Militärische Traditionen und demokratische Ansätze in der Weimarer Republik
Der Erste Weltkrieg endete für Deutschland im November 1918 mit der Niederlage und dem Zusammenbruch der Monarchie. Aus den revolutionären Erschütterungen der Nachkriegszeit ging das Deutsche Reich als parlamentarische Republik hervor. Die neue Reichsregierung sicherte ihre politische Macht mithilfe der Armee und paramilitärischer Verbände, den Freikorps. Aus diesen rekrutierte die Polizei ihr Personal.
Die Polizei unterstand den einzelnen Ländern.
Von Beginn an wurde die Republik von Extremisten bekämpft. Vor allem linke Umsturzversuche schlug die militärisch ausgerüstete Polizei gewaltsam nieder. Diese Erfahrung prägte das weitere Einsatzverhalten der Polizei.
Ab 1924 entspannte sich die politische Situation. Der sozialdemokratische Innenminister Carl Severing war bestrebt, die Polizei zunächst in Preußen, dann im gesamten Reich in eine zivile und moderne »Volkspolizei« umzuwandeln. Trotz mancher Reformerfolge scheiterte er bei dem Versuch, das militärische Selbstverständnis und die antirepublikanische Einstellung im Offizierskorps der Polizei zu ändern.