Ausstellung | Unterdrückung und Selbstbehauptung | Krieg und Besatzung | Konflikt und Annäherung
Die Teilung Polens
| Freiheitskampf und Polenbegeisterung
Verschärfung der "Germanisierungspolitik"
| Erster Weltkrieg und Wiedererrichtung Polens
Grenzkämpfe und Feindbilder
| Annäherung aus Kalkül
Der Versailler Vertrag von 1919 legte nicht alle Grenzen zwischen dem Deutschen Reich und Polen fest. In Oberschlesien und in Teilen West- und Ostpreußens sollte über den Grenzverlauf endgültig erst nach Volksabstimmungen entschieden werden. Die Abstimmung im wirtschaftlich wichtigen Oberschlesien wurde von gewalttätigen Auseinandersetzungen begleitet. Rund 40 Prozent der Wähler votierten für Polen, um 60 Prozent stimmten für den Verbleib bei Deutschland. Angesichts der Gewaltausbrüche auf beiden Seiten beschloss der Oberste Rat der Alliierten, Oberschlesien zu teilen. Der wirtschaftlich bedeutendere Ostteil fiel an Polen. Diese Entscheidung löste in Deutschland heftige Proteste aus.
Bis 1933 erkannten die Reichsregierungen die Grenze zur Republik Polen nicht an. Die in Polen lebende deutsche Minderheit war vielerorts Repressionen ausgesetzt. Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung sprach dem polnischen Staat sein Existenzrecht ab. Dagegen empfanden viele Polen die deutsche Politik nach 1918 als Fortsetzung der negativen Polenpolitik aus der Kaiserzeit.