Zeughauskino

 

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  WIEDERENTDECKT

 

Wiederentdeckt

 

Wiederentdeckt – so heißt unsere filmhistorische Reihe, kuratiert von CineGraph Babelsberg e.V., die einmal im Monat vergessene Schätze der deutschen Filmgeschichte vorstellt. Zu sehen sind Werke, die oftmals im Schatten jener Filme stehen, die den deutschen Filmruhm begründet haben. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek  recherchieren die Mitarbeiter von CineGraph Babelsberg e.V. diese Filme und analysieren sie im historischen Kontext.
Am Samstag, 14. Dezember veranstaltet CineGraph Babelsberg e.V. ein Symposium zum Thema „Filmerbe und Filmforschung“, bei dem aktuelle Forschungen zur deutschen Filmgeschichte vorgestellt werden. Es findet von 10 Uhr bis 17 Uhr im Auditorium im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums statt. Filminteressierte sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter info@cinegraph-babelsberg.de.

 

WIEDERENTDECKT

Land der Liebe
D 1937, R: Reinhold Schünzel, B: Reinhold Schünzel, Eva Leidmann, Curt Goetz, K: Werner Bohne, D: Albert Matterstock, Gusti Huber, Valerie von Martens, 90‘ · 35 mm

„Eine typische Judenmache. Ganz unausstehlich“, so Propagandaminister Goebbels 1937 in seinem Tagebuch. Gemeint war Reinhold Schünzels Film Land der Liebe,produziert von der Georg Witt-Filmproduktion im Auftrag der Tobis. Schünzel, vor 1933 ein vielbeschäftigter Schauspieler und Regisseur pfiffiger Unterhaltungsfilme, war nach den NS-Kategorien als „Halbjude“ registriert, genoss jedoch als Garant großer Publikumserfolge einige Jahre den Schutz der Ufa. Schon seine Filmsatire Amphitryon (1935), die bislang teuerste Ufa-Tonfilmproduktion, hatte mit ihrer Persiflage auf die Reichsparteitage den Ärger des Regimes provoziert – doch noch war Schünzel als Lieferant von „Prestigefilmen“ schwer angreifbar. Das änderte sich schlagartig mit Land der Liebe (1937). Schünzel gelang es, mit den genretypischen Gags eines fröhlich-chaotischen Operettenfilms den Polizeistaats-Prunk der Nationalsozialisten dem Gelächter preiszugeben. Der Film erhielt ein einstweiliges Aufführungsverbot, Tobis-Produktionschef Fritz Mainz wurde entlassen und Curt Goetz, Mitautor des Drehbuchs, von der Gestapo verhört. Schünzel emigrierte schon Wochen vor der Premiere nach Wien und von dort in die USA. (kk)
Einführung: Klaus Kreimeier

am 1.11.2013 um 19.00 Uhr

WIEDERENTDECKT

Mädchenjahre einer Königin
D 1936, R: Erich Engel, B: Ernst Marischka, K: Bruno Mondi, Otto Baecker, D: Jenny Jugo, Friedrich Benfer, Otto Treßler, 100‘ · 35 mm

1954 haucht Romy Schneider als junge Königin Victoria „Ich will eine gute Königin sein“ in Großaufnahme dem entzückten Publikum entgegen. Das Drehbuch ist bereits zwei Jahrzehnte alt. Es war 1936 schon einmal verfilmt worden. Erich Engel – Brecht-Interpret auf der Theaterbühne in den 1920er Jahren – hatte es inszeniert. Augenzwinkernd verkörpert Jenny Jugo, charmant und mit fröhlicher Distanz in Szene gesetzt, die junge Victoria, „Großmutter von Europa“, die über Nacht als junges Mädchen zur Königin wird und überdies im Laufe der Filmhandlung auf abenteuerlicher Flucht ihren zukünftigen Gemahl Prinz Albert kennen und lieben lernt. „Die Regie Erich Engels arbeitet die Einzelzüge der Mädchenjahre dieser Königin liebevoll und mit feinem Humor heraus. Ihm ist ein beschwingter Unterhaltungsfilm gelungen, von dessen Stimmung man sich leicht dahintragen läßt.“ (Filmkurier, 29.2.1936). Auch heute noch. (smf)
Einführung: Stefanie Mathilde Frank

am 13.12.2013 um 18.30 Uhr

 

 
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