DOKU.ARTS – SECOND HAND CINEMA
Das zweiteilige Projekt „DOKU.ARTS - Second Hand Cinema“ beginnt in diesem Jahr mit einer Werkschau aus 22 Dokumentar- und Kompilationsfilmen zur Kunst und über Künstler aus 17 Ländern. Eine weitere Werkschau und eine internationale Fachtagung folgen im September und Oktober 2014. Als zeitbasiertes Medium ist der Dokumentarfilm prädestiniert dafür, Momente des künstlerischen Schaffens festzuhalten und zu rekonstruieren. DOKU.ARTS präsentiert in diesem Jahr vor allem Kompilationsfilme und neue Dokumentarfilme, die mit Archivmaterial umgehen. Insbesondere Filmemacher aus dem Mittelmeerraum haben sich in den letzten Jahren in ihrer künstlerischen Praxis mit Archiven, found footage und dem Internet auseinandergesetzt. DOKU.ARTS widmet sich daher 2013 in einem regionalen Schwerpunkt den Künsten und der Kultur der nordafrikanischen Länder ebenso wie der lebendigen Kunst- und Filmszene des arabischen Raumes. Kurator der Werschau ist Andreas Lewin, der Festivalleiter von DOKU.Arts. Die aktuelle Gäste- und Moderatorenliste finden Sie unter www.doku.arts.de
DOKU.ARTS Second Hand Cinema wird 2013/2014 gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, von der Allianz Kulturstiftung, von arte sowie der Berlin Art Week und ist eine Veranstaltung der Doku.Arts GbR in Kooperation mit dem Zeughauskino.
DOKU.ARTS
Room 237
USA 2012, R/S: Rodney Ascher, M: William Hutson, Jonathan Snipes, P: Tim Kirk, 104' DCP, OmU
Als Hauptkriterium für einen Klassiker gilt das Vorhandensein mehrerer Bedeutungsebenen, mit denen sich das filmische Werk gegen eine vorschnelle Entschlüsselung sperrt. Hier setzt Rodney Aschers Dokumentarfilm über Stanley Kubricks berühmten Horrorfilm The Shining (1980) an. Ascher lässt fünf Kommentatoren zu Wort kommen, die ihre je unterschiedliche Sicht auf den Film vorstellen. Wir sind eingeladen, die verschiedenen Lesarten gegeneinander abzuwägen, und geraten in einen spannenden und witzigen interpretatorischen Strudel. Ein Labyrinth der Zeichen tut sich auf in einer spielerischen Meditation über Kubricks Film. Denn im Gegensatz zu einer konventionellen Aneinanderreihung von talking heads erreichen uns in Room 237 die Argumente in konkreter visueller Form. Ascher erweist sich dabei als ein großer Kenner der Filmgeschichte, und seine Verwendung weiterer Filmpassagen, wie beispielsweise aus F.W. Murnaus Faust (1926), untermauert auf faszinierende Weise Kubricks Beziehung zur großen europäischen Tradition des Unheimlichen und Erhabenen.
NEITHER THIS FILM, NOR ANY VIEW OR OPINION EXPRESSED IN IT, NOR THE CONTEXT IN WHICH FILM FOOTAGE AND IMAGES ARE USED, IS APPROVED OR ENDORSED BY, OR IS IN ANY WAY ASSOCIATED WITH, THE KUBRICK 1981 TRUST, STANLEY KUBRICK’S FAMILY, WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC., OR ANYONE ELSE CONNECTED WITH THE MAKING OF THE MOTION PICTURE THE SHINING (“THE SHINING FILMMAKERS”). THE VIEWS AND OPINIONS EXPRESSED IN THIS DOCUMENTARY FILM ARE SOLELY THOSE OF THE COMMENTATORS IN IT AND DO NOT REFLECT THE VIEWS OF STANLEY KUBRICK OR THE SHINING FILMMAKERS.
Eröffnung der Werkschau am 11.9.: Alexander Koch + Andreas Lewin + Zu Gast: Rodney Ascher
am 11.9.2013 um 20.00 Uhr
am 17.9.2013 um 20.00 Uhr
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Fürchtegott Steinreich
D 2011, R: Julia Alberti, Sandra Fiedler, K: Justyna Feicht, S: Julia Alberti, Sandra Fiedler, M: TheIncognito Traveller, Nils Hoffmann, V.O.M., Johann Bourquenez Trio, P: Filmwerkstatt Düsseldorf, Film- und Medienstiftung NRW, 26' Blu-ray
„Das ist die Geschichte eines Mannes, der nie den geraden Weg ging. Einer, der für den Erfolg der Anderen arbeitete und sich selbst dabei vergaß.“ (Julia Alberti und Sandra Fiedler). Die Kunstgeschichte erzählt die Geschichte der Erfolgreichen, auch wenn mancher erst posthum dazu erklärt wird. Karl Böcker, genannt Charly, inzwischen Mitte 70, ist einer von jenen, denen der große Durchbruch nie gelungen ist – zu sehr stand er im Schatten von Anderen, deren Arbeit er als Assistent unterstützte. „Halt die Graphik hoch“, hatte ihm ein Kunstprofessor geraten, als er im Alter von 45 Jahren das Studium an der Düsseldorfer Akademie begann. Charly hielt sich an den Rat und blieb der Graphik treu – einem Handwerk, das bald im Abseits einer schnelllebigen Zeit verschwand. Eine Hommage an ein Düsseldorfer Künstlerleben zwischen Ratinger Hof und Kunstakademie, Altbier und Afghanistan.
Fürchtegott Steinreich wird zusammen mit Tadao Ando: Von der Leere zur Unendlichkeit gezeigt.
Zu Gast: Julia Alberti + Sandra Fiedler
am 12.9.2013 um 20.00 Uhr
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Tadao Ando: Von der Leere zur Unendlichkeit
D 2013, R: Mathias Frick, K: Volker Sattel, S: Marc Accensi, M: Christian Conrad, P: Credo Film, 52' Blu-ray, OmU
Kaum ein Architekt versteht es so gut, die Gegensätze von Moderne und Tradition in seiner Arbeit in Einklang zu bringen, wie der japanische Autodidakt Tadao Ando, der nicht nur in seiner Heimat wie ein Popstar verehrt wird. Obwohl stets umgeben von einem Hofstaat zuvorkommender Assistenten und ehrfürchtiger Bewunderer, hat sich der Pritzker-Preisträger ohne Universitätsabschluss eine gewisse Selbstironie bewahrt. Wir begleiten Ando in seinem Büro-Alltag in Osaka zwischen eifrigen Angestellten ebenso wie bei Vorträgen vor tausenden Zuhörern. Die sorgfältig kadrierten Einstellungen des Films (beeindruckende Kameraarbeit von Volker Sattel) zeigen einige der Meilensteine seines Schaffens und offenbaren eine unerwartete Harmonie zwischen Seerosen und Sichtbeton. Dem Filmemacher und Architekten Mathias Frick gelingt ein fachkundiger und faszinierender Einblick in die Welt des eigenwilligen Stararchitekten, der sich nicht zurückhält mit seiner kritischen Einschätzung der aktuellen Architektur- und Kulturlandschaft.
Zu Gast: Mathias Frick + Volker Sattel
am 12.9.2013 um 20.00 Uhr
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Enzo Avitabile Music Life
I 2012, R: Jonathan Demme, K: Enzo Pascolo, S: Giogio Franchini, M: Enzo Avitabile, P: Davide Azzolini, 80' DCP, OmeU
Enzo Avitabile ist ein charismatischer Komponist, Sänger und Saxofonist, der zu den führenden Persönlichkeiten der Weltmusikszene gehört. Er hat mit Musikern aus der ganzen Welt zusammengearbeitet, darunter aus Palästina, Armenien, Pakistan und dem frankophonen Afrika. Jonathan Demmes Film stellt uns den sympathischen Neapolitaner vor und ermöglicht uns anhand einer Reihe einfühlsam inszenierter Aufnahmesessions, die enorme Bandbreite seines musikalischen Talents kennenzulernen. Als Connaisseur und Künstler hat Avitabile eine große Sammlung exotischer Blas-, Saiten- und Schlaginstrumente zusammengetragen, die er uns auf einer Führung durch sein Studio vorstellt – einem wahrhaftigen Klanglabor. Kein Instrument scheint ihm fremd zu sein. Avitabiles wahres Genie liegt jedoch in seiner italienischen Warmherzigkeit. Wo immer er hinkommt, schmiedet er Freundschaften und überwindet Hemmschwellen. Dem zugrunde liegt seine feste Überzeugung, dass Musik die Kraft hat, der Welt Frieden zu bringen.
Zu Gast: Davide Azzolini
am 13.9.2013 um 19.00 Uhr
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La guerra dei vulcani
Bergman and Magnani: The War of the Volcanoes
I 2012, R: Francesco Patierno, S: Renata Salvatore, M: Santi Pulverenti, P: Todos Contentos y Yo Tambien RAI Cinema, Cinecittà Luce, 52' Blu-ray, OmeU
Ende der 1940er Jahre wandte sich Hollywood-Ikone Ingrid Bergmann mit einem Brief an den italienischen Regisseur Roberto Rossellini, um in einem seiner nächsten Filme mitzuspielen. Rossellini arrangierte ein Treffen und die beiden gefeierten Stars verstanden sich auf Anhieb bestens. Ein auf der Insel Stromboli spielendes Melodrama sollte das nächste Filmprojekt des Regisseurs werden – mit Bergman in der Hauptrolle. Einziges Problem: Rossellini lebte mit Anna Magnani zusammen, der berühmtesten Schauspielerin Italiens jener Zeit. Diese Melange war der Auftakt zu einem titanischen Kräftemessen in einem explosiven Liebesdreieck vor mediterraner Kulisse. Auf Rache sinnend, verkündete die eifersüchtige Magnani ein zeitgleiches Filmvorhaben unter der Regie des US-Amerikaners William Dieterle. Schauplatz war Vulcano, eine Nachbarinsel Strombolis. Francesco Patiernis Dokumentarfilm setzt raffiniert Material aus beiden Filmen ein, um jenen leidenschaftlichen Skandal zu rekonstruieren, der für kurze Zeit Italien und die Filmwelt in Atem hielt.
Zu Gast: Francesco Patierno
am 13.9.2013 um 21.00 Uhr
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A Story of Children and Film
GB 2013, R: Mark Cousins, S: Timo Langer, M: Olivier Messiaen, Alijoscha Zimmermann, P: Mery Bell, Adam Dawtrey, 104' DCP, OmeU
Wer meint, formale Filmanalyse sei das Gegenteil von Empathie, wer glaubt, dass die Aufmerksamkeit auf ästhetische Verfahren davon ablenkt zu sehen, was sich an eigentlichen Schicksalen auf der Leinwand entfaltet, dem sei dieser Film ans Herz gelegt – er beweist auf unprätentiöse Art das Gegenteil. Nur selten kommen das Wie und das Was im Meta-Kino so dialektisch daher wie in Mark Cousins’ persönlich und doch sachlich fundiertem Essay über Kindheitsdarstellungen in Filmen. Der Einstieg erfolgt über Vincent van Gogh und die eigene Nichte – und schon ist man mittendrin in einem assoziativen Sternstunden-Parcours durch eine Filmgeschichte, in der albanische Produktionen Seite an Seite mit Hollywood-Blockbustern wie E.T. stehen. Der kindliche Blick lenkt auch unsere nun für die Mikrokosmen des Alltags maximal sensibilisierten Augen. Es ist ein leidenschaftliches, poetisches Portrait über die Abenteuer der Kindheit wie des Films: Surrealismus, Einsamkeit, Spaß, Zerstörungswut und Unbeholfenheit – gesehen in 53 ausgewählten Filmen aus 25 Ländern.
am 14.9.2013 um 19.00 Uhr
am 28.9.2013 um 17.00 Uhr
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Final Cut: Hölgyeim és uraim
Final Cut: Ladies and Gentlemen
H 2012, R: György Pálfi, S: Judit Czakó, Károly Szalai, Nóra Richter, Réka Lemhényi, M: Balázs Barna, P: Béla Tarr, 84' Blu-ray, OmeU
Der Zauber des Kinos, so könnte man sagen, liegt nicht in den Geschichten, die es erzählt, sondern in den menschlichen Gesten, die es beleuchtet: die Art und Weise, wie wir Raum einnehmen und unserem Alltag nachgehen. Was etwa ist morgendliche Routine? Wir stehen auf, duschen, putzen uns die Zähne, begrüßen unseren Lebenspartner am Frühstückstisch. Wir gehen aus dem Haus und kehren anders gestimmt zurück. Der ungarische Regisseur György Pálfi, bekannt für exzentrische Filme wie Hukkle (2002) und Taxidermia (2006), hat nun aus einer Anthologie derartiger Gesten einen wundersamen Film erschaffen, indem er sich aus über 500 existierenden Filmen „bediente“ und ihnen Ausschnitte entnahm. Final Cut ist eine Hommage an das „Zappen“, sei es zwischen verschiedenen Fernsehkanälen oder im Internet auf diversen Videoplattformen. Jedoch steht der Film als ein Kunstwerk für sich, das den Zuschauer auf einer traumähnlichen Reise in die Welt des Unbewussten führt.
Zu Gast: Judit Czakó und Nóra Richter
am 14.9.2013 um 21.00 Uhr im Collegium Hungaricum Berlin
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La mémoire des anges
CDN 2008, R: Luc Bourdon, S: Michel Giroux, M: Igor Stravinsky, Oscar Peterson u.a., P: National Film Board of Canada (NFB/ONF), 80' Blu-ray, OmeU
Der Videokünstler Luc Bourdon erhielt vom kanadischen Office national du film den Auftrag, einen neuen Film rein aus Materialien zu gestalten, die im dortigen Archiv lagern. Auf der Suche nach einem Motiv entschied sich Bourdon für die Geschichte der Stadt Montreal der 1950er und 1960er Jahre. La mémoire des anges (Das Gedächtnis der Engel) enthält Ausschnitte aus mehr als 120 hochwertigen und exzellent fotografierten Filmproduktionen vieler wichtiger Regisseure aus Quebec, u.a. von Michel Brault, einem Pionier des direct cinema, dem Experimentalfilmemacher Arthur Lipsett oder Denys Arcand. Versehen mit einem hervorragendem Sounddesign und wunderbaren musikalischen Einlagen gelingt es Bourdon mit seiner Hommage, den Zauber der unzähligen Aspekte und Orte des städtischen Lebens einzufangen: Hafenarbeit, Märkte, religiöse und politische Feste, Zeitungen, Restaurants, Polizei, Feuerwehr, Verkehr, Sport, Freizeit, Kunst, Wohnen, die Toten, das Nachtleben… Somit lässt er uns eindrücklich an dem Leben einer unendlich faszinierenden Stadt teilhaben.
Zu Gast: Luc Bourdon
am 15.9.2013 um 18.30 Uhr
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Of Time and the City
GB 2008, R: Terence Davies, S: Liza Ryan-Carter, M: Ian Neil, P: UK Film Council, 74' DigiBeta, OF
Die Geschichte des Dokumentarfilms begann in der Großstadt, die als starkes Motiv am Anfang der Filmgeschichte stand. Die Großstadt als Symphonie und Musik als strukturierendes Gestaltungselement sind wesentliche Charakteristika vieler früher Filme. Der in Liverpool geborene Spielfilmregisseur Terence Davies hat in dieser Tradition eine filmische Oper geschaffen, ein „Liebeslied oder einen Lobgesang“ auf seine Heimatstadt – jenseits von Beatles und Fußball. Die Gesamtkomposition bildet eine unerhörte und ergreifende Symphonie aus verschiedenen Elementen – seltene Archivaufnahmen und heutige Beobachtungen, die dramatische Erzählerstimme des Regisseurs, Musik u.a. von Anton Bruckner, die Stimme der rumänischen Sopranistin Angela Gheorghiu und Gedichte wie Four Quartets von T.S. Eliot. Die dargestellte Geschichte Liverpools zeugt von der persönlichen Verbundenheit und Auseinandersetzung des Regisseurs mit Armut, Katholizismus und Homosexualität sowie dem phönixhaften Aufstieg der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg.
am 15.9.2013 um 20.30 Uhr
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Revelando Sebastião Salgado
BR 2012, R/K: Juliano Salgado, S: Dominique Pâris, M: Naná Vasconcelos, P: Aurora Cinematográfica, Rio Filme, Canal Brasil, 75' · Blu-ray, OmeU
Sebastião Salgado ist einer der berühmtesten Fotografen der Welt. 1944 in eine große Familie im ländlichen Brasilien hineingeboren, studierte er zunächst Wirtschaft in São Paulo und ging in den späten 1960ern nach Paris, um der Diktatur zu entfliehen. Juliano Salgados ungezwungener Film über den Autodidakten wirkt sehr familiär – fast wie ein home video. Salgados Sohn heißt uns in der Atelierwohnung in Paris willkommen und wir inspizieren sein sorgfältig in Tausenden von Kisten verstautes Archiv. Zu Beginn seiner fotografischen Laufbahn zog es Salgado vorwiegend in Krisengebiete. Sein aktuelles Projekt Genesis führt ihn dagegen immer wieder in abgelegene und unberührte Regionen der Erde. Kein anderer Fotograf der letzten Jahrzehnte hat die Welt auf der Suche nach Schönem und Erhabenem selbstloser bereist. Im Film tritt Salgado als ausgezeichneter Erzähler auf, der faszinierende Anekdoten aus seiner Arbeit zum Besten gibt und interessante Einblicke in seine Kunstform vermittelt.
am 18.9.2013 um 20.00 Uhr
am 25.9.2013 um 20.00 Uhr
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Lucien Hervé, photographe malgré lui
B 2012, R/K: Gerrit Messiaen, S: Joren Desmidt, M: Ward De Vleeschhouwer, P: Ingrid Messiaen, Flanders Audiovisual Fund, 55' · DigiBeta, OmeU
Lucien Hervé (1910-2007) gilt als einer der einflussreichsten Architekturfotografen der Welt, dessen Bilder Fotografen wie Architekten inspirierten. Als „Hausfotograf“ und Freund von Le Corbusier wurden seine Aufnahmen berühmt, die mitunter eine größere Poesie ausstrahlten als die Gebäude selbst. Mit Le Corbusier, der in Hervé die „Seele des Architekten“ sah, reiste er um die Welt. Daneben fotografierte Hervé für Architekten wie Marcel Breuer, Oscar Niemeyer, Arvo Aalto und Künstler wie Henri Matisse und Fernand Léger. In Gerrit Messiaens sensiblem Portrait gibt Hervé als Fotograf und Maler Einblick in seine künstlerischen Arbeitsweisen wie die Montagetechnik und blickt auf ein bewegtes Leben zurück: 1940 floh der in Ungarn geborene Laszlo Elkán aus einem ostpreußischen Kriegsgefangenenlager und schloss sich 1941 der Résistance in Grenoble an. Zuvor war er u.a. Modedesigner und Kommunist, nach Kriegsende zeugen zahlreiche weitere Stationen von dem gesellschaftlichen und künstlerischen Leben eines außergewöhnlichen Menschen.
Zu Gast: Gerrit Messiaen
am 19.9.2013 um 20.00 Uhr
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Jaffa – The Orange's Clockwork
IL/D/F/B 2009, R: Eyal Sivan, K: David Zarif, Rémi Lainé, Shafir Sarousi, Vincent Fooy, S: Audrey Maurion, P: Osnat Trabelsi für Trabelsi Productions, Arik Bernstein für Alma Films, 88‘ · DigiBeta, OmU
Wer kennt sie nicht, die Jaffa-Orange? Seit Jahrzehnten ist sie lecker, gesund und weltberühmt. Selbst Stars wie Ingrid Bergman und Louis Armstrong posierten für sie. Die Geschichte der Hafenstadt Jaffa, deren Rumpf heute ein Stadtteil von Tel Aviv ist, ist Jahrtausende alt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine der lebendigsten und kosmopolitischsten Städte des Nahen Ostens. In ihrem Umland wurden seit Jahrhunderten Orangen kultiviert, der Export der palästinensischen Jaffa-Orangen durch den Hafen gewährleistet. Anhand von einzigartig komponiertem Archivmaterial spürt Eyal Sivan in Jaffa – The Orange’s Clockwork der Orangen-Marke nach. Er zeigt israelischen und palästinensischen Intellektuellen und Mitarbeitern der Zitrus-Industrie alte Fotos, frühe Filmaufnahmen, Werbefilme, Plakate, politische Poster und Malerei rund um die Frucht. Sie erinnern, reflektieren und analysieren am Beispiel der Jaffa-Orangen ihre eigene Geschichte und die ihres Landes.
am 20.9.2013 um 19.00 Uhr
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Pokasatelnij protsess: Istorija Pussy Riot
Pussy Riot: A Punk Prayer
RUS/USA 2013, R: Mike Lerner, Maxim Posdorowkin, K: Anthony Butts, S: Simon Barker, Esteban Uyarra, M: Simon Russell, P: Roast Beef Productions, 86' DCP, OmeU
Im Februar 2012 inszenierte das feministische Punkrock-Kollektiv Pussy Riot, maskiert mit ihrem Markenzeichen, den grellen Sturmhauben, einen umstrittenen Auftritt in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau. Drei Mitglieder des Kollektivs wurden gleich vor Ort verhaftet und anschließend wegen grober Verletzung der öffentlichen Ordnung angeklagt. Der auf dem Sundance-Festival ausgezeichnete Dokumentarfilm Pussy Riot: A Punk Prayer folgt dem Gerichtsprozess und der Verurteilung und legt dabei das menschliche Gesicht hinter der Maske der Provokation frei. Die mediale Aufmerksamkeit rund um das Ereignis war enorm. Bis heute begleiten Blogs, Twitter-Beiträge und Support-Seiten lautstark das Schicksal des Trios. Vieles davon findet sich im Film wieder, doch seine eigentliche Stärke liegt in der sensiblen Art, mit der die Regisseure die Verhandlung gefilmt haben. Die Frauen sind unglaublich eloquent und bewegend. Ihre Verteidigung ist im Grunde ein ebensolcher Akt der „Performance-Kunst“ wie es ihre ursprüngliche Provokation war.
Zu Gast: Mike Lerner + Maxim Posdorowkin
am 20.9.2013 um 21.00 Uhr
am 29.9.2013 um 18.30 Uhr
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Inventaris van het Moederland
Inventory of the Motherland
NL 2012, R/K: Ben van Lieshout, S: Jan Ketelaars, M: Harry de Vit, P: Ben van Lieshout Filmproducties, 75' DCP, kein Dialog
Moralisten seien sie, die Fotografen, so Susan Sontag, oder aber Forscher und Sammler. Sergej Prokudin-Gorskij, Mendeleev-Schüler im Chemielabor und Farbdias-Pionier, gehörte eindeutig der zweiten Kategorie an. Von 1904 an war der Fotograf im russischen Zarenreich unterwegs, zwischen 1909 und 1916 erschloss er es systematisch mit der Kamera – von Nikolaus II. mit Dunkelkammer-Zug, Dampfer, Motorboot und gar einem Ford ausgestattet. Ben van Lieshouts Film begibt sich auf die Spuren der Fotografien von damals – und wird zu einem sinnlichen, ja meditativen Ereignis, getragen von den Klängen, Geräuschen und Liedern, die der Nordwesten Russlands in aller postindustriellen Natürlichkeit aufzuweisen hat. Dabei überzeugt die intermediale Spannung zwischen den mit Dreifarb-Technik hergestellten Fotos einerseits und dem Kino-Flanieren im klassischen Dokumentarfilmformat andererseits. Unaufgeregt still und experimentell sind diese „Ansichten“, eine Einladung zum Verweilen, Hinsehen, Nachdenken.
Zu Gast: Ben van Lieshout
am 21.9.2013 um 17.00 Uhr
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Les trois disparitions de Soad Hosni
The Three Disappearances of Soad Hosni
LB 2011, R/S: Rania Stephan, P: Joun Films, Arab Fund for Arts and Culture, 70' · DigiBeta, OmeU
Rania Stephan nähert sich in ihrem ausgezeichneten Kompilationsfilm dem Leben und den Verwandlungen der legendären ägyptischen Schauspielerin Soad Hosni (1943–2001). Die Zusammenstellung aus mehr als 60 VHS-Mitschnitten von Spielfilmen, in denen Hosni zwischen 1959 und 1991 auftrat, bildet eine poetische Gratwanderung auf spekulativem und biografischem Grund. Entstanden ist ein „Remix“ in drei Akten, versehen mit zahlreichen Anspielungen und Reflexionen über die „Cinderella des ägyptischen Kinos“, die sich im Alter von 58 Jahren in London das Leben nahm. Der libanesischen Filmemacherin gelingt mit ihrer rohen und spielerischen Zusammenführung der ausgewählten Filmsequenzen nicht nur eine Beschwörung des Goldenen Zeitalters des ägyptischen Kinos. Vielmehr wird die besondere Rolle Hosnis als Frau, Künstlerin und tragischer Star in der arabischen Welt in einer Weise deutlich, wie es nur das Kino darzustellen vermag.
Zu Gast: Rania Stephan
am 21.9.2013 um 19.00 Uhr
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All This Can Happen
GB 2012, R: Siobhan Davies, David Hinton, S: Danny McGuire, Matthew Killip, M: Josephine Baker, Jean-Claude Chapuis, Erik Satie, David August von Apell, NJI R. Hadji Djoeaehn, Angus Maclise, Emahoy Tségué Maryam Guebrou, P: Siobhan Davies Dance, 50' DCP, OF
In Der Spaziergang (1917) des Schweizer Schriftstellers Robert Walser entdeckt der junge Erzähler über Umwege in einem Wald seinen verlorenen Lebensmut wieder. Die Choreografin Siobhan Davies und der Filmemacher David Hinton haben sich in Filmarchive begeben und eine Fülle von historischem Filmmaterial zu einem Kunstwerk verknüpft, das uns einen neuen Zugang zu Walsers Erzählung erschließt. All This Can Happen besteht aus Hunderten von Stummfilmausschnitten aus jener Zeit, deren sorgfältige Collage Walsers leichtfüßige Erzählung nachzutanzen scheint. Chu-Li Shewrings elegante Klanggestaltung und der einfühlsam gesprochene Kommentar des Schauspielers John Heffernan tragen zur gelungenen Komposition bei. Ein frischer und flanierender Blick auf die bleierne Zeit des Ersten Weltkriegs, der durch seine anthropomorphen, kreatürlichen und animistischen Beobachtungen fasziniert.
Zu Gast: Siobhan Davies + David Hinton
am 21.9.2013 um 21.00 Uhr
am 29.9.2013 um 21.00 Uhr
DOKU.ARTS
Domestic Tourism II
ET 2009, R: Maha Maamoun S: Louly Seif, P: Contemporary Image Collective, Photo Cairo 4, 62' DigiBeta, OmeU
Ausgehend von einer touristischen Betrachtungsweise der Pyramiden macht sich die ägyptische Künstlerin Maha Maamoun in ihrem melodramatischen und bisweilen irrwitzigen Kompilationsfilm auf die Suche nach neuen ikonografischen Deutungen des „Wahrzeichens“ des Landes. Dieser rein aus Szenen der ägyptischen Filmgeschichte bestehende Film – von heute zurückreichend in die 1950er Jahre und wieder zurückgehend in die Jetztzeit – wird zu einer detektivischen Suche nach subtilen Botschaften. „Es interessierte mich“, erklärt Maamoun, „wie und wann dieses Symbol Ägyptens als Hintergrundfolie ins Bild kommt und inwiefern seine Instrumentalisierung und Politisierung durch die verschiedenen Regime dabei in den Blick geraten. Und wie diese minimalistischen Strukturen, die das nah gelegene labyrinthische Kairo überragen, [...] in den fortdauernden Kampf der Stadt mit ihrer eigenen Vergangenheit und Gegenwart eingebunden sind.“
am 22.9.2013 um 18.30 Uhr
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Our Nixon
USA 2013, R: Penny Lane, S: Francisco Bello, M: Hrishikesh Hirway, P: Dipper Films LLC, 84' Blu-ray, OF
John Ehrlichman, H.R. „Bob“ Haldeman und Dwight Chapin gehörten zu den Mitarbeitern Richard Nixons, die ihm während seiner ersten (relativ erfolgreichen) und zweiten (desaströsen) Amtsperiode als US-Präsident im Weißen Haus zur Seite standen. Jeder von ihnen war zudem ein leidenschaftlicher Amateurfilmer. Als die drei Männer aufgrund ihrer Verwicklungen in die Watergate-Affäre angeklagt wurden, ließ man die insgesamt 500 Super-8-Farbfilmspulen, die sie gedreht hatten, konfiszieren und in einen Tresor schließen, wo sie fast 40 Jahre lang ungesichtet blieben. Die Dokumentarfilmerin Penny Lane erhielt freien Zugang zu diesem einzigartigen Materialschatz und erstellte daraus einen Film, der Nixon in einem neuen, persönlichen Licht erscheinen lässt. Durch geschickte Kombination der Amateuraufnahmen mit den berüchtigten „Nixon Tapes“, die bereits öffentlich zugänglich sind, hat Lane ein Dokument erschaffen, das die beispiellose politische Episode Anfang der 1970er Jahre aus einer frischen und mitreißenden Perspektive beleuchtet.
am 22.9.2013 um 20.30 Uhr
DOKU.ARTS
Harry Dean Stanton: Partly Fiction
CH 2012, R: Sophie Huber, K: Seamus McGarvey, S: Angelo Corrao, Russell Greene, Jason Brandenberg, M: Harry Dean Stanton, Jamie James, P: Hugofilm Productions GmbH, Christian Davi, Chiemi Karasawa, Thomas Thümena, Christof Neracher, 77' · DCP, OmU
Harry Dean Stanton gelangte als Nebendarsteller in unzähligen Hollywood-Produktionen zu Weltruhm. In Deutschland ist er am ehesten bekannt für seinen unvergesslichen „Travis“ aus Paris Texas von Wim Wenders – die einzige tragende Hauptrolle, die er je gespielt hat. Wie nähert man sich einem völlig verschlossenen Schauspieler, der sich konsequent weigert, über seine Vergangenheit zu sprechen? Die in Los Angeles lebende Schweizer Schauspielerin Sophie Huber kennt Stanton seit 20 Jahren. Ihr gelingt etwas Außergewöhnliches: eine Art musikalisches road movie, das dem Schauspieler sein Geheimnis belässt und ihm zugleich Lebenseinsichten auf filmische Weise en passant entlockt. Exzellent fotografiert von Seamus McGarvey, lässt Huber Stanton amerikanische Volkslieder singen. Ausgewählte Filmausschnitte verstärken die melancholische und augenzwinkernde Stimmung der filmischen Reise durch die Geschichte des New Hollywood, auf der wir Wenders, David Lynch, Sam Shepard, Kris Kristofferson, Debbie Harry und als besonderem Höhepunkt Stantons Barkeeper begegnen.
am 24.9.2013 um 20.00 Uhr
am 27.9.2013 um 19.00 Uhr
DOKU.ARTS
Actress
RC 2012, R/S: Zhao Gang, K: Zhao Gang, Qian Ge, Deng Gang, P: Zhao Gang Film Studio, Chengdu Radio and TV Station Beijing Channel Zero Media, 68' Blu-ray, OmeU
Die kleine Operntruppe von Zhao Li in der Region Sezuan steht im Mittelpunkt dieses erstaunlichen Films von Zhao Gang. Die 16-jährige Dandan träumt von einer großen Karriere als Darstellerin und will sich dem Zugriff des strengen mütterlichen Theaterbetriebs entziehen. Wir verfolgen, wie die Welt des kleinen traditionellen Theaters auf den unterschiedlichsten Ebenen langsam Risse bekommt. Bauarbeiten scheinen das Theater zum Einsturz zu bringen. Eine der Opern mündet in eine bizarr anmutende religiöse Zeremonie, bei der Dandan zur vom Publikum angebeteten Heiligenfigur wird. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Das Publikum, meist alte chinesische Männer, heult Rotz und Wasser. Werden wir Zeugen der vielbeschworenen Katharsis im Theater oder betrachten wir das Verschwinden und die kümmerlichen Überreste einer uralten Tradition? Ein Mikrokosmos im Umbruch. Ein meisterliches Werk des direct cinema, verstörend, intensiv und unmittelbar nah dran am Leben eines Theaters, das es schon bald nicht mehr so geben wird.
am 26.9.2013 um 20.00 Uhr
DOKU.ARTS
Trances (El Ha)
MA/F 1981, R/K: Ahmed El Maanouni, S: Jean Claude Bonfanti, M: Nass El Ghiwane, P: Izza Génini, Ohra/Sogeav, 87' DCP, OmeU
„Anfang der 1980er stieß ich zufällig auf den Dokumentarfilm Trances des marokkanischen Filmemachers Ahmed El Maanouni über die Band Nass El Ghiwane. Weder von dem Film noch von der Band hatte ich je zuvor gehört. Ich war von beidem sofort gefesselt. Die Musik eröffnete mir eine neue Welt. Sie erschien modern und alt zugleich. Und ihre Wirkung auf marokkanische Zuschauer, wunderschön im Film eingefangen, war faszinierend. Nass El Ghiwane hatte eine ähnlich direkte Verbindung zu ihren Zuhörern, wie man sie von Rockkonzerten im Westen her kennt, nur dass sie tiefer reichte. Als ich den Film sah, war es mir, als würde die Band ihre noch neue unabhängige Nation besingen, ihr Volk, ihre Überzeugungen, ihr Leiden, ihre Gebete. Und genau das tat sie auch. Je mehr ich Marokko kennen und lieben lernte, desto mehr beschäftigte ich mich mit ihrer Musik. Sie hat mir Augen und Ohren geöffnet, mich inspiriert, berührt, weitergebracht und meinen Sinn für das Mysterium Leben geschärft.“ (Martin Scorsese)
Zu Gast: Ahmed El Maanouni + Izza Génini
am 27.9.2013 um 21.00 Uhr
DOKU.ARTS
Maroc en Musique – drei Kurzfilme von Izza Génini
MA/F 1989, R: Izza Génini, K: Jean Boisberanger, S: Marie-Catherine Miqueau, Sophie Gueroult, P: Ohra/SOGEAV, jeweils 26' 16 mm, OmeU
Die sehr reiche musikalische Tradition von Marokko ist das Thema einer Serie von kurzen Dokumentarfilmen der Produzentin und Regisseurin Izza Génini. Von den unterschiedlichsten musikalischen, volkstümlichen, religiösen Wurzeln der Rhythmen, Gesänge, Instrumente, Tänze, Rituale und Vortragsweisen erzählt Izza Génini mit großer Kenntnis und beeindruckender Schönheit.
Rythmes de Marrakech
Beim Achoura Festival in Marrakesch bebt die Medina von den Rhythmen und Klängen der Musikerinnen und Musikern der einzelnen Stadtviertel. Trommeln, Trompeten, Violinen und besonders die Stimmen seiner Einwohner verwandeln die Straßen und Plätze in magische Orte.
Louanges
Die achttägige Wallfahrt nach Moulay Idriss, einem der wichtigsten Heiligtümer des Landes, wird zu einem trancehaften musikalischen Erlebnis.
Aïta
Eine ungewöhnliche Frauenband steht im Mittelpunkt dieses Portraits: Die cheikat, fünf „Troubadour-Frauen“, lassen in ihrer Performance ihre langen Haare kreisen und stoßen aïta aus – Schreie, die zu einem Lied, zu einer Beschwörung und zu einer Überwindung eigener Grenzen werden.
Zu Gast: Izza Génini
am 28.9.2013 um 19.00 Uhr
DOKU.ARTS
Transmitting
D 2013, R/K: Christoph Hübner, S: Gabriele Voss, M: Joachim Kühn, Majid Bekkas, Ramon Lopez u.a., P: Christoph Hübner Filmproduktion, 85' · DCP, OmU
Drei bekannte Jazzmusiker – der deutsche Pianist und Saxophonist Joachim Kühn, der marokkanische Sänger und Guembri-Spieler Majid Bekkas und der spanische Schlagzeuger Ramon Lopez – erfüllen sich den lang gehegten Traum, vier Wochen gemeinsam in Marokko zu verbringen. Zeit für Musik, für Begegnungen und für ein neues Album. Sie mieten ein kleines Studio in Rabat und laden Gastmusiker dorthin ein. Sie fahren in die Wüste, um eine traditionelle Trommlergruppe zu treffen und mit ihnen Aufnahmen zu machen. Dazwischen finden sich Abstecher in den Alltag, Abstürze und kleine Krisen. Wo kommt man her und wo will man hin – kulturell und musikalisch, als Kollektiv und individuell? Christoph Hübner und Gabriele Voss schaffen einen Film über improvisierte Musik und die Arbeit an ihr, einen Film über die Begegnung verschiedener Kulturen, einen Film über das Fremde und das Eigene. Und – ganz einfach über gute Musik.
Zu Gast: Gabriele Voss + Christoph Hübner
am 28.9.2013 um 19.00 Uhr
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