Ausstellung | Unterdrückung und Selbstbehauptung | Krieg und Besatzung | Konflikt und Annäherung
Die Teilung Polens
| Freiheitskampf und Polenbegeisterung
Verschärfung der "Germanisierungspolitik"
| Erster Weltkrieg und Wiedererrichtung Polens
Grenzkämpfe und Feindbilder
| Annäherung aus Kalkül
Im 18. Jahrhundert war die polnisch-litauische Republik einer der größten Staaten Europas. Durch Interessenkämpfe war Polen so geschwächt, dass Preußen, Österreich und Russland sich 1772 rund ein Drittel des polnischen Staates einverleibten. Dieser Verlust setzte in Polen starke Reformkräfte frei: Am 3. Mai 1791 verabschiedete der polnische Reichstag die erste geschriebene Verfassung in Europa. Vor allem Preußen und Russland empfanden diese Konstitution als eine Bedrohung für ihre absolutistische Herrschaftsform. Beide Staaten teilten Polen 1793 ein zweites Mal. Nach Niederschlagung eines nationalpolnischen Aufstandes erfolgte 1795 die vollständige Aufteilung Polens durch Preußen, Österreich und Russland.
In der Hoffnung auf französische Unterstützung für die Wiedererrichtung eines unabhängigen Polen kämpften polnische Freiwillige ab 1797 an der Seite Napoleons. Napoleons Niederlage beendete alle polnischen Hoffnungen: Auf dem Wiener Kongress 1815 teilten Preußen, Österreich und Russland die polnischen Gebiete erneut unter sich auf.