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Schließlich betätigte sich Schönstein auf dem Feld, das zu fast allen Zeiten eine besondere Liebe der Verleger von Stereobildern war: der Herausgabe von stereoskopischen Aktfotografien. Die Aufnahmen hierfür waren schon vor 1945 entstanden. Sie gehen teilweise bis auf das Jahr 1938 zurück. /98/

In den 1950er Jahren wurden von einer Auswahl daraus zwei Serien zusammengestellt, die eine mit Atelieraufnahmen, die andere mit Freilicht-Akten [5.4] (Abb. 28). Vertrieben wurden sie aber nicht unter dem eigenen Verlagsnamen, sondern als "Martin's Kunstmappen" mit Angabe einer Adresse in Frankfurt am Main, unter der es den Namen Martin zu dieser Zeit gar nicht gab (Abb. 29). Die Herstellung der Kopien für diese Serien führte fast zu einem Skandal, weil der damit beauftragte Fotograf hierfür minderjährige Mitarbeiterinnen beschäftigt hatte. /99/

Auch an Versuchen, das Raumbild in die Werbung einzuführen [8.13], wie das schon in anderer Weise vor dem Krieg geplant war [8.1], fehlte es nicht. Für den Bilder- und Werbedienst in Uerdingen/ Rhein stellte Schönstein Stereobild-Serien im üblichen Format von 6 x 13 cm her (siehe [5.12], [5.13], [5.17], [5.18]) und für die Margarinefabrik Saumweber in München kleine Stereobilder, die sich an die der erwähnten Stereo-Postkarten anlehnten.

Keiner dieser Aktivitäten war jedoch ein dauerhafter Erfolg beschieden. Der geschäftliche Rückgang war nicht aufzuhalten. So geschah es, dass manche als Neuerscheinungen angekündigten Titel gar nicht mehr auf den Markt kamen (zum Beispiel [2.40]-[2.43]).

Schönsteins Nachfolger, Siegfried Brandmüller, betrieb ab 1958 manche dieser Aktivitäten weiter (Abb. 30), vielleicht etwas weniger frenetisch als Schönstein in seinen letzten Jahren, dafür wohl etwas mehr realitätsbezogen. Unter seiner Regie kam noch ein Raumbild-Band im verkleinerten Format heraus [2.39], außerdem eine Reihe von Buchkassetten (Abb. 31 und Abb. 32) (siehe [4.21] bis [4.30a]) und von Raumbild-Serien (siehe [5.14] bis [5.19]), teils unter seinem, teils unter anderen Namen.

   
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