Ausstellung | Unterdrückung und Selbstbehauptung | Krieg und Besatzung | Konflikt und Annäherung
Die Bundesrepublik Deutschland und Polen bis 1989
| "Freundschaft" im Zeichen des Sozialismus
Kriegserinnerung und Deutschlandbild in Polen
| Es bleibt eine schwierige Geschichte
Die unterschiedlichen Erfahrungen vor 1945 als Täter und Opfer belasteten die Kontakte der Bundesrepublik zu Polen schwer. Während die deutschen Verbrechen lange ausgeblendet blieben, wurde an die Opfer von Flucht und Vertreibung intensiv erinnert.
Die Annäherung beider Nationen ging meist von Einzelnen aus. Der Politiker Hans Koschnick etwa oder der Übersetzer Karl Dedecius knüpften Kontakte und wurden so zu Wegbereitern der Aussöhnung. Die Kirchen riefen 1965 mit der evangelischen Denkschrift und dem Brief der polnischen Bischöfe zur Versöhnung auf. In der Bundesrepublik und in Polen brachen solche Initiativen mit verbreiteten Vorstellungen vom jeweils anderen Land.
Der Kampf der polnischen Gewerkschaft Solidarność um Freiheit stieß in der bundesdeutschen Öffentlichkeit auf große Resonanz. Die Wirtschaftskrise und die Not der polnischen Bevölkerung nach der Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1982 lösten in der Bundesrepublik eine Welle der Solidarität aus, die sich auch aus dem langsam gewachsenen Bewusstsein für die deutschen Verbrechen in Polen speiste.