Ein Forum für die Republik Mit dem Ende der Monarchie und der Umgestaltung des Deutschen Reiches
in eine Republik im November 1918 verlor das Schloß seine politische
Bedeutung. Nicht länger in der symbolischen Mitte Berlins, wurde
es vom Reichstag abgelöst, der, am anderen Ende der imperialen
Achse und mit einem gewissen Abstand zu ihr, zum Ausgangspunkt aller
weiteren Planungen für ein politisches Zentrum der Hauptstadt wurde.
Die exzentrische Lage des Reichstags abseits von den symbolischen Koordinaten
der Macht im kaiserlichen Deutschland, die Ludwig Bamberger wiederholt
beklagt hatte, wurde jetzt, in einer inneren Umkehrung der Argumentation
Bambergers, zum Aktivposten neuer Überlegungen. Deshalb ist der "Platz außerhalb der Königstadt vor dem Brandenburger Tor", der dem Reichstagsgebäude damals zugewiesen wurde, die topographische Verkörperung der Tatsache, "daß Reichstag und Schloß als zwei Welten anzusehen sind, die grundsätzlich nicht zueinander gehören"; obwohl also das Reichstagsgebäude aus dem Kaiserreich stammt, aber das dem Kaiserreich fremde Prinzip der Volkssouveränität verkörpert, welche Fremdheit durch die Lage des Platzes, auf dem das Reichstagsgebäude steht, deutlich sichtbar wird, kann das Gebäude jetzt zum "Kern des neuen politischen Stadtraumes" werden. Häring legte Pläne vor, nach denen der Platz der Republik,
wie der Königsplatz |
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