Militär, Politiker
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18472. Oktober: Paul von Beneckendorff und von Hindenburg wird als Sohn des preußischen Offiziers und Gutsbesitzers Robert von Beneckendorff und von Hindenburg und der Arzttochter Luise (geb. Schwickart) in Posen (heute: Poznan, Polen) geboren.
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1859-1866Nach einem kurzen Besuch des Gymnasiums wechselt Hindenburg zur Kadettenanstalt in Wahlstatt (Kr. Liegnitz) und später nach Berlin.
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1866Teilnahme an der Schlacht von Königgrätz.
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1870/71Im Deutsch-Französischen Krieg nimmt er an der Schlacht von Sedan teil.
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1870-1911Militärlaufbahn.
Zuletzt im Rang eines Kommandierenden Generals in Magdeburg, nimmt er Abschied aus dem Militärdienst. -
191421. August: Drei Wochen nach Beginn des Ersten Weltkriegs wird Hindenburg reaktiviert und übernimmt die 8. Armee als Oberbefehlshaber mit Erich Ludendorff als Chef des Stabes.
26.-30. August: Schlacht bei Tannenberg, in der die 2. Russische Armee vernichtend geschlagen wird.
6.-15. September: Die Schlacht an den Masurischen Seen endet mit dem Sieg über die 1. Russische Armee.
1. November: Mit dem Mythos des "Siegers von Tannenberg" erhält er das Oberkomando über alle deutschen Truppen der Ostfront (OberOst). -
191629. August: Nach der Entlassung Erich von Falkenhayns übernimmt Hindenburg mit Ludendorff als Erstem Generalquartiermeister die Oberste Heeresleitung (OHL).
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191829. September: Nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive fordert die OHL sofortige Waffenstillstandsverhandlungen und eine parlamentarische Regierung.
9. November: Hindenburg rät Wilhelm II. zur Abreise nach Holland.
10. November: Hindenburg drängt auf die Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrags.
Er stellt sich der provisorischen Regierung des Rats der Volksbeauftragten zur Verfügung, um die revolutionären Unruhen zu bekämpfen und die Fronttruppen in die Heimat zurückzuführen. -
1919Hindenburg zieht sich nach Hannover in den Ruhestand zurück.
18. November: Vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung zu den Ursachen des deutschen Zusammenbruchs propagiert er die These von einem "Dolchstoß" in den Rücken des Heeres. -
192526. April: Die Rechtsparteien drängen den parteilosen Hindenburg, bei der Reichspräsidentenwahl im zweiten Wahlgang zu kandidieren. Er wird mit einer relativen Mehrheit vor dem Kandidaten des Zentrums Wilhelm Marx gewählt. Trotz seines Bekenntnisses zur Monarchie leistet er den Eid auf die Weimarer Verfassung und wird ein von den demokratischen Parteien weitgehend anerkannter Präsident.
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193028. März: Ohne das Parlament einzuschalten, beruft Hindenburg Heinrich Brüning zum Reichskanzler. Mit dieser Ernennung beginnt die Zeit der Präsidialkabinette.
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193210. April: Bei der Reichspräsidentenwahl wird Hindenburg im zweiten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit wiedergewählt. Als Kandidat der Sozialdemokraten und der Parteien der Mitte gewinnt er gegen Adolf Hitler, der 36,8 Prozent der Stimmen erhält.
30. Mai: Hindenburg entlässt das zweite Kabinett Brüning und ernennt Franz von Papen zum Reichskanzler.
November: Hindenburg lehnt eine befristete Diktatur des Reichskanzlers Papen als Ausweg aus der staatspolitischen Krise ab.
17. November: Rücktritt des Kabinetts Papen.
2. Dezember: Hindenburg ernennt Kurt von Schleicher zum Reichskanzler. -
1933Rücktritt Schleichers, nachdem ihm Hindenburg das Vertrauen entzogen hat.
30. Januar: Hindenburg beruft Hitler zum Reichskanzler. Papen wird Vizekanzler des konservativ-nationalsozialistischen Koalitionkabinetts.
28. Februar: Mit der Unterzeichnung der "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" ebnet Hindenburg den Weg in die nationalsozialistische Diktatur.
21. März: Die Teilnahme Hindenburgs an dem - von den Nationalsozialisten inszenierten - "Tag von Potsdam" steigert das Ansehen der Regierung Hitlers. -
19342. August: Paul von Hindenburg stirbt in Neudeck (Regierungsbezirk Marienwerder) und wird im Denkmal von Tannenberg beigesetzt. Hitler übernimmt das Amt des Staatsoberhaupts. Die Reichswehr leistet nun ihren Eid auf die Person Hitlers.
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seit 1945Die Grabstätte befindet sich in Marburg/Lahn, Elisabethkirche.
Kai-Britt Albrecht
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
12. Juni 2015