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  UMBRÜCHE

 

FILM ALS ZEITGENÖSSISCHER AKTEUR

 

Wie bilden sich gesellschaftliche Umbrüche im Kino ab? Wie wird kollektiv Erlebtes zu Film? Wann greifen Filme in Geschichtsverläufe ein? Anhand markanter Beispiele untersucht die Reihe UMBRÜCHE: FILM ALS ZEITGENÖSSISCHER AKTEUR die Wechselwirkungen zwischen Kino und Zeitgeschichte. Sie lädt ein zur Revision einschneidender Momente, in denen Film und Realität sich überlagert haben, und wird in wechselnden Abständen fortgesetzt. Am 25. Oktober steht mit Patricio Guzmáns dreiteiligem Film La Batalla de Chile das zentrale Dokument eines Aufbruchs in Chile Anfang der 1970er Jahre auf dem Programm - ein Film, der wie kaum ein zweiter mit den politischen Umbrüchen seiner Zeit verflochten ist. UMBRÜCHE: FILM ALS ZEITGENÖSSISCHER AKTEUR wird kuratiert von Tobias Hering und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut e.V.

 

UMBRÜCHE

La batalla de Chile: La lucha de un pueblo sin armas
Die Schlacht von Chile: Der Kampf eines unbewaffneten Volkes
RCH/C 1975-1978, R: Patricio Guzmán, B: Patricio Guzmán, K: Jorge Müller Silva, S: Patricio Guzmán, Pedro Chaskel DigiBeta, OmU

Teil 1: La insurrecion de la burguesia (Der Aufstand der Bourgeoisie), 100‘ (1975)
Teil 2: El golpe del estado (Der Staatsstreich), 90‘ (1976)
Teil 3: El poder popular (Die Volksmacht), 82‘ (1978)

La Batalla de Chile ist Ausdruck und Höhepunkt einer produktiven Periode im chilenischen Dokumentarfilm, die eng mit der Präsidentschaft Salvador Allendes zusammenhing und mit dem Militärputsch am 11. September 1973 jäh beendet wurde. Der Film setzt ein am Vorabend der letzten freien Wahlen im März 1973 und endet am Tag nach dem Putsch. Die ersten beiden Teile folgen der täglichen Chronologie der Ereignisse. Agil bewegt sich die Erzählung zwischen Plenarsaal und Straßenkampf, Streikkomitees und Nachbarschaftshilfe, Autokorsos und Großdemonstrationen und dokumentiert somit nicht nur, was geschieht, sondern macht Zusammenhänge und Widersprüche sichtbar. Im dritten Teil reflektiert Guzmán auf diese atemlose Zeit und bemüht sich um ein genaueres Verständnis der solidarischen Praxis der Arbeiter und des Klassenkampfes. Von Anfang an, so Guzmán einmal, sei es ihm und seinem Team darum gegangen, mit diesem Film Gedächtnisarbeit für spätere Generationen zu leisten. Als sie zu drehen anfingen, war freilich nicht abzusehen, dass sie sich schließlich einem Regime gegenüber sehen würden, dem es nicht zuletzt um die Zerstörung der Erinnerung und um das Verwischen von Spuren ging. (th)
Der Eintrittspreis für das dreiteilige Programm beträgt 10 €.
Einführung: Tobias Hering, Gespräch mit Patricio Guzmán via Skype

am 25.10.2013 um 19.00 Uhr

 

 
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