Zeughauskino

 

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  Ein Fest für alle

 

Museumsfest

 

Neues entdecken, hinter die Kulissen unserer Arbeit blicken, mitfeiern und mitmachen: Dazu laden wir am ersten Novemberwochenende bei unserem großen Museumsfest ein. In der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums erzählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums von Kindheit und Jugend vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Restauratorinnen und Restauratoren stellen in den Ausstellungen ihre Arbeit vor. Kinder können im Schlüterhof ihr Wissen über die Arbeit des Deutschen Historischen Museums im Quiz mit Kika-Moderator Juri Tetzlaff testen und sich an Fotostationen in historischen Gewändern fotografieren lassen. Eine Kunstaktion animiert Kinder zum Verschönern der Ausstellungshalle. Und das Zeughauskino präsentiert Kinder- und Jugendfilme sowie zwei Kurzfilmprogramme mit deutschen Animationsfilmen der 1910er und 1920er Jahre, am Flügel und an der Violine live begleitet vom Stummfilmmusiker Günter A. Buchwald. Alle Informationen zum Museumsfest finden Sie unter www.dhm.de/museumsfest
Eintritt frei

 

Museumsfest

Sabine Kleist, 7 Jahre
DDR 1982, R: Helmut Dziuba, K: Helmut Bergmann, M: Christian Steyer, D: Petra Lämmel, Simone von Zglinicki, Martin Trettau, Heide Kipp, Gert Gütschow, 73’ · 35 mm

Als ihre Erzieherin in den Schwangerschaftsurlaub verabschiedet wird, flieht Sabine aus dem Kinderheim. Allein durchstreift sie mehrere Tage und Nächte lang Ost-Berlin, bevor sie sich selbst bei der Polizei stellt und ins Heim zurückkehrt. Zwischen Flucht und Rückkehr liegen zahlreiche Begegnungen und Abenteuer. Unter anderem blickt sie hinter die Kulissen eines Zirkus, nimmt an einer Beerdigung teil, verbringt einige Stunden auf der Entbindungsstation, wird als mutmaßliche Ladendiebin aufgegriffen, freundet sich mit einem polnischen Jungen an und trifft schließlich Karl, einen gerade in den Ruhestand versetzten Arbeiter, der ebenso einsam ist wie sie. Während ihrer Reise durch die geteilte Metropole zeichnet sich in Sabine ein Reifungsprozess ab. Sabine Kleist, 7 Jahre ist eine in jeder Hinsicht überraschende, realsozialistische Alice-im-Wunderland-Variante, die es wiederzuentdecken gilt. (cl)

am 2.11.2013 um 12.00 Uhr
am 3.11.2013 um 12.00 Uhr


Museumsfest

Raus aus der Haut
D 1997, R: Andreas Dresen, B: Torsten Schulz, Andreas Dresen, K: Andreas Höfer, D: Susanne Bormann, Fabian Busch, Otto Mellies, Christel Peters, 89’・DigiBeta

„Irgendwann will jedermann raus aus seiner Haut, irgendwann denkt er dran, wenn auch nicht laut.“, heißt es in Gerulf Pannachs Lied Als ich wie ein Vogel war, das er für die Klaus Renft Combo schrieb. Auch für die Abiturienten einer 12. Klasse irgendwo in der engen DDR stellt sich der Alltag als Käfig dar, dem es lieber heute als morgen zu entfliehen gilt. Ihre pubertären Sehnsüchte gehen eine Vermischung mit politischen Zwängen ein und setzen eine fatale Kettenreaktion in Gang. Markus ist in die schöne Anna verliebt, hat aber gegen den coolen, in einer Rockband spielenden Randy keine Chance. Als Anna in Konflikte mit dem linientreuen Schuldirektor gerät und ihr Medizinstudium gefährdet sieht, glaubt Markus seine Chance kommen zu sehen. Um Anna zu imponieren, greift er zu rabiaten Maßnahmen, die sich an der im Westen gerade aktiven Roten Armee Fraktion orientieren. Kurzerhand wird der verhasste Lehrer entführt und im Keller von Annas Großmutter versteckt. Nur: Wie lässt sich diese Situation überhaupt wieder auflösen? (cl)

am 2.11.2013 um 14.00 Uhr
am 3.11.2013 um 14.00 Uhr


Museumsfest

Deutsche Animationsfilme 1910-1930:

Zwei Programme mit deutschen Animationsfilmen der Stummfilmzeit führen die Vielfalt der Farb- und Animationstechniken vor allem der 1920er Jahre vor Augen. Poetische Scherenschnittfilme von Lotte Reiniger und Toni Raboldt, Stop Motion mit Puppen von Gerda und Hedwig Otto, Zeichentrickfilme mit den eleganten Linien von Louis Seel und viele weitere Kostbarkeiten des Animationsfilms sind von den beiden Kuratorinnen Annette Groschke und Doris Hackbarth ausgewählt worden, im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Kinemathek und dem Bundesarchiv-Filmarchiv. Am Flügel und an der Violine ist der Stummfilmmusiker Günter A. Buchwald zu erleben.

Himmel und Hölle

Von Georg Germroths Film Schnipps Boxkampf in der Hölle, in dem der beste Boxer auf Erden gegen den Oberteufel um die Höllenmeisterschaft kämpft, zu Walter Ruttmanns Reklamefilm Das wiedergefundene Paradies: Die Gegensätze könnten kaum größer sein. Das Animationsfilmprogramm Himmel und HölleM versammelt darüber hinaus Animationsfilme von Louis Seel, Toni Raboldt, Guido Seeber, Hans Fischerkoesen, Lotte Reiniger, Harry Jaeger und Curt Schumann.
Am Flügel: Günter A. Buchwald

am 2.11.2013 um 16.00 Uhr

Schöne Dinge

Deutsche Werbefilme aus den 1920er Jahren. In Schneekönigs Reich wird für Warmwasserboiler geworben, Der erste Ehezwist lässt sich mit Schokolade beilegen, und Pitje Backspier als Pelzjäger kann dank eines leistungsstarken Föns einem Eisbären das Fell entwenden. Das Animationsfilmprogramm Schöne Dinge präsentiert Werke, in denen oft die erzählten Geschichten in den Vordergrund treten und sich die eigentliche Absicht, der Verkauf von Produkten, dezent im Hintergrund hält. Zu erleben sind Filme von Harry Jaeger, Walter Ruttmann, Resl Bucher & Karl Pindl, Curt Schumann, Ewald Mathias Schumacher, Lutz Michaelis, Gerda & Hedwig Otto, Hans Fischerkoesen und Leni Fischer.
Am Flügel: Günter A. Buchwald

am 3.11.2013 um 16.00 Uhr

Museumsfest

Ich war neunzehn
DDR 1968, R: Konrad Wolf, B: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase, K: Werner Bergmann, D: Jaecki Schwarz, Wassili Liwanow, Alexej Ejboshenko, Jenny Gröllmann, 120’・35 mm

Als Achtjähriger war Gregor Hecker mit seinen Eltern aus Deutschland in die UdSSR geflohen, Anfang 1945 kehrt er als Leutnant der Roten Armee zurück. In der vordersten Frontlinie versucht er von seinem Lautsprecherwagen aus, deutsche Soldaten zur Kapitulation zu bewegen, selten mit Erfolg. Was er bei Zufallsbegegnungen mit Zivilisten und Armeeangehörigen erlebt, macht ihn zunehmend ratlos. Seine Heimat ist ihm fremd geworden. Wolfs Film schlug einen neuen Ton im Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg an. Stark autobiografisch gefärbt, verzichtete er auf das sonst übliche Befreiungs-Pathos und rückte widersprüchliche Einzelerfahrungen ins Zentrum. Wolf ließ sein Alter Ego ein emotionales Wechselbad durchlaufen, ohne sich auf eine unfehlbare Position zurückzuziehen. Er wird als Zweifler, sogar als schwacher Mensch gezeichnet. Derartige Zwischentöne hatte es bis dahin bei diesem Thema nicht gegeben. (cl)

am 2.11.2013 um 18.00 Uhr
am 3.11.2013 um 18.00 Uhr


 

 
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