Viele Vollstrecker und wenige Verweigerer
Bis zu 355 000 Männer und Frauen gehörten während des Krieges zur Ordnungs-, Kriminal- und Geheimen Staatspolizei. Die Ordnungspolizei verfügte 1942 mit etwa 310 000 Mann über das meiste Personal. Dazu kamen noch Hilfsformationen und in den besetzten Gebieten aus Einheimischen aufgestellte Polizeiverbände. In den mehr als 100 Polizeibataillonen waren zehntausende Ordnungspolizisten in den eroberten Gebieten eingesetzt.
Jeder Polizist sollte eine Stütze des NS-Regimes sein, wenn auch in unterschiedlicher Funktion und Verantwortung. Viele Beamte taten sich in diesem Sinne besonders hervor. Von der Verkehrsregelung bis zur Massenerschießung führten sie die ihnen aufgetragenen Aufgaben pflichtgemäß aus. Nur eine sehr kleine Minderheit nutzte Handlungsmöglichkeiten, um sich den Verbrechen zu entziehen oder sogar Verfolgten zu helfen.