S WIE SONDERPROGRAMM
Edmund Edel – Buch und Film
Die Börsenkönigin
D 1916, R: Edmund Edel, D: Asta Nielsen, Aruth Wartan, Wilhelm Kaiser-Heyl, 55’ 35 mm
Er war Regisseur, Schauspieler, Plakatmaler und Schriftsteller. Groß geworden in Berlin, zählte Edmund Edel (1863-1934) zu den zahlreichen, heute vielfach zu Unrecht vergessenen Multitalenten der Jahrhundertwende. Mit dem 1917 erschienenen und nun erstmals wieder aufgelegten Filmroman Das Glashaus entwirft Edel ein Panorama des zeitgenössischen Filmgeschäfts in Berlin. Stars und Sternchen, Regisseure und Spekulanten machten das Filmviertel in der Berliner Friedrichstraße zu einem Boulevard der Eitelkeiten, zu einer Meile der Selbstdarstellung, zu einer Börse der ungeahnten Möglichkeiten. Das Glashaus wird zum Symbol für den rasanten Aufstieg zum Olymp des Films, für die fortschreitende technische Rationalisierung der Filmproduktion und zum Schauplatz des Aufeinanderprallens früher ästhetischer Auffassungen des Films zwischen Kunst- und Autorenkino. Der intime Kenner der Branche Edmund Edel erweist sich mit diesem Roman als ein ebenso unterhaltsamer wie scharfsinniger Chronist der Filmbranche kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs.
Der Erfurter Literatur- und Filmwissenschaftler Michael Grisko stellt den neu aufgelegten Roman und seine Bezüge zum Genre „Filmroman“ vor und führt in den anschließend gezeigten Film Die Börsenkönigin (1918), bei dem Edmund Edel Regie führte, ein. (mg)
Klavierbegleitung: Eunice Martins
Einführung: Michael Grisko
am 30.11. um 20.00 Uhr
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