Ausstellung | Unterdrückung und Selbstbehauptung | Krieg und Besatzung | Konflikt und Annäherung
Die Bundesrepublik Deutschland und Polen bis 1989
| "Freundschaft" im Zeichen des Sozialismus
Kriegserinnerung und Deutschlandbild in Polen
| Es bleibt eine schwierige Geschichte
Die Ideologie von der "sozialistischen Völkergemeinschaft", die von der Sowjetunion für Osteuropa vorgegeben wurde, zwang die DDR und Polen in eine "verordnete Freundschaft". Konflikte der beiden Staaten durfte es offiziell nicht geben. Die DDR betrachtete sich als antifaschistischen Staat, der mit Polen auf der "richtigen" Seite der Geschichte stand. Tabuisiert blieben hingegen die Vertreibungen nach 1945, da das Thema zu Konflikten mit der Sowjetunion und Polen geführt hätte.
Für Besucher aus der DDR war Polen besonders attraktiv, da sie das Land zeitweise ohne Visum bereisen durften. Auch war es liberaler und weltoffener als ihr eigener Staat. Die DDR-Opposition orientierte sich am polnischen Vorbild und verbreitete regimekritische Texte der polnischen Solidarność. Mehrere Hundert DDR-Bürger flüchteten 1989 über Polen und wurden dort von Behörden und Bürgern unterstützt, die Sympathie für den Wunsch nach Freiheit empfanden.