Ein Forum für die Republik

Mit dem Ende der Monarchie und der Umgestaltung des Deutschen Reiches in eine Republik im November 1918 verlor das Schloß seine politische Bedeutung. Nicht länger in der symbolischen Mitte Berlins, wurde es vom Reichstag abgelöst, der, am anderen Ende der imperialen Achse und mit einem gewissen Abstand zu ihr, zum Ausgangspunkt aller weiteren Planungen für ein politisches Zentrum der Hauptstadt wurde. Die exzentrische Lage des Reichstags abseits von den symbolischen Koordinaten der Macht im kaiserlichen Deutschland, die Ludwig Bamberger wiederholt beklagt hatte, wurde jetzt, in einer inneren Umkehrung der Argumentation Bambergers, zum Aktivposten neuer Überlegungen.

Hugo Häring, der zwischen 1922 und 1929 wiederholt Entwürfe für die Bebauung des Spreebogens veröffentlichte, hat diese Argumentation am entschiedensten vertreten. Da der Reichstag, so Häring in einem Vortrag im Juni 1927, "vom Schloß aus gesehen...ein illegitimes Element in der Staatsstruktur" war, ließ sich das Reichstagsgebäude "schon nicht mehr in den Strukturplan des alten kaiserlichen Berlin einfügen".

Deshalb ist der "Platz außerhalb der Königstadt vor dem Brandenburger Tor", der dem Reichstagsgebäude damals zugewiesen wurde, die topographische Verkörperung der Tatsache, "daß Reichstag und Schloß als zwei Welten anzusehen sind, die grundsätzlich nicht zueinander gehören"; obwohl also das Reichstagsgebäude aus dem Kaiserreich stammt, aber das dem Kaiserreich fremde Prinzip der Volkssouveränität verkörpert, welche Fremdheit durch die Lage des Platzes, auf dem das Reichstagsgebäude steht, deutlich sichtbar wird, kann das Gebäude jetzt zum "Kern des neuen politischen Stadtraumes" werden.

Häring legte Pläne vor, nach denen der Platz der Republik, wie der Königsplatz

           
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Der Schlußstein der
deutschen Einigung

Der eigentliche
Mittelpunkt Berlins
Die beiden Seiten
der Wilhelmstraße
Ein Forum für die
Republik
Von der 'Weltstadt'
zur 'Welthauptstadt'