Hermann Müller 1876-1931

18. Mai: Hermann Müller wird als Sohn eines Schaumweinfabrikanten in Mannheim geboren.

Schulbesuch in Mannheim und Dresden, kaufmännische Lehre in Frankfurt/Main und Arbeit als Handlungsgehilfe in Frankfurt/Main und Breslau.

Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).

Redakteur einer sozialdemokratischen Zeitung in Görlitz.

Müller nimmt erstmals als Delegierter an einem SPD-Parteitag teil.

Stadtverordneter in Görlitz.

Auf Vorschlag von August Bebel wird Müller in den Parteivorstand der SPD gewählt, wo er eine zentristische Position bezieht. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse widmet er sich vor allem den internationalen Verbindungen der Partei.

Im Vorfeld des Ersten Weltkriegs reist Müller nach Frankreich, um mit den französischen Sozialisten eine gemeinsame Haltung zum drohenden Krieg abzustimmen. Es kommt zu keiner Einigung.

Während des Kriegs vertritt Müller die Politik des "Burgfriedens".

Durch eine Nachwahl gelangt Müller zum ersten Mal in den Reichstag.

Mitglied des Vollzugsrats der Arbeiter- und Soldatenräte von Groß-Berlin.

19. Januar: Müller wird in die Nationalversammlung gewählt.
Nach dem Amtsantritt von Friedrich Ebert als Reichspräsident wird Müller gemeinsam mit Otto Wels zum Parteivorsitzenden der SPD gewählt.
Juni: Müller wird Außenminister der Regierung Gustav Bauer und unterzeichnet in dieser Funktion den Versailler Vertrag.

März: Nach dem Ende des Putsches von Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp wird Müller Reichskanzler einer Neuauflage der "Weimarer Koalition".
6. Juni: Niederlage der Parteien der "Weimarer Koalition" bei der Reichstagswahl und Rücktritt Müllers als Reichskanzler. Als Abgeordneter des Wahlkreises Franken zieht Müller in den Reichstag ein und nimmt den Doppelnamen Müller-Franken an. Er wird Vorsitzender der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion.

Auf dem Parteitag der SPD begründet Müller einen Antrag, der der Partei auf Reichs- und Landesebene Koalitionen mit der Deutschen Volkspartei (DVP) ermöglicht.

Müller wird in die Exekutive der Sozialistischen Arbeiterinternationale (SAI) gewählt.

Müllers Buch "Die Novemberrevolution" erscheint.
28. Juni: Nach dem Erfolg der SPD bei der Reichstagswahl vom 20. Mai bildet Müller eine Regierung der "Großen Koalition" aus SPD, DVP, Zentrum und Deutscher Demokratischer Partei (DDP).

12. März: Mit der Annahme des "Young-Plans" durch den Reichstag erzielt die Regierung Müller einen bedeutenden außenpolitischen Erfolg.
27. März: Müller tritt als Reichskanzler zurück, da die SPD-Fraktion ihm die Unterstützung bei einem Kompromiss in der Frage der Arbeitslosenversicherung verweigert.
September: Unter dem Eindruck des Wahlerfolgs der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ruft Müller die Sozialdemokraten auf, die bürgerliche Regierung unter Heinrich Brüning zu unterstützen.

20. März: Hermann Müller stirbt im Alter von 54 Jahren in Berlin an den Folgen einer Gallenoperation.