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Interessant ist die Entwicklung in der Ausstattung der Raumbild-Bände. Im ersten Band [2.1] sind, wie weiter oben bereits erwähnt, die 60 Raumbilder auf 20 Tafeln aufgeklebt. Der Stereobetrachter befindet sich auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels in einer Vertiefung, die in eine Lage von miteinander und mit dem Buchdeckel verleimten Kartonblättern hineingearbeitet wurde [8.3]. Das scheint jedoch zu arbeitsaufwändig gewesen zu sein. Vom nächsten Band an [2.2] wurde nämlich nur noch ein Teil der Stereobilder (meist die ersten 22) auf Tafeln geklebt. Die restlichen der in der Regel 100 Bilder befinden sich in Aussparungen in den über einen Zentimeter dicken Buchdeckeln [8.5]. Bei dem Olympia-Band [2.2] und einigen weiteren Werken stecken der Stereobetrachter im vorderen und die nicht eingeklebten Bilder im hinteren Buchdeckel. Bei Bänden mit mehr als 100 Bildern (zum Beispiel bei [2.10] mit 200 Bildern) sind dann die nicht aufgeklebten Bilder in beiden Buchdeckeln verwahrt. Noch später (zum Beispiel bei [2.14]) ging man vom Einkleben der Stereobilder ganz ab und steckte sie alle in die Buchdeckel.

Die Ausstattung ist jedoch nicht einheitlich. Selbst von ein und demselben Titel sind unterschiedliche Ausgaben bekannt, so zum Beispiel von "Großdeutschlands Wiedergeburt" [2.14]. Hier gab es Ausgaben, bei denen sämtliche Stereobilder sich auf schwarzen Kartonblättern befinden, wo sie an den Rändern in Falze eingesteckt waren. Ein derartiger Band ist als "Sonderausgabe für Leihbüchereien" bezeichnet. Er enthielt allerdings nur die Stereobilder Nr. 51-100. /92/ Es wurde teilweise auch eine unterschiedliche Anzahl von Stereobildern in ein und demselben Band verwendet, und manchmal wichen die Bilder voneinander ab. So sind zum Beispiel von dem bereits erwähnten Band "Großdeutschlands Wiedergeburt" [2.14] neben der Ausgabe mit 100 Stereobildern auch solche bekannt, denen weitere 20 Landschafts-Stereobilder beigefügt waren. /93/ Bei den ab 1941 nach dem England-Flug von Rudolf Heß verkauften Exemplaren wurden zwei Aufnahmen, auf denen Heß zu sehen war, gegen andere ausgetauscht. /94/ Auch bei dem Band über den "Grenzgau Saarpfalz" [2.9] gab es Ausgaben mit 26 zusätzlichen Stereobildern. /95/

Für den Band über "Das hunderttürmige Prag" [2.28] mussten bei einem Teil der Ausgaben bestimmte Aufnahmen neu gemacht werden, da die ursprünglichen Negative bei einem Luftangriff zerstört worden waren. /96/

Von dem 1939 erschienenen Band 3 über "Die nationalsozialistischen Musterbetriebe" [2.20] sind Ausgaben bekannt, denen zwischen zwölf und 24 zusätzliche Stereobilder eines bestimmten Musterbetriebs beigefügt worden waren. /97/ Wahrscheinlich handelte es sich um Exemplare, die speziell für diese Firmen bestimmt waren. Die Beispiele von unterschiedlichen Varianten ließen sich fast beliebig fortsetzen, zum Beispiel auch, was die Farben der Einbände betrifft. Diese Dinge haben sich unterdessen zu einem Eldorado der Sammler von Schönstein-Bänden entwickelt.

   
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