am Hinterschaft montiert. Daneben gab es Gewehre, an denen verschiedene Schlo�systeme, so zum Beispiel Lunten- und Radschlo�, miteinander kombiniert wurden, so da� beim Versagen einer Variante immer noch die andere funktionierte. Die fr�hesten Exemplare entstanden bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Auch verschiedene Blankwaffen, wie Hirschf�nger oder Sauspie�e, wurden mit Schu�waffen kombiniert. Diese Kombinationswaffen waren aber vorwiegend die Produkte experimentierfreudiger Handwerker und hatten f�r die praktische Jagdaus�bung nur einen geringen Vorteil.

Eine von den �blichen Formen der Radschlo�waffen abweichende Gestaltung kennzeichnet die Tschinken. Wie aus archivalischen Quellen hervorgeht, leitet sich der Name von der schlesischen Stadt Teschen her. Die leichten Tschinken eigneten sich f�r die Jagd auf sitzende V�gel, kamen jedoch f�r das Flugwildschie�en aufgrund ihres gezogenen Laufes und des kleinen Kalibers nicht in Betracht. Ihre gr��te Bl�te erlebten die Waffen im 17. Jahrhundert, als in der h�fischen Gesellschaft das �ffentliche Vogelschie�en in Mode kam. Charakteristisch f�r diese Waffen sind das au�enliegende Rad und die ebenfalls au�enliegende Schlo�feder. Die Montage der Schlo�teile am Schaft war wegen des schlanken, leicht nach unten gebogenen Schafthalses notwendig. Die Gestaltung der Waffe wirkt zerbrechlich, da aber das kleine Kaliber keinen nennenswerten R�cksto� hinterlie�, war die grazile Gestaltung nicht von Nachteil. Viele Tschinken sind mit eingelegten Bein- und Perlmuttpl�ttchen verziert. Motivisch dominieren neben geometrisch angeordneten gravierten und gef�rbten Beineinlagen auch Wild- und Fabeltiere. (Kat-Nr.47)

Verschiedene Jagdwaffen sind mit einem Stecherabzug aus- ger�stet, der schon beim geringsten Fingerdruck den Schu� ausl�ste. Mit Hilfe einer Stellschraube konnte man den gew�nschten Druckpunkt genau einstellen, denn beim Kugel- schu� kam der Empfindlichkeit der Abzugsstellung eine be- sondere Bedeutung zu. Auch bei den Schrotflinten wollten die J�ger keine harten Abz�ge und bevorzugten den Stecher. Be- sonders bei mehrl�ufigen Gewehren mu�te der Abzug genau eingestellt werden, damit nicht versehentlich mehrere Abz�ge bet�tigt wurden.

Die Treffsicherheit der Feuerwaffen wurde durch schraubenf�rmig gewundene Einschnitte und Erh�hungen im Laufinnern wesentlich verbessert. Die Geschosse erhielten durch die Bewegung in den Z�gen eine Drehung um ihre L�ngsachse, so da� sich ihre Stabilit�t w�hrend der Flugphase erh�hte und das unerw�nschte "Kippen" vermieden wurde. Die B�chsen schossen auf diese Weise genauer als die Gewehre mit glatten L�ufen. Die Herstellung der Z�ge beruhte zun�chst auf einem Zufall, zumindest entstanden die ersten Waffen mit gezogenen L�ufen ohne eine fundierte ballistische Theorie. Der Drall ist gew�hnlich rechtsg�ngig, und die eingeschnittenen Z�ge hatten in der Regel einen bogenf�rmigen Querschnitt. Es gab Waffen mit wenigen, andere mit neun oder zw�lf Z�gen, solche mit Rosenz�gen oder in Sternform, selbst herzf�rmige und viereckige Laufquerschnitte stellte man her. Sie brachten nat�rlich keinerlei ballistische Vorteile, sondern waren wohl als Kuriosit�t und Sammlerst�cke gedacht22
Geibig, S. 172.
.

Neben dem Lauf und dem Schlo�mechanismus kam der Kolbenform eine besondere Bedeutung zu, denn erst durch den Schaft wurden der Lauf, die Schlo�einrichtung und der Verschlu�kasten zu einem einheitlichen Ganzen zusammengef�hrt. F�r kostbare Waffen verwendete man Nu�baumholz, das �ber die notwendige H�rte und Elastizit�t verf�gte und sich dennoch leicht verarbeiten lie�. Am Ende der Fertigung trat auf den polierten Fl�chen die Maserung hervor und gab den Sch�ften einen besonderen Glanz. Der Sch�fter stellte zun�chst eine Rohform her, um den Lauf und das Schlo� passgerecht in den Schaft einzuf�gen, was sicherlich zu den schwierigsten Aufgaben geh�rte. Im 16. Jahrhundert fand in Mitteleuropa der deutsche Schaft die weiteste Verbreitung. Der Kolben ist ganz leicht geschr�nkt, das hei�t, der Schaft hat f�r einen Rechtsh�nder eine kleine Abweichung nach rechts, der Sch�tze kann dadurch beim Anschlagen den Lauf mit dem Auge schneller in eine gerade Linie bekommen. Der Kolben hat einen fast dreieckigen Querschnitt, die leicht gerundete Schaftbacke ist dabei nicht breiter als der Kolben selbst. An der Kolbenau�enseite befindet sich h�ufig ein Verschlu�kasten mit einem Schuber. Der abgeschr�gte Kolbenschuh ist mit einer Metallkugel versehen. F�r diese Kolbenform sind der gefingerte Abzugsb�gel und das Radschlo� als entsprechender Schlo�mechanismus typisch23
Durd�k/Mudra/S�da, S. 151.
. (Kat.-Nr.48)

In der 2. H�lfte des 17. Jahrhunderts wurde der franz�sische Schaft popul�r und fand an den Stein- schlo�waffen in ganz Europa Verwendung. Er ist den Musketensch�ften der Mili- t�rgewehre sehr �hnlich, sein flacher Kolben hat eine Dreiecksform, einen relativ hohen Kolbenr�cken und vor allem einen Kolbenhals zur leichteren Handhabung. Im Verlauf seiner Entwicklung nahm der franz�sische Schaft immer elegantere Formen an. Unter den in Mitteleuropa verbreiteten Schaftformen waren die mit gut ausgeformter Backe und mit Pistolengriff am beliebtesten. An den franz�sischen Sch�ften war der Pistolengriff nur ganz wenig �berstehend. Die Sch�fte der prunkvollen Jagdwaffen wurden h�ufig durch feine Rankenmuster, Blumendekor und Jagdszenen aus Bein, Horn oder Perlmutt verziert. Bereits im 16. Jahrhundert verwendete man auch Silberf�den zur Schaftverzierung. Die geschnittenen Sch�fte mit Abstufungen und reliefartigem Dekor erforderten vom Sch�fter gro�es K�nnen. Zum Jagdgewehr geh�rten Pulverflaschen und Patronentaschen, die in der k�nstlerischen Gestaltung den Waffen nicht nachstanden. Viele Werkstoffe und zahlreiche Verzierungstechniken kamen dabei zur Anwendung. (Kat.-Nr.73-77, 78)