AusstellungHintergrundZeittafelNavigationn_vordhm.gif (100 Byte)zurück zum Deutschen Historischen Museum
EinleitungRaum1Raum 2Raum 3Raum 4Raum 5Raum 6Raum 7Raum 8
 

Unterschiedliche Formen von politischer Öffentlichkeit
Parteienstreit und Einheitswahn

VEB Fliesen am 1. mai 1959

In den Bildern spiegeln sich die unterschiedlichen Staats- und Gesellschaftsverfassungen von DDR und BRD. Der zentralistische Einheitsstaat DDR, den eine Partei beherrscht, "die immer Recht hat", sucht ständig nach Legitimation durch quasiplebiszitäre Zustimmung der Massen. Um diese stets in der gewünschten Quantität und Qualität zu erhalten, übt die Staatspartei formierende Gewalt auf die Mitglieder der Gesellschaft aus. Massenorganisationen wirken als "Transmissionsriemen":

Durch sie soll der Herrschaftswille auf die einzelnen gesellschaftlichen Gruppen und die ihr angehörenden Individuen übertragen werden, damit die von den legitimationsbedürftigen Machtträgern geforderten Zustimmungsrituale organisiert und gegen Zersetzungserscheinungen abgesichert werden können. Die formierten und kontrollierten Massen erscheinen dann schließlich in der Öffentlichkeit als ein teils begeistertes, teils lustlos lethargisches Agglomerat von "Lobetrottern".

Fahnenträgerpyramide der FDJ, 1. Mai 1950
VEB Werk für Signal- und Sicherungstechnik, 1953

Im pluralistisch verfaßten Parteienstaat der Bundesrepublik liegt die Legitimationsproblematik anders: Das Mandat eines Parteifunktionärs oder Regierungsmitglieds bedarf keiner plebiszitären Bestätigung, durch demokratische Wahlverfahren ist es hinreichend beglaubigt, aber auch in seiner Dauer begrenzt. Deswegen wird es für Mandatsträger und Parteien notwendig, immer wieder neu um Wählerstimmen zu werben.

2/3

zum Deutschen Historischen MuseumGästebuchMailvorherige Seitenächste SeiteSeitenanfang

 © Deutsches Historisches Museum