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Ausstellungsplakat - Deutsche und Polen - 1.9.39 - Abgründe und Hoffnungen

Ausstellung | Unterdrückung und Selbstbehauptung | Krieg und Besatzung | Konflikt und Annäherung

 

Deutsche und Polen
1.9.39
Abgründe und Hoffnungen

Die Ausstellung zum 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen zeigt den Krieg und die Besatzungszeit als absoluten Tiefpunkt des Verhältnisses von Deutschen und Polen. In der konfliktreichen Beziehung beider Länder hatte es auch vor dem Krieg nur wenige hoffnungsvolle Ansätze gegeben. Doch mit dem Überfall begann ein grausamer Vernichtungskrieg gegen das Nachbarland und seine Bevölkerung. Mit der Ausstellung möchte das Deutsche Historischen Museum an das durch den Krieg ausgelöste Leid erinnern und den oft steinigen Weg zu einer Annäherung von Deutschen und Polen nach 1945 vor Augen führen.

Unterdrückung und Selbstbehauptung

Der "Landhunger" Preußens, Österreichs und Russlands hatte im ausgehenden 18. Jahrhundert fatale Folgen für Polen: Seine Nachbarstaaten teilten das durch Interessenskämpfe geschwächte Land unter sich auf. Nach der dritten Teilung im Jahr 1795 war Polen für 123 Jahre eine Nation ohne Staat. In dieser Zeit stand die Geschichte der Polen im Zeichen des Kampfes für Freiheit und nationale Unabhängigkeit. Nach der Neugründung Polens 1918 erkannte die deutsche Regierung die polnische Westgrenze nicht an. Vorurteile und Konflikte bestimmten zunächst das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.

Krieg und Besatzung
Am 1. September 1939 wurde Polen zunächst Opfer des deutschen, wenig später auch des sowjetischen Überfalls. Damit war die Teilung des Landes besiegelt, die Republik Polen wurde zerschlagen. Deutsche Truppen führten den Krieg in Polen vom ersten Tag an mit grausamer Härte. Morde und Massaker werden in diesem Teil der Ausstellung ebenso dargestellt wie die Zwangsarbeit, die Kolonisierung des besetzten Landes, der Völkermord an den Juden sowie der Widerstand und die Selbstbehauptung der Polen gegenüber den Besatzern. Der Bereich endet mit einer Darstellung der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße sowie der polnischen Bevölkerung aus den ehemals ostpolnischen Gebieten im Zuge des Kriegsendes 1945.

Konflikte und Annäherungen
Beide deutschen Staaten näherten sich sehr unterschiedlich an den früheren Gegner Polen an. In der Bundesrepublik wurde der Verlust der ehemaligen deutschen Ostgebiete lange nicht akzeptiert. Erst der Warschauer Vertrag von 1970 schuf die Grundlage für normalisierte Beziehungen. Die in der DDR propagierte „Freundschaft“ zu Polen blieb auf offizieller Ebene weitgehend Fassade. Wegbereiter der Aussöhnung erduldeten in der Bundesrepublik oft Anfeindungen, in der DDR und in Polen mussten sie staatliche Repression in Kauf nehmen. Seit 1989 eröffneten sich für die deutsch-polnischen Beziehungen neue Perspektiven. Trotz gelegentlicher Irritationen und Interessenkonflikte waren die Kontakte zwischen Deutschen und Polen niemals intensiver und nachhaltiger als heute.

Grundriss der Ausstellung Unterdrückung und Selbstbehauptung Krieg und Besatzung
Grundriss der Ausstellung in der Ausstellungshalle von I. M. Pei
Deutsches Historisches Museum, - 1. Obergeschoss
Grundriss der Ausstellung Konflikt und Annäherung
Grundriss der Ausstellung in der Ausstellungshalle von I. M. Pei
Deutsches Historisches Museum - 2. Obergeschoss
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